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Kids dürfen bei Einkäufen mit entscheiden

Medien haben weiterhin einen hohen Stellenwert im Leben der Kinder. Das zeigt die KidsVerbraucherAnalyse 2014. Dabei bleiben Bücher und Zeitschriften, trotz immer mehr Zugangsmöglichkeiten zu digitalen Angeboten, für den Nachwuchs von hoher Relevanz. So schmökern 77 Prozent (4,5 Mio.) der Sechs- bis 13-Jährigen in ihrer Freizeit mindestens einmal wöchentlich in einem Buch und mit 74 Prozent (4,3 Mio.) greifen fast genauso viele zu Zeitschriften. Gelesen wird dabei meist noch klassisch, wie die Nutzerzahlen bei den E-Books zeigen. 14 Prozent haben zumindest gelegentlich schon einen E-Reader, ein Tablet oder den Computer hierfür genutzt.

Der Grundstein für das spätere Lesen wird laut Studie bereits im Vorschulalter gelegt. Laut Aussage der Eltern schauen 80 Prozent (1,1 Mio.) der Vier- und Fünfjährigen mindestens einmal wöchentlich in ein Buch oder bekommen es vorgelesen. Kindermagazine finden im gleichen Zeitraum 64 Prozent junge Interessenten. 

Digitale Angebote stark verbreitet, aber durch die Eltern kontrolliert

82 Prozent (4,8 Mio.) der Sechs- bis 13-Jährigen verfügen laut KidsVA über Computererfahrung. Dabei sind eigene Geräte wie PC, Tablet oder bei den Jüngeren ein Lerncomputer seltener zu finden (35%), als die Erlaubnis, den Computer oder das Tablet der Familie mitbenutzen zu dürfen (63%).

Computernutzung bedeutet aber nicht automatisch für alle Kinder schon im Internet unterwegs zu sein. Mit 75 Prozent (4,4 Mio.) ist die junge Internet-Gemeinde zum Vorjahr um zwei Prozentpunkte gewachsen, wobei die Kluft zwischen den Zehn- bis 13-Jährigen (97%) und den Sech- bis Neunjährigen (51%) noch etwas größer wurde. Welche Bedeutung das Internet insbesondere für die älteren Kinder hat, zeigt sich unter anderem daran, dass über die Hälfte von ihnen täglich online ist, so die Studie.

Der Zugang zum Netz erfolgt dabei zunehmend auch mobil. Besonders die Verbreitung von Smartphones nimmt rasant zu. Jedes vierte Kind (1,5 Mio.) hat inzwischen ein solches Gerät und damit fast doppelt so viele wie noch im Jahr zuvor. Aber auch das klassische Handy bleibt noch im Gebrauch, so dass insgesamt 57 Prozent (3,4 Mio.) der Kids mobil erreichbar sind.

Bei den Vier- und Fünfjährigen haben auch schon ein Drittel erste Computer-Erfahrungen sammeln können, im Internet waren bereits 21 Prozent der Vorschüler. Über ein eigenes Handy oder Smartphone verfügen hingegen lediglich sechs Prozent.

Digitale Spielemöglichkeiten beliebt

Besondere Faszination üben für die Kinder weiterhin die neuen digitalen Spielmöglichkeiten aus. Neben Konsolen und Handhelds, mit denen 72 Prozent (4,2 Mio.) der Kinder spielen, kommen noch PC-Spiele, Internet-Games oder Spiele-Apps hinzu. Dennoch wollen sich die Kinder des Digitalzeitalters weiterhin ebenso mit Puppen, Spielkästen oder Gesellschafts- und Kartenspielen beschäftigen, so die KidsVA. Dies beweisen die weiterhin hohen Bestände klassischer Spielzeuge in den Kinderzimmern und der Wunsch nach noch mehr davon. Dafür sind die Eltern dann auch gerne bereit, tiefer in die Tasche zu greifen – immerhin 129 Euro schlagen hier jährlich zu Buche.

Kinder dürfen mitreden und haben 27,56 Euro Taschengeld im Monat

Bei Einkäufen, die den Nachwuchs betreffen, wird dieser meist selbst gefragt und darf auch bei einer Reihe von Familienthemen ein gewichtiges Wörtchen mitreden. So werden Ausflüge gemeinsam entschieden (94%), die Möbel für das
Kinderzimmer zusammen ausgesucht (75%) oder der Familienurlaub geplant (62%). Auch finanziell können 84 Prozent autonom über ihr Taschengeld verfügen.

Die Kinder kommen dabei auf durchschnittlich 27,56 Euro im Monat, so die KidsVA. Eine Summe, die fast der des Vorjahres entspricht, womit bereits seit zwei Jahren die regelmäßigen Geldzuflüsse beim Nachwuchs stagnieren. Dagegen fielen die Bargeschenken an Weihnachten, Geburtstag sowie bei einigen Kindern auch zu Ostern höher aus. Hier stieg die Gesamtsumme um 29 Euro auf nun 189 Euro kräftig an.

Hinzu kommt, was Kindern außer der Reihe an Barem zufließt. Die KidsVA erhebt hier zwar keine konkreten Summen, aber 61 Prozent der Kinder bekommen bei Verwandtschaftsbesuchen schon mal Geld zugesteckt. Honoriert werden auch gute Noten (41%) sowie Hilfen im Haushalt (23%). Das Geld wird von den Kindern hauptsächlich für Süßigkeiten, Zeitschriften sowie unterwegs Essen und Trinken ausgegeben.

Bei den Vorschulkindern bekommt schon mehr als die Hälfte (53%) regelmäßig Geld. Bei ihnen sind die Beträge zum Vorjahr auf durchschnittlich 12,82 Euro im Monat um mehr als zwei Euro gestiegen. Allerdings waren sie im Jahr zuvor um gut vier Euro gesunken.

Mit 179 Euro im Jahr fallen die Bargeschenke zu Weihnachten, Geburtstag und Ostern fast so üppig aus wie bei den älteren Kindern. Hierbei ist aber festzustellen, dass der Anteil der Kinder, die zu diesen Gelegenheit Bares bekommen, deutlich geringer ist als bei den Älteren.

KidsVerbraucherAnalyse untersucht Medien- und Konsumverhalten

Die KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) erforscht seit mehr als 20 Jahren das Medien- und Konsumverhalten von Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis 13 Jahren. In Form von Doppelinterviews wurden dieses Jahr in 1.660 Haushalten in Deutschland jeweils ein Kind und ein Erziehungsberechtigter befragt. Diese zufällig ausgewählte Stichprobe steht repräsentativ für 5,83 Millionen deutschsprachige Kinder und Jugendliche. Um zusätzlich Daten von Kindern im Vorschulalter zu gewinnen, wurden weitere 397 Elterninterviews geführt. Sie stehen repräsentativ für insgesamt 1,39 Millionen Vorschüler im Alter vier bis fünd Jahre.


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vg 11.08.2014