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Nachfrage nach Kfz-Pflegeprodukten sinkt

Die Automobilindustrie zählt zu Deutschlands führenden Schlüsselindustrien. Auch die Automobilzulieferbetriebe können auf ein sehr positives Jahr 2011 zurückblicken. Laut Kraftfahrt-Bundesamt erhöhte sich in Deutschland im vergangenen Jahr der PKW-Bestand um 1,5 Prozent auf 42,9 Millionen Fahrzeuge.

Diese stabilen Entwicklungen im deutschen PKW-Markt wirken sich auch positiv auf den Automotive Aftermarket im Jahr 2012 aus. Den stärksten Einfluss auf die Entwicklung des Nachrüstgeschäfts hatten aber in diesem Jahr bisher die extremen Wetterbedingungen in Deutschland, teite die GfK mit.

Gerade die Produktpaletten der von der GfK beobachteten Segmente Kfz-Ersatz- und Verschleißteile (wie beispielsweise Zündkerzen, Filter, Wischerblätter oder Starterbatterien), Kfz-Chemie (zum Beispiel Lackpflegeprodukte, Felgen- und Scheibenreiniger oder Frostschutz) und Reifen sind überwiegend spezifisch darauf ausgelegt den PKW auf den Winter- bzw. Sommerbetrieb vorzubereiten oder umzurüsten. Hier werden die Abverkaufszahlen stark von der Temperaturkurve beeinflusst.

Der Deutsche kauft im Fachhandel

In Deutschland werden Produkte aus den Bereichen Kfz-Chemie und Kfz-Ersatz- und Verschleißteile bevorzugt im Auto-Fachmarkt beziehungsweise Kfz-Teile-Fachhandel gekauft. In den von der GfK beobachteten Handelskanälen entfallen im ersten Halbjahr 2012 über 60 Prozent des erwirtschafteten Umsatzes bei Kfz-Chemie inklusive Motorenöle auf den Fachhandel. Bei den Waren der Ersatz- und Verschleißteile sind es sogar nahezu 90 Prozent, weshalb sich die Zahlen im Folgenden auf den Abverkauf im Kfz-Teile-Fachhandel beziehen.

Der Umsatz über reine Online-Kanäle ist noch gering, aber mit stark steigender Tendenz. Bei den Produkten der Kfz-Chemie lässt sich derzeit ein höherer Anstieg messen als beim Kfz-Ersatz- und Verschleißteilgeschäft, allerdings ist auch hier in Zukunft eine weitere Zunahme zu erwarten.

Sibiren-Hoch 'Cooper' treibt Absatz von Batterien in die Höhe

Im Februar sorgte ein sibirischer Hochdruckausläufer für Tiefsttemperaturen von bis zu -26 Grad. Dies führte bei vielen Fahrzeugen zu Startschwierigkeiten. Gerade Dieselfahrzeuge stießen an ihre temperaturbedingten Belastungsgrenzen, wovon das Segment der Kfz-Ersatz- und Verschleißteile profitierte wie der Blick auf einzelne Produktgruppen zeigt. Während Zündkerzen mit zwei Prozent Minus knapp unter Vorjahresniveau liegen, stieg der Abverkauf der von Dieselmotoren benötigten Glühkerzen im Fachhandel um 40 Prozent an. Der Markt für Starterbatterien und deren zugehörige Ladegeräte hat sich im ersten Halbjahr 2012 um 32 Prozent gesteigert.

Bei Produkten aus dem Bereich Kfz-Chemie konnten nur Frostschutzmittel und Scheibenreiniger ein Plus von drei Prozent verzeichnen.

Olympische Spiele und Fußball EM verhindern den Autoputz

Traditionell erfahren Kfz-Pflegeprodukte und Spezialreiniger zu Beginn des Frühjahres ihr Umsatzmaximum. Im ersten Halbjahr 2012 blieb diese Steigerung jedoch weitestgehend aus. Zum einen ließ der Frühling in Deutschland noch auf sich warten. Zum anderen war der Sommer von sportlichen Großereignissen geprägt. Das führte dazu, dass die deutschen Verbraucher die Schönwetterphasen weniger für eines ihrer liebsten Hobbies, die Pflege des eigenen Fuhrparks nutzten, sondern ihre Freizeit lieber der Fußball Europameisterschaft und den Olympischen Spielen widmeten.

So wurden bis einschließlich Juni dieses Jahres im Fachhandel 14 Prozent weniger Lackpflegeprodukte verkauft als im Vorjahreszeitraum. Kunststoffreiniger und Felgenreiniger verzeichneten ein Minus von neun Prozent beziehungsweise elf Prozent auf das vergleichsweise gute Vorjahr. Das Gesamtpotential ist für 2012 allerdings durchaus positiv zu bewerten, wenn man die gestiegenen Zulassungszahlen und damit den höheren Gesamtbestand an Fahrzeugen in Deutschland bedenkt.

Die GfK erhebt im Rahmen des Automotive Handelspanels in mehr als 20 Ländern weltweit regelmäßig Daten zu Produkten des Automotive Aftermarkets in den Segmenten Reifen, Motorenöle, Kfz-Chemie, Kfz-Ersatz- und Verschleißteile sowie Antriebstechnologie. Die beobachteten Handelskanäle gliedern sich in Fachhandel (Großhandel, Einzelhandel, FastFit-Unternehmen), Großflächen (zum Beispiel Baumärkte, Verbrauchermärkte, Cash&Carry) und Onlinevertrieb. Für den deutschen Markt liegen dieser Auswertung Ergebnisse des ersten Halbjahres 2012 – Januar bis Juni – zu Grunde.


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vg 06.09.2012