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DAX-Konzerne: Rekordumsatz, aber deutlicher Gewinnrückgang

Die DAX-Konzerne konnten im vergangenen Jahr der abgekühlten weltweiten Konjunkturentwicklung trotzen und ihren Umsatz um satte acht Prozent steigern – von 1,04 Billionen Euro auf den neuen Rekordwert von 1,12 Billionen Euro. Der Zuwachs geht allerdings zu einem erheblichen Teil auf das Konto des schwachen Euros – rechnet man den Rückenwind durch die Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung heraus, wären die Umsätze gerade einmal um drei Prozent gestiegen.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY auf der Basis der Geschäfts- bzw. Quartalsberichte der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen. Der Volkswagen-Konzern veröffentlicht seine Bilanz erst am 28. April und ist daher nicht Teil dieser Analyse.

Der starke Wertverlust des Euro lässt demnach im Ausland erzielte Einnahmen bei der Umrechnung in Euro wachsen – wovon vor allem stark internationalisierte Unternehmen profitieren, die erhebliche Umsätze außerhalb des Euroraums erwirtschaften. Von dem im Gesamtjahr erzielten Umsatzplus von 80 Milliarden Euro gingen immerhin 46 Milliarden auf Währungseffekte zurück.

Weniger positiv war die Gewinnentwicklung: Der operative Gewinn (EBIT) der Unternehmen ging um fünf Prozent von 96,5 auf 91,5 Milliarden Euro zurück: Grund für den Gewinnrückgang waren vor allem die hohen Verluste der Deutschen Bank (6,1 Milliarden Euro) und von E.ON (4,2 Milliarden Euro).

20 Unternehmen konnten beim Gewinn zulegen

Immerhin verzeichnet die Mehrzahl der Unternehmen einen Gewinnzuwachs: 20 Unternehmen konnten beim Gewinn zulegen. Beim Umsatz schafften bis auf BASF sogar alle Unternehmen ein Plus (ohne Banken). Das deutlichste Umsatzwachstum konnte Vonovia (plus 93 Prozent) vermelden – allerdings stark beeinflusst durch die Gagfah-Übernahme. Den höchsten Gewinnanstieg verzeichnete hingegen die Commerzbank, die ihren operativen Gewinn um 177 Prozent von knapp 690 Millionen Euro auf 1,9 Milliarden Euro steigerte.

In absoluten Zahlen hatte Daimler beim Gewinn die Nase vorn: Der Stuttgarter Autokonzern erwirtschaftete 2015 einen Gewinn von 13,2 Milliarden Euro. Im Gewinnranking folgen Allianz und BMW mit 10,7 bzw. 9,6 Milliarden Euro.

USA-Umsätze steigen am stärksten

Als Umsatzmotor erweist sich zurzeit der starke US-Markt, wo viele deutsche Unternehmen zweistellige Zuwachsraten verzeichnen: Insgesamt kletterten die von den DAX-Konzernen in Nordamerika erwirtschafteten Umsätze um 23 Prozent, der Anteil des nordamerikanischen Markts am Gesamtumsatz wuchs von 24 auf 27 Prozent.

In Europa schafften die DAX-Konzerne ein Plus von vier Prozent. Sie profitierten dabei von der robusten Konjunkturentwicklung in Deutschland und Großbritannien und der Erholung in einigen ehemaligen Krisenländern wie Spanien oder Irland.



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vg 17.03.2016