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Firmeninsolvenzen sinken um 7,6 Prozent

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland ist auch im 1. Halbjahr 2014 gesunken. Insgesamt mussten in den ersten sechs Monaten des Jahres 12.268 Unternehmen Insolvenz anmelden. Das entspricht einem Rückgang von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. "2014 gehen wir von bis zu 25.000 Firmeninsolvenzen aus", prognostiziert Bürgel Geschäftsführer Dr. Norbert Sellin. In Deutschland wäre das der fünfte Rückgang der Firmeninsolvenzen in Folge. Zum Vergleich: Im Jahr 2004 gab es noch knapp 39.000 Firmeninsolvenzen.

Die Hauptursache für den weiteren Rückgang sei die anhaltend gute Konjunktur in Deutschland. Diese werde 2014 wesentlich von der Binnennachfrage getragen. Die Unternehmen profitierten dabei von den Ausgaben der privaten Konsumenten. Ein stabiler Arbeitsmarkt und leichte Einkommenszuwächse, verbunden mit einer niedrigen Inflation, förderten den Aufschwung des privaten Konsums. "Zudem haben die Unternehmen durch günstige Finanzierungen gute Rahmenbedingungen", so Dr. Sellin. "Darüber hinaus beobachten wir aufgrund der sinkenden Zahlen weniger Anschlussinsolvenzen, d.h. weniger zahlungsfähige Unternehmen reißen andere Firmen mit in die Insolvenz."

Die Nachrichten einer Konjunkturabschwächung im 2. Quartal 2014 habe aktuell noch keinen Einfluss auf die Zahl der Firmeninsolvenzen. Der Aufschwung verliere aufgrund der internationalen Krisen in Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten an Fahrt. Auch die wirtschaftlichen Aktivitäten im Euroraum entwickelten sich verhalten. Damit deute sich eine Konjunkturabschwächung in Deutschland an. In den ersten drei Monaten war die Wirtschaftsleistung noch um 0,8 Prozent gestiegen.

"Die Auswirkungen der Konjunkturabkühlung auf die Insolvenzentwicklung sind wohl erst im 4. Quartal oder Anfang des kommenden Jahres absehbar. Konjunkturprognosen spiegeln die Zukunftserwartungen wider. In den Insolvenzstatistiken zeichnet sich hingegen die Entwicklung der Vergangenheit ab", erklärt der Bürgel Geschäftsführer.

Bei der Betrachtung der Firmeninsolvenzen je 10.000 Unternehmen führt Bremen die Statistik mit 60 Insolvenzen je 10.000 Firmen an. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 38 Unternehmenspleiten je 10.000 Unternehmen. Über diesem rangieren auch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (59), Hamburg (52), Berlin (47), Schleswig-Holstein und das Saarland (46), Sachsen-Anhalt (44), Niedersachen (42) sowie Sachsen (39). In Baden-Württemberg mit 21 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt von Bayern (23) und Mecklenburg-Vorpommern (27) gab es die wenigsten Insolvenzen. Die aktuelle Gesamtentwicklung sinkender Firmeninsolvenzzahlen zeigt sich nicht in allen Bundesländern. In sieben Ländern steigen die Zahlen im Vergleich zu den ersten 6 Monaten des Vorjahres sogar an. Den stärksten Zuwachs meldet Mecklenburg-Vorpommern mit 8 Prozent mehr zahlungsunfähigen Unternehmen. Ebenso steigen die Firmenpleiten in Berlin (plus 6,5 Prozent), Thüringen (plus 5,9 Prozent), im Saarland (plus 2,4 Prozent), Schleswig-Holstein (plus 2,3 Prozent), Niedersachen (plus 1,7 Prozent) und in Hamburg (plus 1 Prozent). Deutlich weniger Insolvenzen gab es mit einem zweistelligen Minus in Sachsen-Anhalt (15,2 Prozent), Nordrhein-Westfalen (13,1 Prozent), Hessen (12,7 Prozent) und Bayern (11,8 Prozent).

Die kompletten Ergebnisse der Studie "Firmeninsolvenzen 1. Halbjahr" finden Sie hier.





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tor 14.08.2014