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Internet-TV: Westliche Zuschauer geraten ins Hintertreffen

Verbraucher in Wachstumsmärkten wie China, Brasilien oder Indien nutzen die vielfältigen Kombinationen von Fernsehen und Internet besser aus als die Zuschauer in westlichen Ländern, wie beispielsweise Großbritannien, den USA oder Deutschland. Dies ist das Ergebnis einer Studie, die GfK in dreizehn Ländern durchgeführt hat

Die Ergebnisse zeigen, dass westliche Konsumenten eher an einer analogen Mentalität festhalten, während Zuschauer in Schwellenländern die digitalen Möglichkeiten des vernetzten Fernsehens besser ausschöpfen. So belegt die GfK-Studie, dass ein deutlich höherer Anteil an chinesischen, koreanischen oder indischen Zuschauer die Funktionalitäten von Smart-TV in den vergangenen Monaten genutzt haben – im Vergleich zu den westlichen Märkten. Die GfK-Studie zeigt auch, dass Social TV sich noch nicht voll durchgesetzt hat: Weltweit gaben lediglich 28 Prozent der Zuschauer an, dass sie interaktive Programme interessanter finden. Und nur 25 Prozent sind der Ansicht, dass Tweets und Kommentare zu Programmen das Fernseh-Erlebnis steigern.

Insgesamt zeigen die Zuschauer in den Wachstumsmärkten ein deutlich höheres Interesse an interaktiven Programmen, als Verbraucher in den westlichen Ländern. So bekunden 42 Prozent der Befragten in Brasilien,
61 Prozent in China und 59 Prozent in Indien, dass Programme mit Interaktionsmöglichkeit sehr viel interessanter sind. In den USA liegt der Wert hingegen bei 18 Prozent, in Großbritannien bei 16 Prozent und in Deutschland gerade einmal bei 15 Prozent.

Die Zuschauer in den aufstrebenden Nationen setzen auch eher die Funktionsvielfalt ein, die neue Fernsehgeräte bieten. Im Vergleich zu den westlichen Märkten hat beispielsweise ein weitaus größerer Prozentsatz an chinesischen Besitzern von Smart-TVs deren Möglichkeiten im Lauf des vergangenen Monats genutzt.

Kaufargumente: Preis, Bildschirmgröße und Displaytechnologie

Beim Kauf eines neuen Fernsehers ist allerdings in allen Ländern die Fähigkeit zur Internetanbindung weniger wichtig als Preis, Bildschirmgröße und Displaytechnologie. Der Westen zeigt sich jedoch auch hier gleichgültiger als die Wachstumsmärkte. Nur 30 Prozent der Deutschen, 29 Prozent der Amerikaner und 26 Prozent der Briten gaben an, bei einem Fernseher auf Internetfähigkeit zu achten, im Gegensatz zu 61 Prozent in Indien und 64 Prozent in China.

Doch auch im Westen gibt es Hoffungsschimmer für die Hersteller. Aktuelle GfK-Daten zeigen, dass die Umsätze mit Smart-TVs in den sechs größten europäischen Märkten im ersten Halbjahr 2012 um 31 Prozent zulegten.

Informationen wichtiger als Interaktion

Laut Studie sind den Zuschauern weiterführende Informationen immer noch deutlich wichtiger als Interaktion. Von den Zuschauern sucht ein Drittel mehr nach Informationen zu den angeschauten Sendungen, als dass sie soziale Netzwerke verwenden, um ihre Erfahrungen mit Freunden zu teilen. Programmmacher sollten sich laut GfK an erfolgreichen viralen Kampagnen und digitalen Bonusinhalte orientieren, die das Fernseherlebnis für den Zuschauer steigern, anstatt bloß auf Interaktion zu setzen.

Die Studie zeigt auch, dass intuitive Steuerungsmöglichkeiten von Fernsehern große Wachstumspotenziale bieten. Insgesamt 67 Prozent der Befragten sind an Fernsehern interessiert, die sich durch Berührung oder Gesten steuern lassen und 43 Prozent wünschen sich eine Bedienung ihres Fernsehgerätes ohne klassische Fernbedienung.


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vg 03.09.2012