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RWI-Konsumindikator: Beschleunigte Entwicklung des Konsums

Der RWI-Konsumindikator des Rheinisch-Westfälisches Instituts für Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) in Essen ist im ersten Quartal 2013 von 40,7 auf 49,6 gestiegen. Dies deutet auf eine beschleunigte Ausweitung der privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal hin, denn der Indikator weist erfahrungsgemäß einen Vorlauf von einem Quartal auf, so das Institut. Da er darauf ausgelegt sei, Tempowechsel in der Entwicklung der Konsumausgaben anzuzeigen, lasse die Stärke des Anstiegs allerdings nur begrenzt Rückschlüsse auf das Ausmaß der Veränderung zu. Für das dritte Quartal 2013 zeige der RWI-Konsumindikator wieder eine leichte Verlangsamung an, er liegt aktuell bei 48,1. Dieser Wert sei gleichwohl noch als vorläufig einzustufen, da darin die Daten für die zweite Junihälfte noch nicht enthalten sind.

Im März hatte der RWI-Konsumindikator eine verlangsamte Ausweitung der Konsumausgaben im ersten Quartal angezeigt. Diese Einschätzung läuft der jüngsten Veröffentlichung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zuwider, wonach der private Konsum im ersten Quartal außergewöhnlich kräftig – um 0,8 Prozent – ausgeweitet wurde, so das RWI. Allerdings zeige die Erfahrung, dass der Konsumindikator die endgültigen Veränderungsraten des Konsums besser nachzeichnet als die in der ersten Publikation des Statistischen Bundesamtes ausgewiesenen. Tatsächlich sei zu erwarten, dass die für das erste Quartal ausgewiesene Zuwachsrate für den privaten Verbrauch nach Neuberechnung der Saisonfaktoren im August deutlich nach unten revidiert werden wird. Die zuletzt hohe Zuwachsrate sei nämlich wohl maßgeblich von der Saisonbereinigung beeinflusst und stimme nicht mit dem Bild überein, das sich aus der Entwicklung von Einkommen und Ersparnis ergebe. Auch monatliche Kennzahlen wie Einzelhandelsumsätze und Kfz-Zulassungen zeigten einen wesentlich verhalteneren Ausgabenanstieg im ersten Quartal an.

Indikator wertet Google-Suchanfragen aus

Der RWI-Konsumindikator stützt sich auf Angaben der Internet-Suchmaschine Google. Betrachtet wird die Häufigkeit, mit der nach Begriffen gesucht wird, die 41 für den privaten Konsum relevanten Güterkategorien zugerechnet werden können. Die wöchentlich vorliegenden Daten werden zu Monatsangaben aggregiert und anschließend saisonbereinigt. Der Indikator gibt an, wie groß der prozentuale Anteil der so transformierten Einzelreihen ist, die in einem Monat gestiegen sind, so dass er Werte zwischen 0 und 100 annehmen kann. Anschließend wird dieser Index zu Quartalswerten aggregiert. Da die Suchhäufigkeiten aus einer Stichprobe abgeleitet werden, ändern sich die Angaben auch für zurückliegende Quartale leicht. Die Grundtendenz wird dadurch allerdings erfahrungsgemäß nicht beeinflusst, so das RWI.


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vg 09.07.2013