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Protest gegen EU-Verbot von Give-aways bei Medikamenten

Der Bundesverband der Werbemittel-Berater und -Großhändler (bwg), Köln, protestiert gegen das Verbot von Werbeartikeln für verschreibungspflichtige Medikamente durch die European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations (EFPIA), Brüssel.

Die in dem europäischen Dachverband organisierten nationalen Verbände forschender Pharmaunternehmen haben beschlossen, auf Werbeartikel für verschreibungspflichtige Medikamente künftig zu verzichten. Das Verbot soll in 33 Ländern gelten. Die Arzneimittel-Hersteller wollen damit den Verdacht der Vorteilsnahme oder Bestechung von vornherein ausschließen. Auch der Einsatz sogenannter Streuartikel von geringem finanziellem Wert soll untersagt werden.

Der Beschluss stößt bei den Werbemittel-Händlern auf wenig Gegenliebe. Joachim Schulz, bwg-Vorstandschef, kommentiert den Entschluss des europäischen Verbandes mit den Worten: "Die Pharmaunternehmen berauben sich einer der effektivsten Werbemöglichkeiten und schaden damit nicht nur sich selbst, sondern einer ganzen Branche. Außerdem müssen die Pharmaunternehmen nun auf kostenintensivere Werbeformen zurückgreifen, was sich möglicherweise auch auf die Medikamentenpreise auswirken könnte."

Auf die Frage, ob das Werbemittel-Verbot dem Thema Compliance in der Pharmabranche gerecht wird, wendet Schulz ein: "Grundsätzlich ist es angebracht, in diesem Zusammenhang über Compliance zu sprechen. Es ist jedoch notwendig zu differenzieren: Geschenke und Zuwendungen für Ärzte zielen darauf ab, dass diese bestimmte Medikamente verschreiben. Werbeartikel von geringem finanziellem Wert hingegen stellen ausschließlich eine hocheffektive Form der Werbung dar. Werbung ist etwas anderes als Bestechung."

Der Bundesverband der Werbemittel-Berater und -Großhändler bündelt als nationaler Spitzenverband die unternehmerischen Interessen seiner rund 100 Mitgliedsfirmen. Diese handeln mit Werbeartikeln und beraten die werbetreibende Wirtschaft im Einsatz von Werbeartikeln. Zusammen repräsentieren die bwg-Mitgliedsfirmen nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von rund 400 Million Euro.


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vg 24.07.2013