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Kaufkraft: Migranten verfügen über 200 Milliarden Euro

Aktuell leben in der Bundesrepublik nahezu 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Wie hoch ihre Kaufkraft ist, und was dieses Potenzial insbesondere für den Einzelhandel bedeutet, hat RegioData Research analysiert. Ergebnis: In Summe macht das Kaufkraftvolumen dieser Menschen rund 200 Milliarden Euro aus, was fast der Kaufkraft von Baden-Württemberg entspricht. Dies macht rund 13 Prozent des gesamten Kaufkraftvolumens Deutschlands aus.

Nach Herkunft betrachtet, bilden Personen mit türkischem Hintergrund die größte Migrantengruppe. Sie verfügen über ein gesamtes Kaufkraftvolumen von 34,4 Mrd. Euro im Jahr. Noch größer ist das Kaufkraftvolumen der Personen mit ex-sowjetischer Abstammung (37,1 Mrd. Euro im Jahr und 2,9 Mio. Einwohner). Das Kaufkraftvolumen alleine der türkischen und exsowjetischen Migrantengruppen zusammen (71,5 Mrd. Euro) ist somit höher als jenes von Berlin (58,3 Mrd. Euro).

Kaufkraftstarke Italiener: Rund 14.000 Euro im Jahr

Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft eines Menschen mit Migrationshintergrunds in Deutschland beläuft sich auf rund 12.400 Euro pro Kopf im Jahr. Die Kaufkraft ist damit um knapp 30 Prozent geringer als die Pro-Kopf-Kaufkraft im Deutschland-Schnitt. Gemessen an der durchschnittlichen Kaufkraft pro Kopf bilden die Italiener mit durchschnittlich rund 14.000 Euro im Jahr die zahlungskräftigste Gruppe. Hingegen sind mit nicht einmal 9.000 Euro im Jahr Menschen mit afrikanischer Herkunft am kaufkraftschwächsten. Damit erreichen sie nur rund 50 Prozent des durchschnittlichen Kaufkraftniveaus in Deutschland.

Je nach Migrantengruppe fließen zwischen 20 und 27 Prozent der jährlich zur Verfügung stehenden Kaufkraft in den Einzelhandel. Innerhalb der Migrantengruppe bilden die Türken mit rund 9,2 Mrd. Euro einzelhandelsrelevanter Kaufkraft die wichtigste Zielgruppe für den Einzelhandel.

Auch wenn es laut RegioData nicht die eine Zielgruppe der Migranten gibt, können einige Grundverhaltensmuster im Unterschied zum westlich geprägten Konsumenten identifiziert werden.

Je niedriger die Kaufkraft, desto höher ist der Fixkostenanteil bestehend aus Ausgaben im Bereich Wohnen, Energie, Mobilität und Ernährung. Viele der Migranten, die aus ärmeren Ländern kommen, schicken regelmäßig Geld nach Hause. Dies bedeutet, dass sich ihr Kaufkraftanteil, der potenziell in den Einzelhandel fließen könnte, schmälert.

Je nach Kulturkreis haben bestimmte Waren und Leistungen eine andere Symbolfunktion als in westlichen Konsumgesellschaften. Deswegen sind beispielsweise Konsumkredite zur Anschaffung von Gebrauchsgegenständen oder Hochzeitskredite in manchen Migrantenkreisen üblich.

Bei Menschen, die aus nicht westlich geprägten Konsumgesellschaften kommen und die über eine durchschnittliche und überdurchschnittliche Kaufkraft verfügen, kann eine stärkere Tendenz zur Markenaffinität als bei westlichen Konsumenten beobachtet werden.

Die eigene Community fungiert auf Grund der sprachlichen und kulturellen Gemeinsamkeiten auch als wichtige Austauschplattform. Insbesondere bei Kauf- und Investitionsentscheidungen spielt Mundpropaganda in diesen Communities eine wichtige Rolle.


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vg 31.10.2012