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Ernährungsindustrie: Exportklima auf Rekordhoch

Das Exportklima in der Ernährungsindustrie hat im Mai 2014 ein Rekordhoch erreicht, so das Ergebnis des neuen BVE-PwC-Exportbarometers der deutschen Ernährungsindustrie. Das Ergebnis von +45 Punkten bedeutet eine Steigerung um 4 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und um 6 Prozentpunkte gegenüber Mai 2010. Das heißt: Sowohl die Beurteilung der Geschäftslage, als auch die Erwartungen an das Exportgeschäft legten deutlich zu. In den einzelnen Teilbranchen der Ernährungsindustrie gab es nur leichte Abweichungen vom positiven Gesamttrend des Exportklimas, heterogener fielen die einzelnen Geschäftserwartungen aus. Stabil und mit moderaten Wachstumserwartungen zeigt sich das Exportgeschäft im EU-Binnenmarkt.

Steigende Absätze werden insbesondere für den wichtigen EU-Zielmarkt Frankreich erwartet. Deutlich höhere Zuwachsraten versprechen sich die deutschen Lebensmittelexporteure von den Absatzmärkten außerhalb der EU, denn 81% der Lebensmittelhersteller exportieren ihre Produkte heute in Drittländer. Große und weiterhin wachsende Bedeutung haben dabei die Absatzmärkte China, die USA und die Schweiz. Vom EU-Binnenmarkt abweichende tarifäre, nicht-tarifäre und regulatorische Bestimmungen stellen dabei eine Herausforderung für den Lebensmittelexport dar. Hohe Erwartungen hegen die Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie deswegen an das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg werden steigende Exporte sowie positive Anreize für Beschäftigung, Innovationen und Investitionen erwartet. Gleichzeitig rechnen die Unternehmen mit sinkenden Kosten und einem geringeren Bürokratieaufwand im US-Exportgeschäft.

Die Ernährungsindustrie setzt gut 69% ihrer transatlantischen Lebensmittelexporte in den USA ab, 2013 stieg der Ausfuhrwert der Branche auf ein Rekordhoch von 1,4 Mrd. Euro. Die USA sind einer der attraktivsten Märkte außerhalb der EU, die Erwartungen der exportorientierten Ernährungsindustrie an das Freihandelsabkommen sind daher hoch. Nahezu die Hälfte (47%) der befragten Unternehmen erwarten von ihm wachsende Exporte in die USA. Auch werden positive Anreize für Produktinnovationen (40%), infrastrukturelle Investitionen (33%), und den Arbeitskräftebedarf (24%) erwartet.

Entwicklung nach Absatzmärkten

Die Ernährungsindustrie exportierte 2013 Lebensmittel im Wert von 53,6 Mrd. Euro, 4,3% mehr als noch im Vorjahr. Dynamisches Wachstum generieren die Lebensmittelhersteller durch die Erschließung neuer Absatzmärkte im Export. 79% der deutschen Lebensmittelexporte gehen dabei in die EU. Die wichtigsten Absatzmärkte sind nach Einschätzung der Unternehmen aktuell Frankreich, die Niederlande, Italien und Österreich. Das Wiedererstarken der europäischen Konjunktur verbessert auch die Absatzerwartungen in den wichtigen Exportmärkten der Ernährungsindustrie. Im Mai 2014 erwartet die Mehrzahl der befragten Lebensmittelexporteure für die kommenden sechs Monate leichte positive Zuwächse im EU-Exportgeschäft. Besonders zuversichtlich zeigen sich die Unternehmen dabei für den Absatz in Frankreich, Großbritannien, Österreich und den Niederlanden.

Hohe Wachstumsraten versprechen besonders kauf- und konsumfreudige Märkte außerhalb der EU, hier erschweren zusätzlich Einfuhrbestimmungen jedoch deutlich die Markterschließung. Im Mai 2014 stieg der Anteil der Unternehmen mit Exporten in Drittländer um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Die bedeutendsten Absatzmärkte nach Einschätzung der Lebensmittelexporteure sind aktuell China, die USA und die Schweiz. Die Absatzchancen außerhalb der EU sehen die befragten Unternehmen positiv. Die größten Zuwächse werden weiterhin für das Exportgeschäft in China erwartet. Gedämpfte Absatzerwartungen hegen die Lebensmittelexporteure aufgrund der geo-politischen Entwicklungen für Russland.

Branchenergebnisse

Die wertmäßig erfolgreichsten Exportgüter der Ernährungsindustrie sind Fleisch- und Milchprodukte sowie Süßwaren und Getränke. In den einzelnen Teilbranchen variieren die Einschätzungen zur Lage und den Erwartungen im Auslandsgeschäft zum Teil deutlich und abhängig von den jeweiligen saisonalen wie strukturellen Bedingungen im Export. Im Vergleich zur Befragung im Mai 2013 verbesserte sich das Exportklima in den Branchen der Herstellung von Fleisch (+38 Punkte), Öl (+17 Punkte), alkoholfreien Getränken (+5 Punkte), Backwaren (+1 Punkt) sowie Bier (+1 Punkt). Unverändert zeigte sich das Exportklima in der Süßwarenbranche. Hauptsächlich saisonbedingt leicht eingetrübt hat sich das Exportklima hingegen in den Branchen der Herstellung von Feinkost und Fertiggerichten (-11 Punkte), Fleischwaren (-8 Punkte), Obst- und Gemüseprodukten (-3 Punkte) sowie Molkereiprodukten (-3 Punkte).

Für das Exportbarometer wurden vom 10. April bis 13. Mai 2014 rund 400 Geschäftsführer und Exportleiter befragt. Die Umfrage bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Exportkonjunktur in der Ernährungsindustrie und ihren Teilbranchen. Die Befragung wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.



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tor 24.06.2014