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Smartphones sorgen für frischen Wind

Die weltweite Nachfrage nach mobilen Telefonen wuchs im Jahr 2012 deutlich. Erstmals wurden im Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres weltweit mehr Smartphones verkauft als traditionelle Mobiltelefone. Dieser positive Trend gründet sich auf die zunehmende preisliche Attraktivität von Smartphones. Verkaufsfördernd wirken sich auch diverse neue Premiumausstattungsmerkmale bei Geräten der mittleren und oberen Preisklassen aus. Das sind Ergebnisse von GfK zum Markt für Telekommunikation anlässlich des Mobile World Congress 2013 in Barcelona.

Die Nachfrage nach Smartphones stieg im Jahr 2012 global demnach um 56 Prozent auf 720 Millionen Geräte. Gleichzeitig schrumpfte der Markt für klassische Mobiltelefone um 14 Prozent auf 886 Millionen Geräte. Unter dem Strich haben die Händler somit im Jahr 2012 insgesamt sieben Prozent mehr mobile Telefone verkauft als im Vorjahr.

Vor allem in China steigt die Nachfrage nach Smartphones stark. Wurden im Jahr 2012 in Europa 34 Prozent mehr abgesetzt als noch im Jahr zuvor, steigerte die Region Greater China (China, Hongkong und Taiwan) das Volumen sogar um 133 Prozent. Damit sind auf das Gesamtjahr bezogen zwei von drei in der chinesischen Region verkauften Geräten Smartphones. Damit wächst der chinesische Markt nicht nur am schnellsten, Smartphones nehmen dort auch den höchsten Anteil am mobilen Gesamtmarkt ein.

Im Gegensatz dazu liegt in Europa der Smartphone-Anteil nur bei etwa 50 Prozent aller verkaufter Mobiltelefone. In Lateinamerika, dem mittleren Osten und Afrika dominieren nach wie vor die klassischen Handys.

Preisportfolio polarisiert

Smartphones zeigen insgesamt keinen deutlichen Preisverfall. Das Preisniveau auf Basis nicht subventionierter Verkaufspreise bleibt für diese Gerätekategorie bei circa 285 Euro weitgehend stabil. Verschiebungen ergeben sich global betrachtet dadurch, dass im chinesischen Markt ein größerer Teil der Nachfrage unterhalb von 100 Euro liegt, als in den restlichen Märkten. Gleichzeitig wächst die Bedeutung Chinas. Parallel bleibt die Nachfrage nach hochpreisigen Geräten über 400 Euro nach wie vor hoch. Sie können mit 25 Prozent ihren Anteil an der Gesamtnachfrage halten und wachsen ebenso schnell wie der Markt insgesamt.

Der Markt für Geräte von 200 bis 400 Euro verliert hingegen an Bedeutung. Sie generieren am Jahresende nur noch einen Anteil von 20 Prozent. Im ersten Quartal waren es noch 34 Prozent.

Formfaktor: größer und schlanker

Eindeutig sind die Trends beim Formfaktor der Smartphones. Sie werden größer und schlanker. Weltweit nahm der Anteil von Geräten mit einem Display von mindestens 3,8 Inch Größe deutlich zu. Anfang 2012 besaß beispielsweise in Europa nur eines von vier Geräten einen Bildschirm dieser Größe. Im vierten Quartal hatte bereits jedes zweite Smartphone ein größer dimensioniertes Display. Jedes sechste Handy, das im Weihnachtsgeschäft verkauft wurde, besaß sogar ein Display mit über 4,8 Inch.

Jedes zweite Smartphone kommt dafür inzwischen in schlankem Design daher. Die zunehmende Größe der Geräte wird also zumindest dadurch ausgeglichen, dass sie mit einer Dicke von weniger als 10mm zum Beispiel in der Jackettasche kaum mehr auftragen.

Nachfrage nach LTE- und NFC-fähigen Geräten steigt deutlich

Die Nachfrage nach Smartphones mit dem neuen Hochgeschwindigkeitsstandard LTE hängt naturgemäß von dem Vorhandensein entsprechender Netzwerke in den jeweiligen Märkten ab und schwankt  somit stark. Hier haben Süd Korea/Japan mit 65 Prozent sowie Europa mit 16 Prozent neben den USA die Nase vorn, während der Anteil in anderen Regionen derzeit noch nahe Null liegt. Dagegen erfreut sich der neue Standard des drahtlosen Datenaustauschs NFC quer durch alle Regionen starker Popularität. In Afrika liegt der Anteil von NFC mit etwa 30 Prozent aller Smartphones sogar leicht über Europa (26 Prozent).

Kamerafunktionen werden aufgerüstet

Heute besitzen sämtliche verkaufte Smartphones eine integrierte Kamera. Dabei besitzt ein Großteil der smarten Alleskönner eine integrierte Kamerafunktion, die auch gehobenen Ansprüchen gerecht wird. So liegt der Anteil von Geräten mit einer Bildauflösung von fünf Megapixeln und mehr im globalen Markt bei 55 Prozent der Verkäufe.

Eine weitere Funktion, die zunehmend Einzug in die Smartphones findet, ist die Möglichkeit, Videoclips in HD-Qualität aufzunehmen. Die Entwicklung hier ist sehr dynamisch. In Europa, der Vorreiterregion, besaßen vier von zehn Geräten im vierten Quartal 2012 diese Technologie. Vor Jahresfrist lag der Anteil noch bei nur zehn Prozent.

Betriebssysteme: Trend zu mehr Vielfalt

In Bezug auf die Betriebssysteme zeichnen sich divergierende Trends ab. Auf der einen Seite baute Android als das dominierende offene Betriebssystem seine Führungsposition deutlich aus. Zwei von drei Smartphones, die weltweit verkauft werden, basieren heute auf dieser Plattform. Auf der anderen Seite gibt es an vielen Stellen Anstrengungen, mehr Vielfalt herzustellen. Neben Re-Launches etablierter Systeme wie Blackberry und Windowsphone sind auch verschiedene Aktivitäten neuer Player in diesem Segment zu registrieren, so dass den Kunden hier künftig mehrere Optionen zur Wahl stehen dürften.

Marktausblick

Für das Jahr 2013 prognostiziert GfK für den Gesamtmarkt eine Steigerung der verkauften Stückzahlen auf einem ähnlichen Niveau wie 2012. Die Verkäufe an Smartphones werden erneut stark zulegen und den anhaltenden Rückgang bei den traditionellen Mobiltelefonen mehr als kompensieren. Das Wachstum bei den Smartphones profitiert immer stärker von der Verfügbarkeit günstigerer Modelle mit Preisen unter 200 Euro, die besonders in China und den Schwellenländern gefragt sind. Diese Länder werden auch 2013 die Haupttreiber für das weltweite Wachstum sein, aber auch in den entwickelten Märkten erwartet GfK dank dem anhaltenden Trend zu Smartphones zweistellige Steigerungsraten bei den Verkaufszahlen. 

Die GfK erhebt im Rahmen ihres Telecom-Handelspanels in mehr als 90 Ländern weltweit regelmäßig Daten zu Mobil- und Festnetztelefonen, Tabletcomputern, mobilen Breitbandsticks, Mobilfunkzubehör, Funkgeräten und Telefontarifen. Der vorliegenden Analyse liegen Informationen zur weltweiten Entwicklung des Mobilfunk-Marktes im Gesamtjahr  2012 zu Grunde.


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vg 25.02.2013