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Smart-TV: Erweiterung des klassischen Fernsehens

Marktprognosen gehen davon aus, dass bis Ende 2014 rund 18 Millionen Haushalte mit einem internetfähigen Fernseher ausgestattet sein werden. Damit hält das Internet Einzug in deutsche Wohnzimmer und die Fernsehnutzungsdiskussion erreicht eine neue Dimension. Mit der fünften Ausgabe der Studienreihe Kartografie von Bewegtbild rückt IP Deutschland, der Vermarkter der Mediengruppe RTL Deutschland, deshalb Nutzung und Wirkung des Smart TV in den Fokus. Die Gattungsstudie zeigt, dass die internetfähigen TV-Geräte nicht nur den Zugang zu zwei unterschiedlichen Welten ermöglichen, sondern dass Apps und HbbTV-Dienste auch andersartig genutzt werden.

HbbTV vs. App-World

Die Kartografie zeigt, dass der vertrautere TV-Umgang den HbbTV-Diensten zugesprochen wird, da hier meist ein direkter Bezug zu einem Fernsehsender besteht. Zusatzinformationen sowie weitere Features zu den Fernsehinhalten werden über den Red Button auf der Fernbedienung gestartet. Darüber hinaus bietet die Vernetzung mit dem Internet die Möglichkeiten, Zuschauern ein Blick hinter die Kulissen zu gestatten. 

Die Ergebnisse zeigen, dass die Smart-TV-Routine vom Erfahrungsgrad abhängt: Je länger Zuschauer nicht nur Besitzer, sondern auch Nutzer ihres Smart TVs sind umso intuitiver gehen sie mit dem neuen Screen um und nehmen das neue Fernsehen als Erlebnis wahr.

Ganz anders verläuft es in den App-Welten. Die kleinen Anwendungen erscheinen direkt auf der Startseite des jeweiligen Endgeräts. Die Tiefeninterviews belegen, dass die Anmutung durch Smartphone und Tablet PC gelernt ist, es aber dadurch als Internetnutzung wahrgenommen wird. Der Nutzer nimmt somit eher eine Lean-Forward-Haltung ein.

Darüber hinaus sind dem Raum hier kaum Grenzen gesetzt und es besteht die Gefahr, sich im World Wide Web zu verlieren. Dass dies nicht im großen Ausmaß passiert, liegt nicht zuletzt an den schwierigen Eingabemöglichkeiten sowie dem fehlenden hohen technischen Standard, den App-Nutzer auf anderen Screens gewohnt sind, beispielsweise in Sachen Geschwindigkeit oder Navigation. Von daher ordnen die Interviewpartner den Smart TV eindeutig der TV-Welt zu, als eine Erweiterung des klassischen Fernsehens.

Via Melodie zur Charakterisierung

Bei der Kartografie 5 kam das Soundskribbeling zum Einsatz, um Gefühle und Stimmungen der Befragten wiederzugeben. So brachte die Vereinheitlichung der Soundskribbels zutage, dass TV eher mit entspannter, ruhiger und gleichmäßiger Musik verglichen wird. Smart TV mit seiner Aktivierung hingegen als Orchester - raumfüllend, dynamisch und kraftvoll. Die Internetnutzung auf dem Laptop oder Desktop, die nun weitestgehend ihrer Unterhaltungsanteile beraubt sind, gleichen dem Sound einer Fabrikhalle mit lauten und maschinellen Tönen.

IP Deutschland beauftragte das Institut Innch mit 30 Tiefeninterviews bei Personen im Alter von 14 bis 59 Jahren, die regelmäßig fernsehen und über ein Smart TV verfügen und deren Dienste auch nutzen. Für eine möglichst realitätsnahe Erfassung der Nutzungssituation fand ein Teil der Interviews in den eigenen vier Wänden der Befragten statt. Daneben wurden die tiefenpsychologischen Interviews mit dem kreativen Verfahren des Soundskribbeling verbunden, das Vorstellungsbilder der Befragten als Sound festhält.


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vg 14.08.2014