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Deutsche Metropolregionen wachsen weiter

Seit einigen Jahren steigen in den deutschen Metropolregionen die Einwohnerzahlen. Der Run auf die Großstädte und ihr Umland stellt die Bundesrepublik vor große Herausforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Konzentrations- und Schrumpfungsprozesse in deutschen Regionen und Großstädten bis 2030", die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln herausgegeben wurde. 

Im Jahr 2012 kamen unterm Strich – Zuwanderer minus Abwanderer – rund 370.000 Menschen nach Deutschland; 2013 betrug die Netto­Zuwanderung schätzungsweise mindestens 400.000. Auch innerhalb der Bundesrepublik zieht eine steigende Zahl an Menschen in die Großstädte, zum Studium zum Beispiel.

Selbst in Ostdeutschland, das seit dem Fall der Mauer vor 25 Jahren fast zwei Millionen Einwohner verloren hat, wachsen laut Institut der deutschen Wirtschaft Köln die Großstädte. Vor allem Dresden und Leipzig legen stark zu und könnten bis 2030 ihre Bevölkerung um mehr als ein Fünftel auf jeweils gut 600.000 steigern.

Die Rheinschiene mit Düsseldorf, Köln und Bonn wächst zwar mit einem Plus von circa sechs Prozent bis 2030 ebenfalls – allerdings nicht ganz so dynamisch wie München, Berlin und Frankfurt, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

Bis 2030 dürften laut der Studie in den 14 deutschen Großstädten mit mindestens einer halben Million Einwohner 19 Prozent aller Bundesbürger leben, bisher sind es 16 Prozent. In den Metropolregionen Berlin, München, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Köln-Bonn-Düsseldorf steigen die Einwohnerzahlen um mehr als zwei Millionen. Einschließlich des Ruhrgebiets leben dann gut 30 Prozent der Bevölkerung in großstädtischen Verdichtungsräumen. Dabei ist das Ruhrgebiet ein negativer Ausreißer: Weil Städte wie Essen und Dortmund schrumpfen, könnte der Pott bis 2030 fast sieben Prozent seiner Einwohner verlieren. Bremen kann bestenfalls mit Stagnation rechnen.

Und auch in vielen Landesteilen wird sich der Bevölkerungsrückgang beschleunigen, so das Institut der deutschen Wirtschaft Köln. Städte und Gemeinden abseits der Metropolen seien zum einen kein Magnet für Zuwanderer und zum anderen selbst von Abwanderung betroffen. Weil vor allem junge Menschen gehen, fehlten aber auch potenzielle Eltern – und die Lücke zwischen Geburten und Sterbefällen wachse. Auf dem Land werde es deshalb vielerorts Abriss- und Rückbauprogramme geben, in den boomenden Städten dagegen müssen laufend neue Wohnungen und Infrastrukturen geschaffen werden.



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rh 21.01.2014