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Gender Pay Gap: Männern verdienen 21 Prozent mehr als Frauen

Im Jahr 2015 fiel der unbereinigte Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern um einen Prozentpunkt geringer aus als in den Vorjahren. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 19. März mit. Demnach verdienten Frauen mit einem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von 16,20 Euro 21 Prozent weniger als Männer (20,59 Euro).

Gender Pay Gap in den neuen Bundesländer kleiner

Nach wie vor bestehen dabei deutliche Unterschiede zwischen dem früheren Bundesgebiet und den neuen Ländern. So betrug 2015 der unbereinigte Gender Pay Gap in den neuen Ländern acht Prozent, während er im früheren Bundesgebiet bei 23 Prozent lag, so die Statistiker.

Einer der Gründe für den im Vorjahresvergleich geringeren Gender Pay Gap könnte die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns von 8,50 Euro je Stunde zum 1. Januar 2015 sein, so Destatis. Die vorliegenden Daten der Vierteljährlichen Verdiensterhebung erlaubten keine exakte Quantifizierung der Wirkung. Sie zeigten jedoch, dass die Stundenverdienste der Frauen 2015 im Vorjahresvergleich mit +2,3 Prozent etwas stärker zugenommen haben als für Männer (+2 %) und dass dies auf hohe Zuwächse bei den vom Mindestlohn betroffenen ungelernten (+3,4 %) und angelernten (+3,5 %) Arbeitnehmerinnen zurückgeht.

Ostdeutschland mit hohen Verdienstzuwächsen

Dies ist vor allem in den Neuen Bundesländern sichtbar: In Ostdeutschland waren die Verdienstzuwächse bei den ungelernten (+8,9 %) und angelernten Arbeitnehmerinnen (+7,2 %) außergewöhnlich hoch. Für die ungelernten (+8,4 %) und insbesondere die angelernten (+4,9 %) Arbeitnehmer fielen sie dagegen niedriger aus, schreiben die Statistiker. Hinzu kommt, dass der Anteil der ungelernten Arbeitnehmerinnen an den Arbeitnehmerinnen insgesamt mit 7,6 Prozent um zwei Prozentpunkte höher ist als der entsprechende Anteil bei den Arbeitnehmern (5,6 %). Im Durchschnitt aller Frauen nahm der Verdienst mit +4,3 Prozent folglich spürbar kräftiger zu als für Männer (+3,7 %). Der bisherige Trend des zunehmenden Gender Pay Gap im Osten wurde damit laut Destatis unterbrochen.


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rh 17.03.2016