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Kaufkraft: Verfügbares Einkommen steigt um 3,4 Prozent

Alle Bundesländer in Deutschland weisen für das Jahr 2014 ein höheres Kaufkraftaufkommen als im Vorjahr auf. Das Kaufkraftvolumen 2014 liegt mit 1,74 Billionen Euro um 3,4 Prozent höher als im Jahr 2013. Pro Kopf bedeutet das 639 Euro mehr für jeden Bundesbürger. Damit verfügt jeder Einwohner Deutschlands 2014 über durchschnittlich 21.321 Euro. Die bisherige Teuerungsrate bis Juni 2014 mit 1,1 Prozent verringert diese Ergebnisse leicht. Das sind Ergebnisse einer Studie von Acxiom.

Einkommensunterschiede zwischen Ost und West nehmen nur langsam ab

Wie in den Vorjahren liegt die Kaufkraft in den alten Bundesländern auch 2014 deutlich höher als in den neuen Bundesländern, so Acxiom: Das durchschnittliche Nettoeinkommen liegt in den westlichen Bundesländern (ohne Berlin) bei 22.077 Euro, das in den östlichen Bundesländern (einschließlich Berlin) bei 18.256 Euro. Das pdf mit allen Bundesländern finden Sie am Ende dieser Meldung.

Ein Vergleich der Kaufkraftindizes ergibt das gleiche Bild. Der Kaufkraftindex vergleicht die Pro-Kopf-Einkommen einer Region mit dem durchschnittlichen Wert in ganz Deutschland. Für die alten Bundesländer ergibt sich ein Indexwert von 103,5. Das bedeutet, dass der Indexwert um 3,5 Indexpunkte über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Der Wert der östlichen Bundesländer liegt mit 85,6 Indexpunkten dagegen um 14,4 Punkte unter dem Bundesdurchschnitt. Der Abstand der neuen Länder gegenüber den alten beträgt damit 17,9 Indexpunkte und verringert sich leicht um 0,2 Punkte gegenüber 2013, so Acxiom.

Hamburg führt im Bundesländerranking

Das Bundesländerranking führt der Stadtstaat Hamburg mit 108,4 Indexpunkten an. Die beiden südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg folgen mit Indizes von 108 bzw. 106,8. Bremen bildet mit 93,1 Indexpunkten das Schlusslicht im Westen Deutschlands. Das pdf mit allen Städten finden Sie am Ende dieser Meldung.

Die östlichen Bundesländer liegen mit Indexpunkten von unter 90 weiterhin am Ende des Rankings. Nur Berlin und Brandenburg liegen mit Indizes von ca. 89,2 knapp unter dieser Grenze und weisen mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 19.022 bzw. 19.011 Euro die höchsten im Osten Deutschlands auf. Sachsen-Anhalt bildet mit einem Index von 82,9 das Ende des Ranking auf Bundeslandebene.

Hochtaunuskreis wieder auf der Spitzenreiterposition vor Kreis Starnberg

Die Rangfolge der Kaufkraft-Indizes auf Ebene der 402 kreisfreien Städte und Landkreise führt erneut der Hochtaunuskreis an. Dieser erreicht einen Kaufkraftindex von 141 im Jahr 2014. Dicht dahinter folgt der Kreis Starnberg mit einem Index von fast 141. In diesen beiden Kreisen liegt die Kaufkraft damit um ca. 41 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Der Kreis München liegt mit 138 Indexpunkten auf Platz 3 des Ranking. Die bayerische Dominanz wird auf Platz 4 von einem weiteren hessischen Kreis gebrochen: Der Main-Taunus-Kreis folgt mit einem Index von 135. Schließlich belegt die Stadt München mit 132 Indexpunkten den 5. Rang.

Die Kaufkraftstärke der bayerischen kreisfreien Städte und Kreise setzt sich auch bei Betrachtung der 100 kaufkraftstärksten fort: Insgesamt 35 Kreise aus Bayern erreichen Kaufkraftindizes ab 105 Punkten. In den Top 100 befinden sich zudem 19 baden-württembergische, zwölf nordrhein-westfälische, elf hessische sowie zehn rheinland-pfälzische Kreise. Die nördlichen Bundesländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind mit sechs bzw. fünf Kreisen vertreten. Der Stadtstaat Hamburg und der saarländische Saarpfalz-Kreis fallen ebenso unter die Top 100 der 402 kreisfreien Städte und Landkreise Deutschlandweit.

