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Konsumklima legt leicht zu

Die deutschen Verbraucher starten mit neuem Optimismus in das Jahr 2013. Die Einkommenserwartung sowie die Anschaffungsneigung legen spürbar zu. Auch die Konjunkturaussichten werden im Vergleich zum Vormonat weniger pessimistisch beurteilt. Für Februar 2013 prognostiziert der Gesamtindikator 5,8 Punkte nach revidiert 5,7 Punkten im Januar, so die GfK.

Die momentan ruhige Lage an den Finanzmärkten stimmt die deutschen Konsumenten zu Beginn des Jahres 2013 offenbar wieder zuversichtlicher, folgern die Marktforscher. Trotz eines wirtschaftlich auch für Deutschland schwierigen vierten Quartals 2012 gingen die Konsumenten davon aus, dass sich die Konjunktur im weiteren Verlauf dieses Jahres wieder etwas beleben werde. Da die Staatsschuldenkrise derzeit in den Medien weitgehend ohne negative Schlagzeilen auskomme, würden bei den deutschen Verbrauchern wieder die guten inländischen Rahmenbedingungen in den Vordergrund treten.

Konjunkturerwartung: moderate Zuwächse

Nach den leichten Einbußen zum Jahresende 2012 legen die Konjunkturaussichten im Januar 2013 wieder zu. Mit einem Plus von 6,6 Zählern werden die Verluste aus dem Vormonat mehr als kompensiert. Aktuell weist der Indikator damit -11,3 Punkte auf.

Die Konjunkturerwartung hat somit in vier der letzten fünf Monate an Wert gewonnen. Der Abwärtstrend des Indikators scheint somit gestoppt, so die GfK. Die Hoffnungen auf einen Wendepunkt würden immer realistischer. Die deutsche Wirtschaft dürfte sich – nach einer schwierigeren Phase im aktuellen Winterhalbjahr – in der Folge wieder stabilisieren.

Einkommenserwartung: deutliche Verbesserung

Nach den leichten Zuwächsen im Dezember 2012 legt die Einkommensstimmung im Januar noch einmal deutlich zu. Mit einem Plus von knapp 15 Punkten erreicht der Indikator aktuell 36 Zähler. Einen höheren Wert zeigte er zuletzt vor einem halben Jahr – im Juli 2012. Auch im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum steht ein kleines Plus zu Buche.

Trotz der gegenwärtigen konjunkturellen Abkühlung gehen die Bundesbürger weiter davon aus, dass ihre Einkommen in den nächsten Monaten steigen werden. Wesentlicher Grund für den Optimismus ist laut den Marktforschern die Annahme, dass sich die Beschäftigung in Deutschland auch in diesem Jahr stabil entwickeln wird. Im vergangenen Jahr waren nach ersten Angaben des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich 41,6 Millionen Personen erwerbstätig, ein Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das ist der höchste Wert, den es in der Bundesrepublik bisher gegeben hat. Auch die Inflation werde 2013 vermutlich moderat ausfallen, was die Kaufkraft der Einkommen stärken werde.

Anschaffungsneigung: im Sog der Einkommenserwartung

Im Sog der spürbar gestiegenen Einkommensaussichten wollen die Verbraucher derzeit zunehmend in werthaltige Güter investieren. Mit einem Plus von 15,2 Zählern werden die Verluste aus dem Vormonat in Höhe von gut 9 Punkten mehr als ausgeglichen. Aktuell weist der Indikator 35,3 Punkte auf.

Neben der stabilen Beschäftigungslage, die bei den Konsumenten gerade bei größeren Anschaffungen für eine hohe Planungssicherheit sorgt, dürfte vor allem die nach wie vor auf niedrigem Niveau befindliche Sparneigung die Konsumlaune stützen, so die GfK. Trotz der augenblicklichen Ruhe auf den internationalen Finanzmärkten sei das Vertrauen in den Finanzsektor bei den Verbrauchern noch nicht wiederhergestellt. Außerdem liege das Zinsniveau in Deutschland weiterhin deutlich unterhalb der Inflationsrate. Deshalb würden es die Konsumenten für ratsam halten, ihre finanziellen Mittel tendenziell eher in werthaltige Anschaffungen zu investieren als sie auf die hohe Kante zu legen.

Konsumklima: legt wieder zu

Der Gesamtindikator prognostiziert für Februar 2013 einen Wert von 5,8 Punkten nach revidiert 5,7 Zählern im Januar. Damit gewinnt das Konsumklima zum ersten Mal nach drei Monaten wieder leicht an Wert.

Nach den ersten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes haben sich die realen privaten Konsumausgaben im vergangenen Jahr um 0,8 Prozent erhöht. Damit hat sich die Prognose der GfK von Anfang 2012, die von etwa einem Prozent Zuwachs ausging, weitgehend bestätigt.

Sollten diese Zahlen Bestand haben, hat der private Konsum in Deutschland die Konjunktur maßgeblich gestützt, so die Marktforscher. Steigende Beschäftigung und damit einhergehend steigende Realeinkommen der Beschäftigten hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass ein Abgleiten der deutschen Wirtschaft in die Rezession vermieden werden konnte.

Damit sich die für den Konsum positive Entwicklung auch in diesem Jahr fortsetzen kann, sind laut GfK zwei Faktoren entscheidend: Der Arbeitsmarkt muss stabil bleiben. Und die Schuldenkrise im Euroraum muss weiter an Dramatik verlieren. Die Bemühungen, die Haushalte in den europäischen Staaten weiter zu konsolidieren, müssten energisch vorangetrieben werden. Sollte die Schuldenkrise entgegen allen Erwartungen in diesem Jahr jedoch weiter eskalieren, stehe auch der Binnenkonjunktur ein sehr schwieriges Jahr bevor.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie 'GfK-Konsumklima MAXX' und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. Die GfK-Konsumklimastudie wird seit 1980 erhoben.


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vg 29.01.2013