Studie: Finanzielle Sicherheit ist für Deutsche am wichtigsten
Der Wohlstand in Deutschland wächst. Doch gleichzeitig stabilisiert sich der Anteil der Bevölkerung, der sich Sorgen um den Erhalt des erarbeiteten und verdienten Wohlstands macht. Knapp jeder vierte Deutsche (23 %) fällt in die niedrigste Gruppe des ökonomischen Wohlstands. Das geht aus dem aktuellen NAWI-D hervor, dem Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland, den das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos, Hamburg, und der Zukunftswissenschaftler Professor Dr. Horst W. Opaschowski am 8. April in Berlin vorstellten.
"Jeder vierte Bundesbürger ist nicht arm, aber fühlt sich armutsgefährdet", so Professor Horst Opaschowski, der zusammen mit Ipsos den NAWI-D präsentierte. "Die Armutsschwelle bedroht zunehmend die mittleren Einkommensbezieher, die um den Erhalt ihres Wohlstands bangen. Statt Wohlstand heißt es für viele Unwohlstand."
Im Zeitraum von Juni 2012 bis März 2014 befragte Ipsos repräsentativ 16.000 Personen in Deutschland danach, was sie unter Wohlstand und Lebensqualität verstehen und wie sie ihre eigene Lebenssituation derzeit einschätzen. "Auch in einem Land wie Deutschland stufen sich große Teile der Bevölkerung am unteren Ende der Wohlstandskala ein", so Hans-Peter Drews, Managing Director von Ipsos Observer.
Deutsche blicken unsicher in die Zukunft
Den meisten Deutschen geht es heute gut – aber ihre Zukunft scheint vielen nicht mehr sicher. In Zeiten, in denen sich weltweit Krisenherde ausbreiten, wächst die Sehnsucht der Bevölkerung nach Sicherheit und verändert sich ihre Vorstellung von Wohlstand und Lebensqualität. Drei Viertel der Deutschen (75 %) antworten auf die Frage, was sie unter Wohlstand verstehen: "Keine finanziellen Sorgen haben". Ganz obenan stehen weiterhin Wünsche nach einem sicheren Einkommen (68 %) und einem sicheren Arbeitsplatz (62 %).
Aber auch Werte wie "sich eine gute medizinische Versorgung leisten können" spielen für gut jeden zweiten Befragten (55 %) eine Rolle. Professor Opaschowski: "Wohlstand fängt für die Bundesbürger mit dem persönlichen Wohlergehen an und hat mittlerweile mehr mit der Erhaltung der Lebensqualität als mit der Steigerung des Lebensstandards zu tun."
Drei Viertel haben finanzielle Sorgen
Drei Viertel der deutschen Bevölkerung (75 %) erwarten von einem Leben im Wohlstand, keine finanziellen Sorgen zu haben. Doch nur 36 Prozent geben an, aktuell keine Geldsorgen zu haben. Die Verheißungen der Wohlstandsgesellschaft, sich über den Lebensunterhalt hinaus besondere materielle Wohlstandswünsche erfüllen zu können, erweisen sich für fast jeden dritten Bundesbürger (30 %) als Illusion. Ebenfalls nur jeder Dritte gibt an, "keine finanziellen Sorgen" (36 %) und "keine Angst vor der Zukunft zu haben" (38 %).
Jeder Vierte ist nicht arm, aber armutsgefährde
Auch wenn die Wirtschaft wächst, bleibt das Lager der "gefühlten" Wohlstandsverlierer über unseren Erhebungszeitraum seit März 2012 stabil. Fast jeder vierte Deutsche (23 %) fällt nach Berechnungen aus dem NAWI-D in die Kategorie "niedrig" beim ökonomischen Wohlstand. "Die Armutsschwelle bedroht zunehmend die mittleren Einkommensbezieher, die um den Erhalt ihres Wohlstands bangen. Sie können sich nicht mehr richtig wohlhabend fühlen, sind aber auch noch nicht richtig arm", sagt Zukunftsforscher Opaschowski.
