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Smart TV: Viel Potenzial, aber auch viel Erklärungsbedarf

Knapp jeder zehnte Deutsche (8%) besitzt zurzeit ein Smart TV. Doch nur die wenigsten kennen alle Funktionen des Geräts. In der Regel haben Verbraucher das Smart TV nicht wegen der "Smart"-Funktion gekauft, die meisten Käufe müssen als Zufallskauf bezeichnet werden.

Das ist das Ergebnis der Studie 'Smart TV Tracker', die das Marktforschungs- und Beratungsinstitut YouGov durchgeführt hat. Ein weiteres Studienergebnis: Der Smart TV-Anteil am Gesamtabsatz von TV-Geräten wird sich in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich verdoppeln.

Die Studienergebnisse legen nahe, dass viele Deutsche noch nicht verstanden haben, was ein Smart TV im Vergleich zu anderen Geräten wie einer Set-Top-Box, einer PC-basierten Mediastation oder einem Digital Media Receiver ausmacht. "Um die Absatzzahlen von Smart TVs noch weiter zu steigern, müssen die Hersteller die Stärken von Smart TVs herausstellen und deren Kernfunktionen einfach erklären", sagt YouGov-Vorstand Holger Geißler. Dieser Ratschlag wird auch durch die Erkenntnis gestützt, dass die Mehrheit derjenigen, die bereits ein Fernsehgerät mit Internetzugang haben, nicht beabsichtigt, ein Smart TV zu kaufen. "Smart TVs können viel mehr als das Internet auf den Fernseher zu bringen. Das muss in Zukunft viel deutlicher werden", sagt Geißler.

Smart-Funktion nicht kaufentscheidend

Ein starkes Verkaufsargument kann Video on Demand (Fernsehen auf Abruf) sein. Neun Prozent aller Befragten geben an, inzwischen mehr Fernsehen auf Abruf als linear zu schauen. Video on Demand ist bereits die meist genutzte Funktion bei Smart TVs - es ist aber nicht das ausschlaggebende Kaufkriterium. Für rund die Hälfte (44 bis 53 Prozent) aller Smart-TV-Besitzer waren die Kriterien Bildqualität oder guter Funktionsumfang entscheidend.

Samsung steht bei den Kunden in Bezug auf Smart TV ganz vorne. Das Unternehmen wird am stärksten mit dem Produkt assoziiert: Jeder Vierte nennt Samsung als bevorzugte Marke beim Kauf eines Smart TV. Mit etwas Abstand folgt Sony. Andere Anbieter wie LG, Philipps, Toshiba, Loewe, Sharp und Panasonic spielen in den Köpfen der Verbraucher nur eine geringe Rolle und landen in der Präferenz deutlich hinter Samsung und Sony. Keine Rolle beim Thema Smart TV spielt bislang Apple.

Soziale Netzwerke haben es schwer auf Smart-TVs

In der Kategorie Apps für Smart TVs belegt Youtube den ersten Platz. 21 Prozent der Youtube-App-Anwender nutzen die App mit einem Smart TV. Bei 15 bis 17 Prozent liegen die Apps der Mediatheken von ARD und ZDF, Skype, Google Maps, Tagesschau und Facebook.

Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter, aber auch E-Mail-Dienste haben es generell schwer auf einem Fernsehgerät: Die Nutzer sorgen sich um ihre Privatsphäre, wenn alle Teilnehmer eines Haushalts die persönlichen Aktivitäten im Netzwerk beobachten können. Jeder vierte Befragte begründet den Nicht-Kauf eines Smart TVs mit der Aussage, er wolle seine Internet-Aktivitäten privat halten.

Bei dem Smart TV Tracker von YouGov handelt es sich um eine Quartalsweise-Repräsentativ-Erhebung zur Entwicklung des Smart TV-Marktes in den Märkten Deutschland, England, Frankreich und USA. Befragt wurden im Zeitraum vom 23. bis 31. März 2012 in Deutschland .2089 Menschen repräsentativ ab 18 Jahren (UK: 4.430 Personen, USA: 3.000, Frankreich: 2.086). Die nächste Welle erscheint im September 2012.


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vg 10.07.2012