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TV-Hersteller Loewe kämpft gegen das Aus

Der Vorstand der Loewe AG hat beim zuständigen Amtsgericht Coburg einen Antrag auf Einleitung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung für die Loewe AG und ihre Tochtergesellschaft Loewe Opta GmbH gestellt. "Wie die gesamte Branche belastet die aktuelle Marktschwäche bei TV-Geräten auch unser Geschäft schwer", so der Vorstandsvorsitzende von Loewe, Matthias Harsch. "Wir haben uns deshalb entschlossen, die weitere Sanierung von Loewe im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens konsequent voranzutreiben."

Alle anderen in- und ausländischen Tochtergesellschaften arbeiten weiter wie bisher und nehmen laut Unternehmen nicht am Verfahren teil. Loewe werde – nach Genehmigung des Verfahrens – weiter vom bestehenden Vorstand geführt und könne zur Sanierung des Unternehmens die Möglichkeiten des Schutzschirmverfahrens nutzen. Der Geschäftsbetrieb am Standort Kronach werde uneingeschränkt fortgeführt.

Der Gesetzgeber hat das Schutzschirmverfahren im vergangenen Jahr eingeführt. Dabei handelt es sich laut Loewe um ein klar strukturiertes Verfahren, mit dem sich Unternehmen binnen weniger Monate grundlegend restrukturieren und sanieren können. Die Loewe AG und die Loewe Opta GmbH seien nicht zahlungsunfähig, so dass damit die wichtigsten Voraussetzungen für ein Schutzschirmverfahren, so wie es die Gesetzgebung vorsieht, gegeben seien. Die unternehmerische Verantwortung bleibe dabei weiterhin in den Händen des Unternehmens selbst (Eigenverwaltung).

"Loewe bleibt auch unter dem Schutzschirm uneingeschränkt handlungsfähig", sagt Rolf Rickmeyer, Restrukturierungs- und Finanzvorstand der Loewe AG. "Und da wir weiterhin zahlungsfähig sind, können wir alle Kundenaufträge planmäßig erfüllen und auch unsere Lieferantenverbindlichkeiten begleichen, die während des Schutzschirmverfahrens entstehen."

Eckpunkte der strategischen Neuausrichtung

Im Rahmen des Schutzschirmverfahrens will Loewe gemeinsam mit den Gläubigern einen Sanierungsplan entwickeln. Dabei werde vor dem Hintergrund des verschärften internationalen Wettbewerbs das bestehende Sanierungskonzept deutlich erweitert. Parallel erfolge eine strategische Neuausrichtung durch eine "radikale Überarbeitung der Wertschöpfungs- und Positionierungsstrategie".

"Unsere strategische Neuausrichtung hat das Ziel, die Marktanteile von Loewe im nationalen und  internationalen Premiummarkt wieder auszubauen", erklärt Harsch. "Synergien mit einem strategischen Partner bei Einkauf, Produktion, Entwicklung und Vertrieb werden es künftig ermöglichen, verstärkt Geräte auch im Einstiegsbereich der Premiummarke anzubieten."

Ein weiterer Schritt der Restrukturierung werde eine Kapitalerhöhung unter Einbeziehung bestehender und neuer Investoren sein. Damit soll die Kapitalausstattung des Unternehmens wieder gestärkt werden.

Zukünftige Markenstrategie

Mit der Neupositionierung ist auch die Weiterentwicklung der Loewe-Markenstrategie verbunden. Die in den vergangenen Wochen neu entwickelte Markenpositionierung "my perfect entertainment" setzt laut dem TV-Hersteller auf den traditionellen Markenwerten von Loewe – Performance, Design und Individualität – auf. Ergänzend will sich Loewe im Segment "Smart Entertainment" mit den Schwerpunkten Bediener-Interface, TV-Apps, Connectivity und Software-Services neu positionieren. Insbesondere will das Unternehmen auf Basis einer neu entwickelten Software-Plattform unter dem Thema "Joy of Use" neue Standards im TV-Markt setzen. Dabei soll die Marke in Verbindung mit einer neuen Preisstrategie zügig repositioniert werden.


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vg 16.07.2013