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Junge Erwachsene haben hohe Ansprüche an Arbeitgeber

Verantwortungsscheue Opportunisten oder flexibel und erfolgsorientiert? Die Jungen von heute polarisieren. Im Herbst beginnen tausende von ihnen ihre Ausbildung. Eine Studie des Gottlieb Duttweiler Institute (GDI) mit Sitz in Rüschlikon bei Zürich zeigt, was junge Erwachsene von der Arbeitswelt erwarten – und wie sie sie verändern.

Die heute 20- bis 30-Jährigen sind in einer Zeit aufgewachsen, in der es mehrheitlich Wohlstand und Wachstum gab. Die durchschnittlichen Einstiegssaläre von 75.600 Franken im Jahr zeugen überdies von einer großen Nachfrage. Die Studie weist auf, dass Emerging Adults viel in ihre Ausbildung investiert haben, ziemlich selbstbewusst sind und hohe Ansprüche an einen Job haben. Inhaltlich wollen sie gefordert werden, die Tätigkeiten sollen spannend, sinnvoll und abwechslungsreich sein. Nicht wenige wollen sich in der Arbeit verwirklichen können, ein Hobby oder gar einen Traum zum Beruf machen. Routine ist ein Motivationskiller.

Mit inkompetenten Mitarbeitern oder Vorgesetzten tun sich die stark lernorientierten und mit einer guten Sozialkompetenz ausgestatteten Emerging Adults schwer.

Sinnvolle Tätigkeit ist gefragt

Die befragten Emerging Adults suchen nicht nur einen fair bezahlten und inhaltlich interessanten Job, er soll auch "sinnvoll" sein – denn sie wollen mit ihrer Arbeit der Gesellschaft etwas zurückgeben, Gutes tun. Einzig gut zu verdienen, das Leben zu geniessen und die Augen vor denjenigen zu verschliessen, denen es schlechter geht als ihnen selber, ist nicht ihre Art.

Team und Unternehmenskultur wichtig

Neben dem Inhalt der Arbeit ist ihnen das Umfeld am Arbeitsplatz sehr wichtig: die Stimmung im Team und die Unternehmenskultur – beides ist für ihre Motivation zentral. Aus den Gesprächen im Rahmen der Studie geht laut GDI hervor, dass Emerging Adults auf Harmonie Wert legen, auch bei der Arbeit. Sie wollen menschlich und ebenbürtig behandelt werden. Gegenseitiger Respekt und dass alle Mitarbeiter gleich behandelt werden sollten, setzen sie als selbstverständlich voraus. Von den Vorgesetzten erwartet man einen Vertrauensvorschuss, um selbständig arbeiten zu können.

Flexibilität bei der Arbeitseinteilung und -ausführung ist ein weiterer zentraler Anspruch. Die Emerging Adults wollen in ihrer Eigeninitiative nicht eingeschränkt werden, sie brauchen flexible Arbeitszeiten und -modelle: Von zuhause aus arbeiten, Teilzeitmodelle, Sabbaticals sind keine ungewöhnlichen Forderungen aus ihrer Sicht.


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rh 22.05.2014