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Saubere Energietechnologien auf dem Vormarsch

Eine aktuelle ifo-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Anteil der potenziellen Klimaschutzausgaben an den energierelevanten Forschungs- und Entwicklungsausgaben beständig zugenommen hat und auch die Anzahl der potenziellen Klimaschutzpatente an allen Patenten in den vergangenen 25 Jahren stetig gewachsen ist.

Derzeit decken fossile Energieträger weltweit den Primärenergieverbrauch zu rund 80%, und Kohle, Öl sowie Gas nehmen immer noch eine dominierende Stellung am Markt ein. Für die geplante Reduktion der Treibhausgasemissionen sind daher die Erfindung, der Einsatz und die Verbreitung neuer sauberer Technologien im Rahmen der Klimapolitik unabdingbar. Um zu zeigen, welches Gewicht die klimaschonenden Energietechnologien in den vergangenen Jahren erhielten, nahm Dr. Tilmann Rave, Experte aus dem ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen, die international getätigten Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) sowie die weltweite Entwicklung der Anzahl der Klimaschutzpatente unter die Lupe. „Es handelt sich um zwei oft genutzte und leicht verfügbare Maßgrößen, und in beiden Fällen können die langfristigen Trends und die Dynamik des technologischen Wandels aufgezeigt werden“, erklärt Rave.

Dabei dienten die Datenbestände der OECD, der Internationalen Energieagentur
(IEA) und des Europäischen Patentamtes als Grundlage für die Auswertung. Um einen möglichst genauen Bezug zum Klimaschutz herstellen zu können, setzte Rave die Ausgaben, die sauberen Energietechnologien zugeordnet werden können, wie z.B. Mittel für erneuerbare Energien oder die CO2-Speicherung, ins Verhältnis zu den gesamten Ausgaben der FuE. Bei den Patenten lag sein Blick auf den klimaschutzbezogenen Patentanmeldungen seit 1985, unter anderem in den Kategorien Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen oder Verbrennungstechnologien mit Treibhausgasminderungspotenzial.

Den Spitzenplatz unter den IEA-Ländern bei den öffentlichen Ausgaben für FuE im Bereich Klimaschutz nehmen für den Zeitraum 2004 bis 2011 die USA mit einem Anteil von 21,4% ein, gefolgt von Japan mit 7,8%. Auf Platz drei landet Deutschland mit 2,5%, dahinter positionieren sich Frankreich (2,4%) und Kanada (2,3%). Nicht überall wuchsen die Ausgaben kontinuierlich, wie z.B. in Deutschland oder den USA. So hat beispielsweise Kanada Mitte des vergangenen Jahrzehnts seine finanziellen Mittel für Kernenergie erhöht. Seit 2004 investieren jedoch alle Länder vermehrt in Klimaschutztechnologien. Fasst man auch die wichtigsten Schwellenländer ins Auge, so ist China das Land mit den höchsten energiebezogenen FuE-Ausgaben.

Mit Blick auf die chinesischen FuE-Ausgaben in Einheit pro BIP macht sich jedoch Ernüchterung breit: unter diesem Gesichtspunkt erreicht das Land bei den Ausgaben für FuE nur etwa 60% des Durchschnitts der fünf größten IEA-Länder. „Zudem fällt wahrscheinlich nur ein geringer Teil dieser Ausgaben auf Forschung und Entwicklung zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz, das meiste dürfte dem Bereich der fossilen Energieträger zugutekommen“, kommentiert Rave.

Weltweit stieg der Anteil der Klimaschutzpatente an allen Patenten in den vergangenen 25 Jahren von knapp 2% auf knapp 6%. Insbesondere in Korea scheint die Klimaschutztechnologie an Bedeutung zu gewinnen, denn dort stieg das prozentuale Verhältnis sogar auf über 9%. Nimmt man den Anteil der Klimaschutzpatente an allen Patenten weltweit ins Visier, zeigt sich, dass etwa 60% der Klimaschutzpatente von Erfindern aus den USA, Deutschland und Japan angemeldet werden. Frankreich, Großbritannien und Italien folgen mit größerem Abstand. Am häufigsten werden mit knapp 33% Patente für potenzielle und indirekte Emissionsminderung angemeldet, wie z.B. Energiespeicherung, gefolgt von Technologien im Bereich erneuerbare Energien mit 25%.

Unterschiede zeigen sich auf Länderebene: Während in Deutschland z.B. die erneuerbaren Energien mit 28% stark vertreten sind, hat in den Niederlanden die Gebäudeeffizienz mit 49% eine große Bedeutung. In China haben erneuerbare Energie, vor allem die Fotovoltaik, einen überdurchschnittlichen Stellenwert (32%).


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tor 13.08.2013