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Zoll deckt alle 6 Minuten eine Lieferung mit Plagiaten auf

Die europäischen Zollbehörden haben 2012 40 Millionen gefälschte Produkte beschlagnahmt, mit einem Gesamtwert von 1 Milliarde Euro. Diese Daten gehen aus einer jetzt vorgestellten Statistik der Europäischen Kommission hervor, die Aufschluss über die Aufgriffe von gefälschten Produkten an den Grenzen der EU gibt.
Die am häufigsten beschlagnahmten Artikel waren Zigaretten (31 %). Hauptherkunftsland der Fälschungen bleibt China, das zusammen mit Hongkong bei rund 73 % der Fälle benannt wird: Vor allem bei gefälschten Textilien, Sonnenbrillen, Handtaschen, Uhren und Mobiltelefonen nebst Zubehör.
 
„Unser Dank gilt vor allem den Zollbeamten vor Ort, die mit der Beschlagnahme von Plagiaten auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Verbraucher vor potentiell gefährlichen Produkten leisten“, sagt Volker Bartels, Vorstandsvorsitzender des Aktionskreises gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) und Mitglied der Geschäftsleitung der Sennheiser electronic GmbH & Co. KG. Bei den Zahlen sei zu bedenken, dass der Zoll nur in einem begrenzten Umfang den Warenverkehr kontrollieren kann. „Die festgestellten Fälschungen stellen daher nur die Spitze des Eisberges dar“, so Bartels.

Ein Beispiel für das weitere Ausmaß der Fälscherindustrie lieferten erst kürzlich Interpol-Aktionen gegen kriminelle Netzwerke mit über 6.000 Festnahmen weltweit. Gefälscht wurden Produkte wie Zahnpasta, Shampoo, Getränke, Zigaretten oder Motoren. Die damit einhergehenden Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit der Verbraucher lägen, so die APM, auf der Hand.

„Um den Fälschungsnetzwerken das Handeln zu erschweren, ist der europäische Gesetzgeber gefordert, eine Überprüfung von Warenlieferungen in Europa auch dann zu ermöglichen, wenn Europa nicht das erklärte Ziel einer Lieferung ist. Schließlich können auch Frachtpapiere und Deklarationen gefälscht sein“, so Bartels weiter.

Kosmetikverband warnt vor Gesundheitsgefährdung durch Markenfakes

Die von der Europäischen Kommission veröffentlichte Statistik über Zollbeschlagnahmen zeigt auch, dass der Zoll allein gefälschte Kosmetikprodukte im Gegenwert von fast 65 Mio. Euro beschlagnahmt hat. Martin Ruppmann, Geschäftsführer des VKE-Kosmnetikverbandes: „Markenfakes sind nicht sicher. Mit der Verwendung von gefälschter Kosmetika - die minderwertige bzw. verunreinigte Rohstoffe enthalten können - ist ein enormes gesundheitliches Risiko verbunden. Nicht zugelassene Rohstoffe oder falsche Konzentrationen

können Allergien auslösen, Sonnenpflege ohne Lichtschutz führt zu gefährlichen Verbrennungen, Schadstoffe können zu Verätzungen führen. Gefälscht wird alles, was beim Verbraucher gut ankommt. Düfte haben dabei einen besonders hohen Anteil. Die Unternehmen des selektiven Kosmetikvertriebs investieren deshalb jedes Jahr Millionen in die Bekämpfung dieser höchst kriminellen Fälscheraktivitäten.“

Viele deutsche bzw. in Deutschland ansässige Kosmetikunternehmen sind seit Jahren massiv von den Auswirkungen der Produkt- und Markenfälschungen betroffen. Im letzten  Jahr konnte der Zoll über 3.000 Grenzbeschlagnahmen an den Außengrenzen der EU durchführen. Dabei wurden Kosmetika im Wert der Originalprodukte von fast 65 Mio. Euro gesichert. Das entspricht einer Steigerung um 73 Prozent. Kosmetika gehören damit zu den Top 7 der beschlagnahmten Waren. „Dennoch bleibt die Dunkelziffer enorm hoch. Deshalb warnen wir die Konsumenten, die jetzt in den Urlaub reisen,  eindringlich vor dem Kauf bei oftmals dubiosen, nicht offiziell autorisierten Händlern“, erklärt Ruppmann.


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tor 06.08.2013