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Startups auf Wachstumskurs, Finanzierung bleibt Hemmschuh

Die deutschen Startups sind auf Wachstumskurs. Sie wollen in den kommenden zwölf Monaten im Schnitt zehn neue Mitarbeiter einstellen. Das entspricht einem Zuwachs von 50 Prozent. Die große Mehrheit der Gründer (71,6 Prozent) geht davon aus, dauerhaft im Unternehmen zu bleiben. Beinahe jedes zweite Startup (47,3 Prozent) ist davon überzeugt, eine weltweite Marktneuheit anzubieten.  

Das sind Ergebnisse des Deutschen Startup Monitors (DSM) 2014. Zum zweiten Mal hat der DSM die Startup-Landschaft in Deutschland untersucht. Teilgenommen haben über 900 Startup-Gründer, doppelt so viele wie im Vorjahr. Mehr als 60 Gründungsnetzwerke haben die Umfrage unterstützt.

Umsatzstärkste Region: Berlin zieht Startups an

Erstmals umfasst der Startup Monitor auch regionale Auswertungen. Demnach sind die meisten Startups in Berlin ansässig. Neben der Hauptstadt haben sich München, Hamburg sowie die Metropolregion Rhein-Ruhr als Startup-Cluster herausgebildet. Im Schnitt hat knapp die Hälfte der Startups im vergangenen (vollständigen) Geschäftsjahr einen Umsatz von mehr als 250.000 Euro erzielt. Die umsatzstärksten Startups mit einem Jahresumsatz von über zehn Mio. Euro sind vor allem in Berlin ansässig.

Innovationskraft von Startups

Die meisten Startups gehen davon aus, dass ihr Unternehmen eine Marktneuheit anbietet, sei es im globalen, im europäischen oder nationalen Rahmen. Dabei basieren Innovationen von Startups keineswegs nur auf neuen Technologien. Jedes vierte Startup gab an, dass seine Innovation überwiegend im Geschäftsmodell begründet ist.

Hemmschuh Finanzierung – keine Risikokultur

Als wichtigste Kapitalquelle bei der Finanzierung nennen die meisten Startup-Unternehmer (82,5 Prozent) die eigenen Ersparnisse. Immerhin jeder Fünfte (21,4 Prozent) hat sein Unternehmen unter anderem mit Venture Capital finanziert. Ebenfalls jedes fünfte Startup (21,6 Prozent) plant die Aufnahme von eine Mio. Euro und mehr in den nächsten zwölf Monaten. Insgesamt benötigen die befragten Startups in diesem Zeitraum mindestens 650 Mio. Euro an Wachstumskapital.

Allerdings erweist sich die Finanzierung als großer Hemmschuh bei der Umsetzung ihrer Wachstumsziele. Beinahe jedes zweite Startup (43,6 Prozent) erachtet den Zugang zu Bankkrediten als schwierig. Ähnliches gilt für Venture Capital: 38 Prozent beschreiben den Zugang zu Venture Capital als schweres oder sogar als sehr schweres Hemmnis. Hinzu kommt, dass man in Deutschland, anders als etwa in den USA, kaum von einer ausgeprägten Risikokultur sprechen kann. So sehen es auch die Startups im diesjährigen Startup Monitor: Beinahe zwei Drittel der Befragten (63,3 Prozent) schätzen die Toleranz der Gesellschaft gegenüber dem Scheitern als eher niedrig ein.

Startups brauchen ein gründerfreundliches Umfeld

Startup-Gründer fühlen sich von der Politik in ihren spezifischen Belangen noch nicht verstanden. Das deutsche Bildungssystem bewertet eine auffallend hohe Zahl (44 Prozent) in Bezug auf die Vermittlung von unternehmerischem Denken und Handeln mit ungenügend.

Überwiegend Teamgründungen – Frauen deutlich unterrepräsentiert

Drei von vier Startups (77 Prozent) werden laut DSM 2014 in Teams gegründet. Allerdings sind Frauen weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Nur rund elf Prozent der Gründer sind weiblich, was gegenüber dem Vorjahr sogar noch einen Rückgang bedeutet.


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vg 12.09.2014