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Markt für Luxusgüter wird 2012 um sieben Prozent wachsen

Die Turbulenzen in der Eurozone und die Befürchtungen eines Konjunktureinbruchs beeinträchtigen die Nachfrage nach Luxusgütern nicht. Auch im Jahr 2012 werden sich die Umsätze weltweit positiv entwickeln und mit einem Zuwachs von sieben Prozent die Schwelle von 200 Milliarden Euro überschreiten.

Das ist das Ergebnis der weltweiten Studie, die die Managementberatung Bain & Company zusammen mit dem italienischen Luxusgüterverband Fondazione Altagamma jährlich durchführt. Das Frühjahrs-Stimmungsbarometer 'Luxury Goods Worldwide Market Observatory' prognostiziert bis Mitte des Jahrzehnts für Luxusmarken jährliche Umsatzsteigerungen zwischen sieben und neun Prozent.

Die wichtigsten Markttrends, die seit der Rezession 2008/2009 zu der kräftigen Erholung des Luxusgütersegments beigetragen haben, setzen sich auch in diesem Jahr fort: Zunehmende Online-Verkäufe, rasantes Wachstum in China und die Verlagerung des Verkaufs über große Warenhäuser hin zu markeneigenen Geschäften bleiben die wichtigsten Faktoren.

Zudem identifiziert die Bain-Studie neue, beachtenswerte Aspekte im Kunden- und Produktmix, die die Luxusbranche bald bestimmen werden: Die wichtigste Erkenntnis ist, dass sich der Luxussektor zu einem wirklich globalen Markt entwickelt hat und sich nicht mehr nur auf wenige Regionen der Welt beschränken lässt. Mit Wachstumsraten von zwei bis vier Prozent in Europa, fünf bis sieben Prozent in Amerika und zwei Prozent in Japan werden in den etablierten Märkten 2012 voraussichtlich absolute Höchstmarken erreicht. Neben China, das wiederholt ein starkes Wachstum von 18 bis 20 Prozent verzeichnet, wird die verzögerte wirtschaftliche Erholung in Indien und Russland in diesem Jahr zu einer deutlich höheren Nachfrage nach Luxusartikeln führen. Hinzu kommen neue Märkte, die für das Luxussegment attraktiver werden, wie Aserbaidschan, Brasilien, Indonesien, Kasachstan, Malaysia, Mexiko, Südafrika, Türkei und Vietnam.

"Die Luxusmarkenhersteller brauchen jetzt Strategien, die im lokalen 'Go to Market' anwendbar sind", sagt Josef Ming, Konsumgüterexperte und Partner bei Bain & Company. "Dabei helfen ihnen ihre Erfahrungen aus den Schwellenländern. Bei ihrer Internationalisierung müssen die Unternehmen die größer werdende Vielfalt der Kundenpräferenzen berücksichtigen, was stärker differenzierte Vermarktungsansätze erfordert, um Produkte erfolgreich in neuen Märkten zu etablieren. Dies erfordert hohe Investitionen und reproduzierbare Geschäftsmodelle."

Die Kategorie der Luxusaccessoires, dazu gehören Uhren, Schmuck und Modeartikel wie Gürtel oder Tücher, wird laut Bain mit neuen Produkttrends und durch die Nachfrage neuer Kundengruppen in diesem Jahr deutlich zweistellig und damit stärker wachsen als der Gesamtmarkt.

Bain hat neun Faktoren identifiziert, die den rasant wachsenden Luxusgütermarkt in den nächsten fünf Jahren bestimmen werden:

1) Die Luxusausgaben chinesischer Verbraucher, zu Hause und im Ausland, machen inzwischen über 20 Prozent der weltweiten Luxusgüterumsätze aus. Auf asiatische Kunden (Japan, Korea und Südostasien hinzugezählt) entfallen heute bereits über 50 Prozent.

2) Bereits 30 Prozent der Umsätze im Luxusbereich werden in Schwellenländern generiert.

3) Das Durchschnittsalter der Luxuskonsumenten in Asien nimmt ständig ab, während es in Japan, Europa und den USA steigt. Somit entsteht eine neue, jüngere Generation von Luxuskunden mit ganz neuen Vorlieben und Geschmäckern.

4) Als Folge ihrer zunehmenden wirtschaftlichen Unabhängigkeit dringen Frauen vermehrt in traditionelle Männerdomänen wie Businesskleidung und Luxusuhren vor.

5) Neben der Funktionalität von Luxusprodukten interessieren sich Männer immer mehr für traditionell eher weibliche Markendimensionen wie Mode und Design.

6) Luxuserzeugnisse werden heute mehr und mehr auch in zwangloserem und informellerem Umfeld getragen oder genutzt. Das wirkt sich auf die Art der neu entwickelten Produkte aus, wie zum Beispiel lässig-elegante Garderobe.

7) Der Luxuskonsum wird vor allem durch neues und immer mehr Geld angekurbelt. Die nicht enden wollende Jagd der Kunden nach höherer Qualität und besserer Verarbeitung sowie hochwertige Materialien beflügelt das besonders hochpreisige High-End-Segment der Luxusbranche.

8) Exklusive, neue und junge Marken greifen die etablierten Luxushersteller vor allem in den unteren Preissegmenten an und zwingen diese, ihre Produktstrategie zu überdenken.

9) Die gleichzeitige Verfügbarkeit von stationärem Handel, online-Geschäft und Social Media Aktivitäten führt hinsichtlich Information, Produktberatung und Verkauf zu „Omni-Channelâ€-Möglichkeiten für den Kunden.

Seit dem Jahr 2000 untersucht Bain & Company in Zusammenarbeit mit Fondazione Altagamma den Markt und die Ertragslage von 230 weltweit führenden Luxusgüterherstellern und -marken.


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vg 27.06.2012