Hochgerechnet leben über 16 Millionen Menschen ab 14 Jahren in Deutschland zwischen Noch-Wohlstand und Schon-Armut. Sie fühlen sich vom Wohlstandsleben zwischen Ausgehen, Shopping und Urlaubsreise weitgehend ausgegrenzt.
Ungleiche Verteilung des Wohlstands
Im Bundesländer-Vergleich sind Bayern (53 %) und Hamburg (54 %) die Gewinner und Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt (je 33 %) die eindeutigen Verlierer der Wohlstandsverteilung. Die Wohlstandskarte Deutschlands lässt dennoch keine Rückschlüsse auf ein mögliches West-Ost-Gefälle erkennen. Denn die Thüringer schätzen sich ähnlich wohlhabend ein (40 %) wie die Hessen (39 %). Und die Bewohner in Mecklenburg-Vorpommern (40 %) können durchaus einem Vergleich mit den Rheinland-Pfälzern (41 %) standhalten, weil sie den größten ökologischen Wohlstand in Deutschland aufweisen.
Andererseits liegen geradezu Welten zwischen einzelnen Bundesländern, wenn es um die Sicherheit des Arbeitsplatzes geht. Hier ist eine große Kluft zwischen alten und neuen Bundesländern feststellbar. Hamburger haben die sichersten Arbeitsplätze. Fast zwei Drittel der Beschäftigten (61 %) in Hamburg machen sich um ihren Arbeitsplatz keine Sorgen. In den ostdeutschen Bundesländern gibt nur gut jeder Dritte (37 %) an, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben.
Familie als beste Lebensversicherung
Laut NAWI-D geben vier von zehn Deutschen gute Familienkontakte als ihre persönliche Wohlstandswunschdefinition an. Und für beachtliche zwei Drittel der Bundesbürger (67 %) ist diese Definition Realität, sie stimmen der Aussage zu "Ich habe gute Kontakte zu meiner Familie". Opaschowski: "Die Familie schützt vor vielen Armutsrisiken des Lebens und ist so wertvoll wie die Geldanlage. Neben dem Beziehungsreichtum trägt die Familie auch materiell zur Gewinnmaximierung des Lebens bei."
"Jeder vierte Bundesbürger ist nicht arm, aber fühlt sich armutsgefährdet", so Professor Horst Opaschowski, der zusammen mit Ipsos den NAWI-D präsentierte. "Die Armutsschwelle bedroht zunehmend die mittleren Einkommensbezieher, die um den Erhalt ihres Wohlstands bangen. Statt Wohlstand heißt es für viele Unwohlstand."
Im Zeitraum von Juni 2012 bis März 2014 befragte Ipsos repräsentativ 16.000 Personen in Deutschland danach, was sie unter Wohlstand und Lebensqualität verstehen und wie sie ihre eigene Lebenssituation derzeit einschätzen. "Auch in einem Land wie Deutschland stufen sich große Teile der Bevölkerung am unteren Ende der Wohlstandskala ein", so Hans-Peter Drews, Managing Director von Ipsos Observer.
Deutsche blicken unsicher in die Zukunft
Den meisten Deutschen geht es heute gut – aber ihre Zukunft scheint vielen nicht mehr sicher. In Zeiten, in denen sich weltweit Krisenherde ausbreiten, wächst die Sehnsucht der Bevölkerung nach Sicherheit und verändert sich ihre Vorstellung von Wohlstand und Lebensqualität. Drei Viertel der Deutschen (75 %) antworten auf die Frage, was sie unter Wohlstand verstehen: "Keine finanziellen Sorgen haben". Ganz obenan stehen weiterhin Wünsche nach einem sicheren Einkommen (68 %) und einem sicheren Arbeitsplatz (62 %).
