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Forum Nachhaltiges Palmöl gegründet

In Berlin haben sich heute, 3.9., Vertreter aus Industrie, Nichtregierungsorganisationen und Verbänden getroffen, um gemeinsam das "Forum Nachhaltiges Palmöl" (FONAP) zu gründen. Das Forum setzt sich für eine nachhaltigere Produktion von Palm(kern)öl in den Anbauländern ein. Ziel ist es, den Anteil von segregiertem, zertifiziertem Palmöl aus nachhaltiger Produktion im deutschen, österreichischen und Schweizer Markt signifikant zu erhöhen und möglichst schnell 100 Prozent zertifiziertes Palmöl für diese Märkte verfügbar zu machen.

Das "Forum Nachhaltiges Palmöl" geht aus einer Initiative der Unternehmen Henkel, REWE Group und Unilever sowie dem WWF hervor und wird vom Bundesministerium für Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft (BMELV) finanziell gefördert. Neben Wirtschaft und Handel wird auch die Zivilgesellschaft über Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Verbände und Kirchen vertreten sein.

Die Mitglieder des Forum Nachhaltiges Palmöl verpflichten sich öffentlich, spätestens ab Ende 2014 nur noch zertifiziertes, nachhaltig produziertes Palmöl zu verwenden bzw. Inhaltsstoffe auf Basis von Palmkernöl durch entsprechende Zertifikate abzudecken. Durch diese und weiterführende Aktivitäten sollen möglichst bald 100 Prozent segregiertes und zertifiziertes Palm(kern)öl sowie entsprechende Derivate verfügbar sein.

Die Hauptaufgaben des "Forum Nachhaltiges Palmöl" sind laut einer Mitteilung "die Information der Öffentlichkeit zum Thema nachhaltigeres Palm(kern)öl, die Erarbeitung von tragfähigen Lösungen für die schnellstmögliche Bereitstellung und Nutzung von 100 Prozent zertifiziertem Palmöl, die Erarbeitung von Vorschlägen zur Verbesserung der bestehenden Zertifizierungssysteme und die Schaffung von Transparenz bei den Einsatzmengen von Palmöl in Deutschland, Österreich und der Schweiz".

Palmöl, eines der weltweit wichtigsten Pflanzenöle, ist in zahlreichen Konsumgütern enthalten, vor allem in Lebensmitteln. Zudem fällt bei der Gewinnung von Palmöl aus der Frucht der Ölpalme auch Palmkernöl an, das ca. zehn Prozent der Gesamtmenge des Öls aus der Palme ausmacht. Dieses Öl aus den Palmkernen ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Tensiden, den waschaktiven Substanzen in Wasch- und Reinigungsmitteln. Darüber hinaus wird Palmöl auch als Treib- oder Brennstoff verwendet. Der Anbau der Ölpalme steht jedoch oft in der Kritik, da mit der Produktion von Palmöl immer noch negative Auswirkungen wie die Rodung von Regenwäldern, der Anbau auf Torfböden mit der Freisetzung großer Mengen CO2, sowie die Vertreibung von indigenen Bevölkerungsgruppen einhergehen.

Aufgrund dieser weltweiten Kritik an manchen Praktiken im Palmölanbau haben sich in den vergangenen Jahren verschiedene Zertifizierungssysteme (u. a. RSPO - Roundtable on Sustainable Palm Oil, Rainforest Alliance, ISCC - International Sustainability & Carbon Certification) entwickelt, um den Anbau von Ölpalmen nachhaltiger zu gestalten. Diese Zertifizierungssysteme tragen laut dem "Forum Nachhaltiges Palmöl" zu einer nachhaltigeren Produktion bei, da der Erlös für die Plantagenbetreiber einen ökonomischen Anreiz zur nachhaltigeren Palmölwirtschaft darstellt. Einig sind sich die Initiativpartner des "Forum Nachhaltiges Palmöl", dass die definierten Standards weiterentwickelt und ergänzt werden sollen.

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) betreibt im Auftrag des BMELV sowie von Henkel, Unilever und der Rewe Group das Sekretariat des "Forum Nachhaltiges Palmöl", das die Arbeit des Forums koordinieren und unterstützen soll.


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vg 03.09.2013