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Unternehmen mit Nachholbedarf im digitalen Marketing

Eine Studie der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants analysiert digitale Aktivitäten von 113 führenden Unternehmen und Marken aus zehn Branchen. Der Digital Activity Index 2012 misst die digitale Marketing Performance und bewertet anhand qualitativer und quantitativer Faktoren jeweils die Webseite, Social Media Aktivitäten sowie mobile Apps dieser Anbieter. Das Ergebnis zeigt, der Nachholbedarf in punkto digitalem Marketing ist bei vielen Unternehmen noch sehr groß.

Auf den ersten Blick sind die großen deutschen Unternehmen längst angekommen im digitalen Zeitalter: Alle haben eine Webseite, oft mit integrierten E-Commerce-Lösungen. Aktivitäten im Bereich Suchmaschinen-Marketing (SEO/SEM) und Online-Display-Werbung sind längst etablierte Größen im Marketing-Mix. Auch Maßnahmen in sozialen Netzwerken oder die Entwicklung mobiler Apps für Smartphones und Tablet-Computer sind heute in vielen Budgets berücksichtigt.

Der OC&C Digital Activity Index 2012 identifiziert jedoch jede Menge Potenzial bei digitalen Marketing Aktivitäten: Viele Unternehmen stecken mit Blick auf die digitale Strategie noch in den Kinderschuhen ('digitale Nachhut'). Auf Branchen übertragen gilt dies primär für die Bereiche Retail, Banken und Versicherungen sowie etwas überraschend auch für den FMCG-Sektor. Einige Unternehmen verstehen das 'neue Internet' jedoch bereits sehr gut. Die 'digitalen Stars' finden sich vor allem in den Sektoren Telekommunikation, Sport und Fashion sowie in der Medienbranche. Die Anzahl dieser Champions ist indes überschaubar: Nur 13 Prozent der 113 untersuchten Unternehmen machen schon heute alles richtig. Fast die Hälfte (45 Prozent) der untersuchten Anbieter sind jedoch digitale Anfänger. 

"Unsere Studie zeigt, dass jede Industrie einige ‚Stars‘ und eine größere Nachhut aufweist. Zwischen diesen Polen befindet sich der digitale Mainstream. Unternehmen dieser Kategorie sind zwar digital aktiv, verschenken aktuell aber noch viel Potenzial. Um die Online-Chancen in den Bereichen Marketing und Kundenkommunikation wirksam zu nutzen, müssen die meisten der in Deutschland tätigen Unternehmen online viel mehr tun", so Andreas von Buchwaldt, einer der für die Studie zuständigen Partner bei OC&C.

Sieger: Der Spiegel, Lufthansa und Vodafone mit Bestnoten

Die Studie bewertet Unternehmen und Marken, die Webseiten, Social Media-Profile und mobile Apps für den deutschen Markt anbieten. Dafür wurden Daten der umsatzstärksten in Deutschland agierenden nationalen und internationalen Top-Marken aus zehn Branchen erhoben. Im Bereich der Webseiten hat vor allem Der Spiegel einen stimmigen Auftritt. Die Online-Version des Nachrichtenmagazins überzeugt mit verschiedenen Features: eine direkte Verlinkung auf der Haupt- und den Artikelseiten zu sozialen Netzwerken, Interaktion mit Lesern im Forum auf der Hauptseite und mit Kommentar-Feldern unter den Artikeln sowie umfangreiche Video-Formate, die eigenständig und mit Partnern generiert werden.

Bei den mobilen Apps verfügt Lufthansa über das beste Angebot und überzeugt durch Cross-Plattform-Verfügbarkeit. Der Informationsservice ist exzellent und umfasst zahlreiche Funktionen – von Online-Buchung und Check-in bis hin zur mobilen Bordkarte und weiteren Fluginformationen. Die vielen guten Bewertungen sowohl von iPhone- als auch Android-Nutzern sprechen dabei für sich.

Im weiten Feld der Social Media-Aktivitäten hinterlässt Vodafone den besten Eindruck und überzeugt durch viele Follower, regelmäßig aktualisierte Informationen und vorbildliche Interaktion mit den Kunden auf allen wesentlichen Social Media-Portalen.

Branchenvergleich: FMCG mit großen Problemen, Medien mit vielen Stars

Die Konsumgüterindustrie kennt die Bedeutung starker Marken eigentlich sehr gut. Die lange Tradition des Sektors, erfolgreiche Brands aufzubauen, spiegelt sich im Digital Activity Index 2012 jedoch kaum wider. Nur einige international agierende Unternehmen erfüllen hier die Erwartungen: Pampers oder Coca-Cola etwa setzen auf eine gesunde Mischung aus starken App-Angeboten und zeichnen sich zudem durch hohe Social Media-Awareness aus. Das unterdurchschnittliche digitale Marketing Engagement vieler nationaler und regionaler Player senkt den Schnitt der FMCG-Industrie jedoch drastisch. Zahlreiche Unternehmen sind in einigen digitalen Bereichen quasi nicht präsent und haben kaum Kontakt zu relevanten Zielgruppen. Somit landet der FMCG-Sektor im Branchenvergleich auf dem letzten Platz des Index.

Der Mediensektor bietet dagegen die größte Star-Dichte“ (Der Spiegel, RTL, BILD, Focus, Pro Sieben, Stern) und präsentiert sich in den drei untersuchten Komponenten ausgewogen. Die digitalen Stars sind Print- und TV-Medien, die erkannt haben, dass viele Smartphone-Nutzer gerne und häufig Nachrichten lesen. Die Telekommunikationsunternehmen spielen ihre Erfahrung im Mobilfunkbereich voll aus – insgesamt erreicht die Branche den höchsten Wert bei mobilen Aktivitäten. Vodafone nutzt seine App zur direkten Kommunikation mit dem Kunden als Service-Instrument. Die T-Mobile App enthält etwa einen Telekom HotSpot-Guide. Vodafone und O2 treten über soziale Medien mit den Kunden in Dialog und entwickeln so viele neue Ideen.

Zukunftsaussichten: Digitales Neuland überwinden

Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie unterschiedlich die Unternehmen die vielfältigen Möglichkeiten des neuen Internets bereits heute nutzen. Dabei ist mehr nicht immer besser – Strategien und Maßnahmen der digitalen Stars liefern Marken und Unternehmen eine Reihe von Denkanstößen für die Weiterentwicklung der eigenen digitalen Aktivitäten.  

OC&C empfiehlt einen Blick über den Tellerrand der eigenen Industrie hinaus, denn gute Ideen würden ihre Wirkung oft unabhängig von der Branche entfalten. Unternehmen könnten die großen Möglichkeiten interaktiver Echtzeitkommunikation mit potenziellen Kunden allerdings nur dann effizient nutzen, wenn sie wissen, wann und wo sie ihre Zielgruppe im digitalen Kosmos erreichen.


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vg 11.10.2012