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Zeitschriftenverlage verzeichnen wachsende Reichweiten

Die Publikumszeitschriften haben die digitalen Medienkanäle dank ihrer starken Verankerung in den Nutzergruppen zum Ausbau ihrer Reichweiten genutzt. Dies zeigen die Ergebnisse der AGOF internet facts. Danach erzielen die Online-Angebote der Publikumszeitschriften im Schnitt pro Monat eine Reichweite von 64 Prozent und damit mehr als jede andere Mediengattung. Bei den mobilen Websites und Apps ist die dominante Rolle der Publikumszeitschriften noch deutlicher: So nutzen laut AGOF 7,81 Millionen diese Angebote der Publikumszeitschriften. Das sind 41 Prozent.

Neben dem Reichweiten- und Erlösausbau über die digitalen Kanäle setzen Deutschlands Zeitschriftenverleger verstärkt auf Neugründungen. Im laufenden Jahr erreicht die Anzahl der Publikumszeitschriften mit 1.511 Titeln eine neue Höchstmarke. Damit hat sich die Summe der Titel seit 2009 selbst in dem schwierigen Marktumfeld um 133 erhöht. Im bisherigen Jahresverlauf ist die Gesamtzahl sogar besonders gestiegen: Die Differenz zwischen Marktein- und -austritten liegt zwischen Januar und September 2012 bei 72 neuen Titeln. „Es dokumentiert den ungebrochenen Zukunftsoptimismus der Verleger, dass sich Neugründungen im Printmarkt rentieren“, sagte dazu Stephan Scherzer, VDZ-Hauptgeschäftsführer, heute auf der Jahrespressekonferenz des VDZ. „Heute werden neue Medienmarken bereits in der Konzeptionsphase multimedial angelegt, um die gesamte Wertschöpfungskette vom Launch an nutzen zu können. Eine multimedial aufgestellte Medienmarke kann heute leicht ein Vielfaches ihrer Reichweite erzielen und ist damit ein überaus attraktiver Player im intermedialen Wettbewerb.“

Die insgesamt positive Grundeinschätzung des Marktes zeigt sich auch in der jährlichen VDZ-Herbstumfrage, nach der die Zeitschriftenverleger für 2012 eine Steigerung des Inlandsumsatzes der Branche auf 7,1 Milliarden Euro erwarten. Das entspricht einem Plus von 1,4 Prozent. Für 2013 wird mit einem Umsatzwachstum in vergleichbarer Größenordnung gerechnet. Während bei den klassischen Geschäftsfeldern eher von stagnierenden bis leicht rückläufigen Umsätzen ausgegangen wird, erwarten die Zeitschriftenverleger für die Gattung großes Umsatzwachstum in den digitalen Geschäftsfeldern.

Auch das internationale Geschäft gewinnt für deutsche Zeitschriftenverlage an Bedeutung. Nach einer gemeinsamen Umfrage des VDZ und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG trägt das Auslandsgeschäft 2015 über Print 17,3 Prozent (2012: 15,3 Prozent) und das internationale Digitalgeschäft 13,8 Prozent (2012: 8,3 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.

Große Zukunftschancen sieht der Sprecher der deutschen Fachpresse, Stefan Rühling, für deutsche Fachmedienhäuser: „Unsere zunehmend vernetzte Wissensgesellschaft hebt die Ansprüche derjenigen, die Informationen und Services für die berufliche Nutzung suchen. Die effektive Kommunikation fängt jetzt erst richtig an und wir können sie gestalten“.

Im wettbewerbsintensiven Vertriebsmarkt entwickelt sich die Zahl der Abonnenten wie auch der Einzelverkäufe auf stabilem Niveau. Mit rund 110 Millionen insgesamt verkauften Exemplaren im Quartalsdurchschnitt 2012 ist der Vertriebsmarkt weiterhin eine tragende Erlössäule der Zeitschriftenverlage. Die anhaltende Finanzkrise und die Umverteilung in andere Medienkanäle bei in etwa gleich­bleibenden Gesamtwerbeinvestitionen drücken auf das Werbevolumen in Zeitschriften. Nach neun Monaten liegt der Brutto-Werbeumsatz mit 2,504 Milliarden Euro rund 120 Millionen Euro unter dem Vorjahreszeitraum. Die crossmedial zu erzielenden Werbeumsätze können diesen Rückgang noch nicht vollständig ausgleichen.


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tor 23.10.2012