Aber auch Werte wie "sich eine gute medizinische Versorgung leisten können" spielen für gut jeden zweiten Befragten (55 %) eine Rolle. Professor Opaschowski: "Wohlstand fängt für die Bundesbürger mit dem persönlichen Wohlergehen an und hat mittlerweile mehr mit der Erhaltung der Lebensqualität als mit der Steigerung des Lebensstandards zu tun."
Drei Viertel haben finanzielle Sorgen
Drei Viertel der deutschen Bevölkerung (75 %) erwarten von einem Leben im Wohlstand, keine finanziellen Sorgen zu haben. Doch nur 36 Prozent geben an, aktuell keine Geldsorgen zu haben. Die Verheißungen der Wohlstandsgesellschaft, sich über den Lebensunterhalt hinaus besondere materielle Wohlstandswünsche erfüllen zu können, erweisen sich für fast jeden dritten Bundesbürger (30 %) als Illusion. Ebenfalls nur jeder Dritte gibt an, "keine finanziellen Sorgen" (36 %) und "keine Angst vor der Zukunft zu haben" (38 %).
Jeder Vierte ist nicht arm, aber armutsgefährde
Auch wenn die Wirtschaft wächst, bleibt das Lager der "gefühlten" Wohlstandsverlierer über unseren Erhebungszeitraum seit März 2012 stabil. Fast jeder vierte Deutsche (23 %) fällt nach Berechnungen aus dem NAWI-D in die Kategorie "niedrig" beim ökonomischen Wohlstand. "Die Armutsschwelle bedroht zunehmend die mittleren Einkommensbezieher, die um den Erhalt ihres Wohlstands bangen. Sie können sich nicht mehr richtig wohlhabend fühlen, sind aber auch noch nicht richtig arm", sagt Zukunftsforscher Opaschowski.
Hochgerechnet leben über 16 Millionen Menschen ab 14 Jahren in Deutschland zwischen Noch-Wohlstand und Schon-Armut. Sie fühlen sich vom Wohlstandsleben zwischen Ausgehen, Shopping und Urlaubsreise weitgehend ausgegrenzt.
Ungleiche Verteilung des Wohlstands
Im Bundesländer-Vergleich sind Bayern (53 %) und Hamburg (54 %) die Gewinner und Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt (je 33 %) die eindeutigen Verlierer der Wohlstandsverteilung. Die Wohlstandskarte Deutschlands lässt dennoch keine Rückschlüsse auf ein mögliches West-Ost-Gefälle erkennen. Denn die Thüringer schätzen sich ähnlich wohlhabend ein (40 %) wie die Hessen (39 %). Und die Bewohner in Mecklenburg-Vorpommern (40 %) können durchaus einem Vergleich mit den Rheinland-Pfälzern (41 %) standhalten, weil sie den größten ökologischen Wohlstand in Deutschland aufweisen.
Andererseits liegen geradezu Welten zwischen einzelnen Bundesländern, wenn es um die Sicherheit des Arbeitsplatzes geht. Hier ist eine große Kluft zwischen alten und neuen Bundesländern feststellbar. Hamburger haben die sichersten Arbeitsplätze. Fast zwei Drittel der Beschäftigten (61 %) in Hamburg machen sich um ihren Arbeitsplatz keine Sorgen. In den ostdeutschen Bundesländern gibt nur gut jeder Dritte (37 %) an, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben.
Familie als beste Lebensversicherung
Laut NAWI-D geben vier von zehn Deutschen gute Familienkontakte als ihre persönliche Wohlstandswunschdefinition an. Und für beachtliche zwei Drittel der Bundesbürger (67 %) ist diese Definition Realität, sie stimmen der Aussage zu "Ich habe gute Kontakte zu meiner Familie". Opaschowski: "Die Familie schützt vor vielen Armutsrisiken des Lebens und ist so wertvoll wie die Geldanlage. Neben dem Beziehungsreichtum trägt die Familie auch materiell zur Gewinnmaximierung des Lebens bei."
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