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Verbraucher kochen weniger, konsumieren aber bewusster

Der moderne Lebensstil der Gesellschaft hat die deutsche Esskultur verändert. Der Verbraucher isst häufiger unterwegs und hat weniger Zeit einzukaufen oder zu kochen. Das zeigt die Studie 'Die Auflösung der Ernährungsriten - Folgen für das Ess- und Kochverhalten' der Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) und der Gesellschaft für Konsumforschung GfK.

Sinkende Lebensmittelnachfrage durch moderne Lebensumstände

In den vergangenen drei Jahren ist demnach die Mengennachfrage nach Lebensmitteln im Einzelhandel um -3,8 Prozent gesunken. Der Verbraucher lebt laut Studie heute in einem unstrukturierten Alltag unter großem Zeitdruck und mit einem hohen Grad an Mobilität. Gesellige Anlässe und die Lust einzukaufen nehmen ab.

Allerdings zeigt die Studie auch, dass die Verbraucher bewusster konsumieren. Sie kaufen weniger, aber hochwertiger. Qualität bestimmt heute bei 51 Prozent der Konsumente, ob ein Produkt gekauft wird, während 2001 noch bei 59 Prozent der Preis das ausschlaggebende Kriterium darstellte.

Zu Hause wird immer seltener gegessen

Frühstück und Mittagessen verlagern sich laut der Studie immer häufiger vom heimischen Tisch nach draußen. Die größten Veränderungen sind dabei nicht etwa bei den Erwachsenen, sondern bei den Kindern und Jugendlichen festzustellen. Von den Drei- bis Fünfjährigen frühstückten beispielsweise vor zehn Jahren noch 77 Prozent zu Hause, heute sind es nur noch 67 Prozent. Das Mittagessen aßen vor zehn Jahren noch 69 Prozent der Kleinen zu Hause, heute sind es nur noch 41 Prozent.

Ernährungsriten müssen sich anpassen

Die Studie identifiziert acht Kochtypen: Edelkoch, Alltagskoch, Gelegenheitskoch, Wochenendkoch, Aufwärmer, Snacker, Rohkostbereiter und Außer-Haus-Esser. Nur noch 34 Prozent der deutschen Verbraucher kochen regelmäßig. Wird regelmäßig gekocht, dann aber zunehmend hochwertig. Während der Anteil der Verbraucher, die gelegentlich kochen, mit 25 Prozent konstant bleibt, ist der Anteil derer, die so gut wie nie kochen, in den vergangenen zwei Jahren von 38 Prozent auf 42 Prozent gestiegen.

Unterschiedlich ist das Konsumverhalten bei Lebensmitteln. Die meisten Premium- und Markenprodukte kaufen Edelköche und Rohkostbereiter (44 Prozent) sowie Alltagsköche (43 Prozent) und Außer-Haus-Esser (42 Prozent).

Gesunde Ernährung und Vielseitigkeit gewinnen an Bedeutung

75 Prozent der Verbraucher messen dem Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit eine große Bedeutung bei. Der Anteil der Konsumenten, die vermehrt bewusst konsumieren und auf eine nachhaltige und gesunde Ernährung Wert legen, ist auf 27 Prozent angestiegen. Dabei werden auch immer häufiger verschiedene Ernährungstrends und Alternativprodukte für den eigenen Ernährungsstil ausprobiert: So stieg der Umsatz mit laktosefreien Milchprodukten in den vergangenen vier Jahren um 93 Prozent, der Umsatz mit Fleischersatzprodukten um 88 Prozent.

Für die Studie wurden Verbraucherdaten von 30.000 repräsentativen Haushalten des GfK-Haushaltspanels ausgewertet.


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vg 09.10.2015