Aus den neuen Bundesländern befinden sich keine Städte oder Kreise in der oberen kaufkraftstarken Gruppe. Erst auf Rang 147 folgt der erste ostdeutsche Kreis Potsdam-Mittelmark mit einem Index von 101. Die beiden dahinter folgenden ostdeutschen Kreise liegen in der kaufkraftschwächeren zweiten Hälfte des Kreisranking: Potsdam mit einem Index von 96 auf Rang 228 sowie Oberhavel mit 95 Indexpunkten auf Rang 243.

In der Gruppe der 40 Kreise mit niedrigem Kaufkraftindex finden sich hingegen nur fünf westdeutsche Kreise: Herne mit 84, Freyung-Grafenau und Ludwigshafen am Rhein mit jeweils 83 sowie Gelsenkirchen und Bremerhaven mit jeweils 82 Indexpunkten. Die restlichen 35 Kreise setzen sich aus vier mecklenburg-vorpommerschen, sechs brandenburgischen, jeweils sieben sächsischen und sachsen-anhaltinischen sowie zehn thüringischen Kreisen zusammen. Wie im Vorjahr auch bildet die sächsische kreisfreie Stadt Görlitz das Ende des Ranking.

Grünwald weiterhin die kaufkraftstärkste Gemeinde Deutschlands

Grünwald bleibt auch 2014 mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 50.690 Euro  Spitzenreiter unter den kaufkraftstärksten Gemeinden Deutschlands. Der Index der Gemeinde liegt bei 238 Punkten. Das bedeutet, dass der durchschnittliche Einwohner Grünwalds fast 2,5mal so viel Kaufkraft gegenüber dem durchschnittlichen Einwohner Deutschlands verfügt. Das schleswig-holsteinische Wohltorf und das hessische Königstein im Taunus folgen auf den weiteren Spitzenplätzen mit Indizes von 211 und 193. Das brandenburgische Kleinmachnow im Speckgürtel von Berlin erreicht mit einem Index von 139 Punkten den höchsten Wert der neuen Bundesländer. Die Stadt ist gleichzeitig auch die einzige ostdeutsche unter den 100 kaufkraftstärksten Gemeinden Deutschlands.

Unter den 100 Gemeinden befinden sich 40 aus Bayern, 25 aus Schleswig-Holstein, 14 aus Rheinland-Pfalz sowie zwölf aus Hessen. Baden-Württemberg und Niedersachen stellen vier bzw. drei Gemeinden in diesem Ranking. Meerbusch aus Nordrhein-Westfalen sowie Kleinmachnow aus Brandenburg als alleinige Vertreter ihrer Bundesländer zählen ebenfalls zu den 100 kaufkraftstärksten.

München bleibt die kaufkraftstärkste Großstadt

München ist unter den Großstädten mit über einer halben Million Einwohner die Stadt mit der höchsten Kaufkraft. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft liegt in München bei 28.198 Euro und erreicht einen Index von 132. Deutlich dahinter mit einem Abstand von 15 Indexpunkten liegt Düsseldorf mit einem Index von 117 und einer durchschnittlichen Pro-Kopf-Kaufkraft von 25.052 Euro. Frankfurt am Main mit der dritthöchsten Kaufkraft auf Ebene der Großstädte erreicht eine durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft von 24.064 Euro. Das Schlusslicht dieser Rangfolge bildet Leipzig mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 17.489 Euro.

Acxiom ermittelt jährlich die regionalisierte Kaufkraft in Deutschland. Die Berechnung basiert auf amtlich zur Verfügung gestellten Daten, z.B. von den Statistischen Ämtern. Die wichtigste Quelle sind die Informationen aus der Lohn- und Einkommensteuerstatistik. Aber auch Transferleistungen wie z.B. Renten und Pensionen, Arbeitslosengeld I und II bis hin zu vergleichsweise kleinen Beträgen aus BAföG und Erziehungsgeld/Elterngeld werden mit einbezogen. In  Prüfverfahren werden die jeweils aktuellsten verfügbaren Daten plausibilisiert, anhand verschiedener Konjunkturprognosen für das aktuelle Jahr fortgeschrieben und zu einer Gesamtaussage integriert.


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vg 05.08.2014