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Fashion wird zunehmend im Web gekauft

Mit dem "Handelsszenario 2020" hat das IFH Köln vier Szenarien für den zukünftigen Handel entwickelt. Gerade im Bereich Fashion & Accessoires hat dabei die hohe Online-Affinität der Branche einen tiefgreifenden Strukturwandel zur Folge. Der Online-Umsatz wird dort laut IFH Kölnweiter wachsen – je nach Szenario auf 12,6 bis 28,5 Milliarden Euro. Damit liegen die Online-Anteile am Gesamtmarkt 2020 zwischen 24 und 54 Prozent.

"Mit Online-Umsatzanteilen von 50 Prozent im Fashionmarkt bewegen wir uns natürlich in einem Extrem-Szenario. Hierfür müssten die Online-Umsätze der Branche bis 2020 pro Jahr um rund 15 Prozent wachsen – in den vergangenen vier Jahren waren die Wachstumsraten allerdings bereits mehr als doppelt so hoch", erläutert Hansjürgen Heinick, Experte für den Fashionmarkt am IFH Köln.

Dennoch rechnen die Studienautoren eher mit einer Entwicklung zwischen den Extrempolen. Der Online-Umsatzanteil des Fashionmarktes wird weiter wachsen – mit deutlichen Konsequenzen für den stationären Handel.

Offline-Handel unter Druck


Kaum eine andere Branche – ausgenommen Consumer Electronics – ist von den online-getriebenen Veränderungen so stark betroffen wie die Fashionbranche. In allen Szenarien – auch in denen mit deutlich abnehmender Online-Wachstumsrate – verliert der stationäre Fashionhandel teilweise massiv an Umsatz. In den Online-Szenarien gehen sogar weitere 13 bis 18 Milliarden Euro Umsatz an den Online-Handel verloren.

Formatverschiebungen erfordern Crosschannel-Management


Die hohe Online-Affinität der Branche Fashion & Accessoires begünstigt tendenziell die Preismitte und ebenso die Vertikalisierung, die im Fashionmarkt aktuell bereits weit vorangeschritten ist, so das IFH. Gleichzeitig prägen deutliche, vom Online-Wachstum getriebene, Formatverschiebungen den Markt. Als Gewinner gehen insbesondere Internet-Pure-Player sowie Filialisten und Versender vom Platz.

Trotz des wachsenden Online-Handels werden stationäre Geschäfte laut IFH aber auch weiterhin eine große Rolle spielen. Mit erfolgreichen Crosschannel-Strategien könne es dem stationären Handel gelingen, einen Teil der Online-Umsätze in den Unternehmen zu halten.

"Wer jetzt noch nicht die richtigen Weichen in Richtung Crosschannel gestellt hat, für den wird es allerdings höchste Zeit", sagt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln. "Schon heute sind Crosschannel-Services eine klare Konsumentenforderung. Wer dem nicht nachkommt, riskiert, im Wettbewerb abgehängt zu werden."


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rh 21.08.2014