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Deloitte: Verschnaufpause für die Weltwirtschaft?

Laut 'Global Economic Outlook' von Deloitte wird die Euro-Zone im Jahr 2012 um 0,3 Prozent schrumpfen – mit deutlichen Erholungstendenzen in der zweiten Jahreshälfte. In Deutschland sind die Erwartungen durchwachsen: Die Unternehmen schätzen ihre eigenen Perspektiven überwiegend gut ein, jedoch ist die weitere Entwicklung der Euro-Zone und der Finanzmärkte sehr unsicher. Die USA bewegen sich in einer Grauzone zwischen zaghafter Erholung und Stagnation, auch Großbritannien steht trotz leichter Aufwärtstendenzen ein hartes Jahr bevor.

China hat die globalen Turbulenzen gut überstanden, sieht sich aber erheblichen Herausforderungen ausgesetzt, das Land von 'Made in China' hin zu 'Made for China' zu wandeln. Indien hingegen ist gefangen zwischen Inflationsdämpfung und Wachstumsstimulanz. Brasilien kämpft mit einströmendem Kapital und dessen Folgen, während Russlands Entwicklung nach wie vor fest an die Weltmarktpreise für Energie gekoppelt ist.
 
Euro-Zone und Großbritannien: zaghafte Erholung

Die Aussichten der Euro-Zone für 2012 sind nicht so schlecht, wie zum Ende 2011 befürchtet – auch wegen der robusten deutschen Wirtschaft. Die Liquiditätsspritzen der EZB und der Fiskalpakt haben Wirkung gezeigt. Die Lage Spaniens und Italiens bleibt jedoch weiterhin unsicher – und Griechenland braucht dringend ein neues Geschäftsmodell.

Dabei stehen die Griechen auch stellvertretend für das Hauptproblem der gesamten Euro-Zone: zu viel Schulden, zu wenig Wachstum. So wird für dieses Jahr ein Negativwachstum von 0,3 Prozent erwartet. Großbritannien hängt von dieser Entwicklung ab. Entsprechend stehen auch dort die Zeichen auf eine leichte Verbesserung. Dennoch bleiben die Wachstumsaussichten mäßig.
 
USA: Es geht nicht voran

Die USA befinden sich im Schwebezustand: Zeichen vorsichtiger Erholung und Stagnation halten sich die Waage. Die unkonventionelle Geldpolitik der Fed war zunächst ein Erfolg, jedoch sind die längerfristigen Folgen  noch nicht absehbar. So hat Letzteres zwar den US-Export beflügelt, dafür aber auch den Ölpreis anziehen lassen. Zudem steigt der Schuldenstand der Haushalte, Unternehmen und der öffentlichen Hand erneut. Die Arbeitslosenzahl sinkt nur leicht, der Immobilienmarkt bleibt problematisch. Die Einkommen stagnieren, der Konsum geht zurück, zudem schrumpft der Transportsektor. Die Erholung scheint wenig nachhaltig und die Aussichten bleiben ungewiss.
 
BIC: Aufsteiger mit Problemen

Sehr unterschiedlich präsentiert sich die Lage in China, Indien und Brasilien. China scheint trotz schwächeren Wachstums weich gelandet zu sein, auch die Inflation konnte vorläufig gedämpft werden. Ungewiss ist die Zukunft: Werden die Zuwachsraten weiter sinken? Wird die Binnennachfrage die Exportabhängigkeit ersetzen können? Viel hängt von den notwendigen Reformen ab.

Indien schwankt zwischen Inflationsbekämpfung und Wachstumsbelebung, auch gibt das Haushaltsdefizit Anlass zur Sorge. Brasiliens größte Probleme sind das ins Land strömende Kapital und die daraus resultierende Währungsaufwertung. Um die stagnierende Wirtschaft zu stimulieren, ist mit einer deutlichen Zinssenkung zu rechnen.
 
Russland, Japan, Indonesien: Hürden zum Wachstum

Russland, Japan und Indonesien haben mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. Die russische Wirtschaft, die sich recht stabil präsentiert, hängt unverändert an den Weltmarktpreisen für Energie, zudem lässt Putin protektionistische Ambitionen erkennen. Dabei braucht Russland Investitionen, auch aus dem Ausland. Japan steht Anfang 2012 besser da als erwartet. Das Handelsdefizit fällt wegen des Leistungsbilanzüberschusses nicht ins Gewicht. Dennoch bleiben die enormen Schulden, das schwache Wachstum, stagnierende bzw. sinkende Einkommen und die alternde Bevölkerung problematisch.

Aktueller Shooting Star Ostasiens mit zweistelligen Zuwachsraten und geringer Verschuldung ist Indonesien. Hier gilt es, eine stabile Balance zwischen Export und Binnennachfrage zu erreichen, die zahlreichen Subventionen zurückzufahren und die Korruption zu bekämpfen.
 
Den kompletten Report finden Sie hier zum Download.


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vg 27.04.2012