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Unternehmen haben wenig Zutrauen in eigene Innovationsstärke

Innovative Unternehmen sind derzeit besonders in der Technologie- und Telekommunikationsbranche zu finden. Firmen aus diesen Branchen belegen die vorderen Plätze in der diesjährigen Innovationsstudie "The Most Innovative Companies 2014: Breaking Through Is Hard to Do" von The Boston Consulting Group (BCG). BCG befragte dafür bereits zum neunten Mal mehr als 1.500 Führungskräfte aus unterschiedlichen Ländern und Branchen zu Innovationen und Innovationsfähigkeit. Während die Top-Manager den Innovationen insgesamt einen sehr hohen Stellenwert einräumen, haben sie weniger Zutrauen in die Innovationsstärke ihrer eigenen Unternehmen als noch vor einem Jahr.

"Heutzutage reicht es immer weniger aus, allein die bestehenden Geschäftsmodelle schrittweise weiter zu entwickeln. Vielmehr sind zusätzlich Innovationen von disruptiver Kraft notwendig, um zu den Spitzenreitern einer Branche zu gehören", sagt Carsten Kratz, Chef von BCG für die Länder Deutschland und Österreich. "Disruptive Innovationen sind dazu in der Lage, bestehende Geschäftsmodelle, Produkte und Abläufe komplett auf den Kopf zu stellen. Die Digitalisierung vereinfacht und beschleunigt die Einführung disruptiver Innovationen stark. Das wird Unternehmen zunehmend bewusst."

Apple ist das innovativste Unternehmen


Beleg hierfür sei das starke Abschneiden von Technologie- und Telekommunikationsunternehmen in der diesjährigen Rangliste: Sie haben verlorenen Boden der vergangenen Jahre wieder gut gemacht. Insgesamt gehen sieben Plätze der Top 10 und 21 der Top 50 an Unternehmen aus diesen Branchen – so viele wie seit 2010 nicht mehr. Apple führt die Liste der innovativsten Unternehmen seit 2005 ununterbrochen an, in diesem Jahr gefolgt von Samsung, Google, Microsoft und IBM. Darüber hinaus stammen sechs der elf Neueinsteiger aus der Technologiebranche – und zwar Xiaomi, Yahoo!, Hitachi, Oracle, Salesforce und Huawei.

Auch Konzerne aus der Konsumgüterbranche wie Coca Cola, Starbucks, Nike oder Procter & Gamble sind laut BCG so zahlreich vertreten wie seit fünf Jahren nicht mehr. Automobilhersteller hingegen sind nach den Ergebnissen der diesjährigen Studie die größten Verlierer im weltweiten Vergleich: Unter den 20 innovativsten Unternehmen der Welt finden sich nur vier aus der deutschen Vorzeigebranche. In der Gesamtliste sind gerade einmal neun Autobauer vertreten.

Unter den Top 10 ist kein einziges deutsches Unternehmen, aber unter die Top 50 schaffen es Siemens (Rang 15), BMW (18), Volkswagen (21), Daimler (25), Audi (28), Bayer (45) und BASF (48).

Innovativste Unternehmen sitzen in den USA

Insgesamt ist die Rangliste stark von US-amerikanischen Firmen dominiert. Unter den Top 10 ist kein einziges deutsches Unternehmen, gerade einmal sieben Firmen aus Deutschland behaupten sich in der Gesamtliste. "Wir sehen global ein Erstarken der Unternehmen aus den USA – das gilt auch und insbesondere für deren Innovationskraft", sagt Kratz. "Deutsche Konzerne spielen weiter in der Top-Liga der globalen Innovatoren. Aber in der Breite müssen Unternehmen aus Deutschland aufholen."

Digitale Trends sind Innovationshebel


Das Zutrauen in die eigene Innovationsfähigkeit der Unternehmen ist vergleichsweise gering ausgeprägt: So streben ohnehin lediglich 13 Prozent der Befragten nach disruptiven Innovationen – und von diesen deuten auch noch mehr als 40 Prozent an, dass die Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen bestenfalls durchschnittlich ist, so BCG. Insgesamt können nur 7,6 Prozent der untersuchten Unternehmen als Firmen mit herausragender Innovationskraft bezeichnet werden.

Zudem messen die Befragten aus zahlreichen Branchen digitalen Technologien in den kommenden drei bis fünf Jahren nur eine begrenzte Bedeutung bei, was deren Innovationswirkung angeht. Noch nicht einmal die Hälfte der Befragten meint, dass Trends wie Big Data und Mobile einen großen Einfluss haben werden. Sogar weniger als ein Drittel sagt, dass ihre Unternehmen diese digitalen Innovationsthemen in ihren Innovationsprogrammen berücksichtigen würden.

"Diese Entwicklung ist gefährlich. Digitale Trends, basierend auf Big Data und mobilen Diensten, sind aktuell die Innovationshebel schlechthin, wie man an den Aktivitäten von Unternehmen in Telekommunikation oder IT sieht. Andere Branchen nehmen das jedoch noch nicht so eindeutig wahr", verdeutlicht Kratz.  



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rh 29.10.2014