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Deutscher Erfinder für Europäischen Erfinderpreis nominiert

Der deutsche Erfinder Philipp Köhn aus Erlangen ist vom Europäischen Patentamt (EPA) für den Europäischen Erfinderpreis 2013 nominiert worden. Er ist einer von drei Finalisten der Kategorie "Forschung". Die Auszeichnung für Innovation wird vom Europäischen Patentamt am 28. Mai in Amsterdam im Rahmen einer Gala im Beisein von Prinzessin Beatrix der Niederlande verliehen.

Philipp Köhn entwickelte die "statistische maschinelle Übersetzung". Das Grundprinzip: Der Computer übersetzt nicht mehr Wort für Wort, sondern Satzteile. Damit erhöht sich die Leistungsfähigkeit und Qualität maschineller Übersetzungen um ein Vielfaches: Sie können Wörter in ihrem inhaltlichen Zusammenhang deuten. Außerdem wird das System mit jeder Übersetzung besser: Statt mit allen möglichen Bedeutungen programmiert werden zu müssen, lernt der Computer bei Köhns Verfahren selbständig, wie am besten übersetzt wird, und zwar durch die Auswertung von vorhandenen Übersetzungsbeispielen. Je häufiger bestimmte Satzkonstruktionen darin vorkommen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie inhaltlich richtig sind.

Von der Universität von Edinburgh aus, an der Köhn lehrt, betreibt er seine eigene Open Source-Übersetzungsplattform 'Moses', die für jedermann zur Nutzung und kontinuierlichen Verbesserung frei verfügbar ist. Patentiert und somit geschützt sind die zugrundeliegenden Verfahren, die Köhn mit Kollegen 2003 als Doktorand der University of Southern California (USC) entwickelt hat. Die Verfahren liegen auch den Internet-Übersetzungsdiensten von Google und Microsoft zugrunde, die heute als kostenlose Services allen Internet-Nutzern zur Verfügung stehen.

Der Europäische Erfinderpreis ist der wichtigste Preis für Innovation in Europa. Er wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt (EPA) verliehen. 2013 wird die Preisverleihung am 28. Mai in Amsterdam stattfinden. Dabei wird zum ersten Mal auch ein Publikumspreis vergeben. Der Preis würdigt einzelne Erfinder oder Teams, die dazu beitragen, technische Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Außerdem prüft die Jury, inwieweit diese Erfinder zum sozialen Fortschritt, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wohlstand beigetragen haben.


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vg 10.04.2013