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Deutsche Industrieunternehmen erwarten Wachstum

Die deutschen Industrieunternehmen blicken mit Optimismus in die Zukunft. Ihre Wachstumschancen sehen sie vor allem im eigenen Land: Knapp 60 Prozent erwarten einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG zufolge für die nächsten zwei Jahre ein Umsatzplus in Deutschland, noch mehr (65%) sehen auf dem heimischen Markt auch den größten Zuwachs beim Gewinn. Global sehen 40 Prozent in den USA den größten Umsatzzuwachs, gefolgt von China (27%), UK (14%) und Japan/Brasilien (beide je 12%). Das ist das Ergebnis des KPMG 'Global Manufacturing Outlook', einer Befragung von 335 Vorständen und Geschäftsführern aus Industrieunternehmen, davon knapp 40 aus Deutschland.
 
Deutsche Unternehmen geben ein klares Bekenntnis zum eigenen Standort ab: 92 Prozent und damit mehr als im internationalen Vergleich planen in den nächsten zwei Jahren  keine Verlagerung ihrer Produktionskapazitäten in andere Länder. Auf der Liste der von allen Unternehmen am häufigsten genannten Verlagerungsziele steht Deutschland, zusammen mit Australien,  an zweiter Stelle – nach China, aber noch vor Indien, Japan und Südafrika.
 
Industrie setzt auf Innovationen als Wachstumstreiber
 
Jedes zweite deutsche Industrieunternehmen – und damit deutlich mehr als alle befragten Unternehmen im internationalen Vergleich (39%) – rechnet mit einem Wiederanstieg der Innovationsaktivitäten im eigenen Land und will mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren. KPMG-Partner Gerhard Dauner: "Die deutsche Industrie setzt auf Innovationen als Wachstumstreiber. Und auch eine deutliche Mehrheit aller befragten Industrieunternehmen weltweit (57%) erwartet, dass mindestens zehn Prozent ihres Umsatzes in den nächsten zwei Jahren durch Produktneuheiten erzielt werden." Eine Verlagerung von F&E-Kapazitäten sei für die deutsche Industrie derzeit kein Thema: 86 Prozent der befragten deutschen Unternehmen planen keine Verlagerung in andere Länder.

Kostenkontrolle hat höchste Priorität
 
Der Kosten- und Effizienzdruck ist unverändert hoch. Dauner: "Die Optimierung der Kostenstruktur hat sowohl global als auch bei deutschen Firmen höchste Priorität." In Deutschland gaben zwei Drittel (65%) der befragten Industrieunternehmen an, dass Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung auf ihrer Agenda ganz oben stehen, weltweit ist das bei jedem zweiten Unternehmen der Fall (51%). Dauner: "Damit wollen die Unternehmen auch Spielraum für Zukunftsinvestitionen gewinnen." 
 
Um Kosten zu sparen, wollen sich Firmen stärker von unprofitablen Produktlinien oder Produktbereichen trennen. In Deutschland gaben das 46 Prozent der Befragten an, weltweit  waren es 41 Prozent. Die komplette Aufgabe unprofitabler Geschäftsbereiche steht für deutsche Firmen weniger im Vordergrund; sie steuern lieber beim Produktportfolio nach als gleich ganze Geschäftseinheiten aufzugeben.
 
Vertrauen in die Qualität heimischer Zulieferer

Die deutschen Industriefirmen wollen zudem ihren Bedarf an hochwertigen Zulieferteilen in erster Linie in Deutschland decken: 70 Prozent gaben an, ihre Sourcing- Aktivitäten im Inland stärken zu wollen. "Unsere Fertigungsindustrie bietet eine international kaum vergleichbare Dichte an exzellenten Anbietern von innovativen Lösungen, Zulieferteilen und Komponenten", sagt Dauner
 
Weltweit sehen 37 Prozent die USA als die Nation, in der verstärkt Sourcing-Aktivitäten ausgebaut werden, gefolgt von China (34%). Mit weitem Abstand folgen UK (16%), Deutschland (14%), Indien (13%) und Japan (11%).
 
Bei der Frage, welche Faktoren bezüglich der Wertschöpfungskette besonders wichtig sind, nennen die deutschen Unternehmen an erster Stelle die Leistungsfähigkeit der Lieferkette mit Blick auf Risiken, Verlässlichkeit und Qualität (57%); erst dann folgt mit 41 Prozent die Echtzeitanpassung an den Kundenbedarf bzw. der Nachfrage. Global ist es genau umgekehrt, da steht das Thema Echtzeitanpassung an den Kundenbedarf an erster Stelle. 
 
Offenbar sind deutsche Unternehmen auf Risiken und unerwartete Unterbrechungen der Lieferkette besser vorbereitet als der internationale Durchschnitt. 73 Prozent haben lokale Einkaufsorganisationen aufgebaut und verlassen sich nicht auf einen zentralen Lieferanten. Weltweit gilt das nur für 58 Prozent der befragten Firmen. 
 
Regulierung und Preisdruck als große Herausforderung
 
Als große Herausforderung für die kommenden Jahre nennen die Unternehmen in Deutschland wie weltweit die Sorge vor einer zunehmenden Regulierung der eigenen Branche sowie Preisdruck und einen immer härter werdenden Wettbewerb.
 


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vg 23.07.2013