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VW will Scania komplett, Renschler kommt von Daimler

Der Aufsichtsrat der Volkswagen Aktiengesellschaft hat in seiner heutigen Sitzung Andreas Renschler, 55, mit Wirkung zum 1. Februar 2015 zum Mitglied des Vorstands für den Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge berufen. Renschler übernimmt diese Funktion von Dr. Leif Östling, 68, der laut Unternehmen auch weiterhin eine bedeutende Rolle in den Aufsichtsgremien des Volkswagen-Konzerns für den Nutzfahrzeugbereich spielen wird.

Renschler ist Wirtschaftsingenieur und Betriebswirt. 1988 trat er in die Daimler-Benz AG ein und baute ab 1993 das Werk in Tuscaloosa, USA, auf. 1999 wechselte Renschler in die Konzernzentrale und verantwortete die Personalentwicklung  im damaligen DaimlerChrysler-Konzern. 1999 wurde ihm die Verantwortung für die Smart GmbH übertragen. Im Oktober 2004 wurde Renschler in den Vorstand der Daimler AG berufen. Bis März 2013 trug er die Verantwortung  für Daimler Trucks und Daimler Buses, ab April 2013 für Produktion und Einkauf Mercedes-Benz Cars sowie für das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Vans.

Volkswagen Konzern strebt vollständige Übernahme von Scania an

Die Berufung steht in Zusammenhang mit einer weiteren Meldung, die VW am 21.2. bekannt machte: So hat die Volkswagen Aktiengesellschaft beschlossen, den Aktionären der Scania Aktiebolag (Scania) ein freiwilliges öffentliches Angebot für sämtliche Scania A- und Scania B-Aktien in Höhe von 200 Schwedischen Kronen je Anteilsschein zu unterbreiten (umgerechnet ca. 22,26 Euro). Für die 298.910.903 Aktien, die bisher weder unmittelbar noch mittelbar von Volkswagen gehalten werden, ergebe sich ein Gesamtwert von rund 6,7 Milliarden Euro.

"Scania mit seinen Premium-Produkten, seiner starken Marktposition und seiner technologischen Kompetenz ist ein Kernelement des Integrierten Nutzfahrzeugkonzerns, den wir unter dem Dach des Volkswagen Konzerns vollenden wollen. Mit unserem Angebot streben wir eine nachhaltige und klare Aktionärsstruktur für Scania an. Dies ist ein bedeutender Schritt, um die Vorteile, die der Integrierte Nutzfahrzeugkonzern für alle Beteiligten bietet, vollständig realisieren zu können", sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorsitzender des Vorstands der Volkswagen Aktiengesellschaft.

Volkswagen ist bereits seit 2000 an Scania beteiligt und hält heute direkt und indirekt insgesamt 89,2 Prozent der Stimmrechte und 62,6 Prozent des Kapitals an dem schwedischen Nutzfahrzeugunternehmen. Aufgrund der bestehenden rechtlichen Beschränkungen zum Schutz der Minderheitsaktionäre von Scania ist es laut VW in der gegenwärtigen Eigentümerstruktur allerdings nicht möglich, "das volle Potenzial einer engeren operativen Zusammenarbeit zwischen Volkswagen und Scania sowie zwischen MAN und Scania zu realisieren". Durch den nun angestrebten vollständigen Erwerb von Scania sollen die bestehenden Hindernisse in der Zusammenarbeit beseitigt, wichtige gemeinsame Projekte zügiger realisiert und auf diese Weise zusätzliche Wachstumsmöglichkeiten und Synergien erzielt werden.

Strukturelle Veränderungen bei Scania, insbesondere mit Blick auf die Beschäftigten und die Produktionsstandorte sowie Entwicklungszentren, sind nicht geplant.


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vg 24.02.2014