Cyber-Risiken: Web-User schützen sich zu wenig

Trotz zahlreicher Ängste vor finanziellen oder technischen Schäden durch Internetnutzung ist die selbstständige Absicherung gegen solche Risiken derzeit in Deutschland noch gering: Nur jeder zweite Internetnutzer (55 %) schützt sich z.B. durch Softwarelösungen oder andere Sicherheits- und Privatsphäre-Funktionen. Ein Grund für die niedrige technische Absicherung ist die Gleichgültigkeit der User: Fast die Hälfte (46 %) hält eine Absicherung gegen Gefahren im Internet für überflüssig, da Hacker immer eine Sicherheitslücke finden würden.

Dies zeigen die Ergebnisse der Studie 'CyberRisiken im Privatbereich' des  Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov, für die 1.005 Internet-Nutzer vom 28.10. bis 04.11.2014 repräsentativ befragt wurden.

Angst vor Phishing ist am größten

Demnach gibt die Mehrheit (67 %) der User der aufgrund der wahrgenommenen Risiken im Internet an, sich besonders vorsichtig im Netz zu bewegen. Dabei haben die meisten Befragten in Bezug auf finanzielle Schäden Angst vor Phishing (44 %). Hierbei werden in der Regel persönliche Bankdaten abgefangen.

Aber auch das Hacking eines Online-Shopping- (43 %) oder Banking-Accounts (41 %) fürchten die Nutzer. Bei dem technischen Gefährdungspotenzial befürchten neben der Gefährdung durch Spam mehr als 40 Prozent der User auch eine unabsichtliche Infizierung durch eigene Aktivitäten im Internet, sei es beim Besuch einer Website, beim Download oder durch das Öffnen von Mails.

Avira ist das beliebteste Antivirenprogramm

Unter den Usern, die sich selbstständig absichern, nutzt die Mehrheit von ihnen dabei Antivirenprogramme (91 %) und Firewalls (78 %). Nur Rund ein Drittel (29 %) nutzt Verschlüsselungsdienste von Mails oder Dateien. Werden Antivirenprogramme genutzt, steht Avira mit 41 Prozent an erster Stelle. Dann folgen Kaspersky (19 Prozent), Norton (16 %), McAfee und Avast (jeweils 12 %). Nur von wenigen werden Ad-Aware, Bitedefender, F-Secure oder Panda (jeweils 2 %) genutzt.