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Einstellungsbereitschaft in Deutschland relativ stabil

Deutschlands Arbeitgeber reagieren zurückhaltend auf die ersten Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung: Die Anzahl der Unternehmen, die Neueinstellungen planen, geht sogar leicht zurück. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick liegt bei +4 Prozent, so das Ergebnis des Manpower Arbeitsmarktbarometers für das zweite Quartal 2013. Im Vergleich zum Vorquartal verringert er sich um einen Prozentpunkt.

Für den Zeitraum April bis Juni 2013 planen acht Prozent der über 1.000 befragten Unternehmen in Deutschland, neue Mitarbeiter einzustellen. Trotz der aktuell guten Prognosen für das Wirtschaftswachstum bis 2014 ist diese Zahl im Vergleich zum Vorquartal um einen Prozentpunkt gesunken. Der Anteil der Arbeitgeber, die Personal abbauen wollen, liegt konstant bei vier Prozent. Die große Mehrheit der Unternehmen plant keine personellen Veränderungen. Ihr Anteil ist um zwei Prozentpunkte gewachsen und liegt bei 86 Prozent, während zwei Prozent der befragten Unternehmen derzeit keine Prognose abgeben möchten. Aus den Ergebnissen ergibt sich ein saisonal bereinigter Netto-Beschäftigungsausblick von +4 Prozent.

"Die Ergebnisse des Arbeitsmarktbarometers zeigen, dass die
Unternehmen vorsichtig geworden sind", sagt Vera Calasan, Chefin der
ManpowerGroup. "Zwar sehen manche Experten ein Ende der Finanz- und
Wirtschaftskrise schon in greifbarer Nähe. Doch die Arbeitgeber
warten jetzt lieber ab, ob der vorhergesagte Aufschwung auch
tatsächlich bei ihnen ankommt. Zudem haben wir beobachtet, dass die
Einstellungsbereitschaft trotz Krise zuletzt relativ konstant war -
viele Unternehmen sind also personell bereits gut aufgestellt."

Chancen für Finanzexperten steigen weiter

Zu den wenigen Branchen, die vermehrt Neueinstellungen planen, zählt
wie schon in den Quartalen zuvor der Finanzbereich. Der
Netto-Beschäftigungsausblick ist dort erneut um einen Prozentpunkt
gestiegen und erreicht +15 Prozent. Auch im Baugewerbe zeichnet sich
ein Positivtrend ab, der saisonal bereinigte Saldo steigt von +3 auf
+7 Prozent.

In allen anderen Sektoren verschlechtern sich dagegen die
Beschäftigungsaussichten. Sehr deutlich geschieht das beispielsweise
im Bereich Handel und Gastronomie, wo der Wert von +9 auf -1 Prozent
fällt.  

Warnsignale aus Berlin und dem Ruhrgebiet

Regional betrachtet zeigt das Arbeitsmarktbarometer nur im Westen
Deutschlands nach oben. Der Netto-Beschäftigungsausblick steigt dort
von +6 auf +9 Prozent. Zehn Prozent der dort befragten Unternehmen
planen, neue Mitarbeiter einzustellen. Das Ruhrgebiet ist hiervon
allerdings ausgenommen. Dort setzt sich der Negativtrend des ersten
Quartals 2013 fort, der saisonal bereinigte Saldo sinkt von 0 auf -3
Prozent. In Norddeutschland bleibt der Ausblick konstant bei +4
Prozent. Im Süden sinkt der Wert von um zwei Prozentpunkte auf +5, im
Osten fällt er um einen Prozentpunkt auf +1.

Von allen Metropolregionen steht München weiterhin am besten da: Zwar
sinkt der Saldo dort leicht im Vergleich zum ersten Quartal, liegt
aber immer noch bei +10 Prozent. Berlin kann die positive Entwicklung
des Vorquartals dagegen nicht aufrechterhalten: Neun Prozent der
Unternehmen in der Hauptstadt rechnen mit einem Personalabbau, der
saisonal bereinigte Saldo fällt auf einen Wert von -2.

Die Ergebnisse aus dem Manpower Arbeitsmarktbarometer sind hier abrufbar. Die ManpowerGroup veröffentlicht jedes Quartal das Manpower Arbeitsmarktbarometer. Dafür werden mehr als 66.000 Arbeitgeber in 42 Ländern zu ihren Einstellungs- und Entlassungsplänen im jeweils kommenden Quartal befragt. Die Ursprungswerte werden mithilfe einer Methode zur Saisonbereinigung von jahreszeitlichen Schwankungen befreit.


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vg 12.03.2013