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Werbeträger-Analyse: Mobile stark auf dem Vormarsch

Die deutsche Wirtschaft hat 2014 laut einer aktuellen Bilanz von Nielsen mehr in Werbung investiert als im Vorjahr. Der hiesige Bruttowerbemarkt belief sich in 2014 auf 28,3 Milliarden Euro, also 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Das zweite Quartal war dabei mit einer Steigerung von 6,5 Prozent gegenüber 2013 das stärkste Wachstumsquartal. Auch im vierten Quartal, der VorWeihnachtszeit, übertrafen die Werbeausgaben die Vorjahreszahlen um 5,1 Prozent. Das bedeutet ein Plus von rund 8,8 Milliarden Euro brutto gegenüber dem vierten Quartal 2013.

Die werbestärkste Branche 2014 ist die Automobil-Branche. Mit insgesamt 1,8 Milliarden Euro legten die Werbeinvestitionen der Branche auf das Jahr betrachtet 10,9 Prozent zu. Diese Entwicklung ist den teilweise sehr deutlichen Etaterhöhungen bei den Top Spendern der Branche zu verdanken: Volkwagen hat allein im vierten Quartal die Werbeinvestitionen mit 135,6 Prozent mehr als verdoppelt gegenüber dem vierten Quartal 2013 - nachdem das Unternehmen im ersten und dritten Quartal an dieser Stelle sparte. Die Werbeausgaben betrugen damit insgesamt 205 Millionen Euro. Eine ähnliche Werbestrategie fuhr die Daimler AG. Nachdem die Stuttgarter zu Jahresbeginn bei der Werbung einsparten, erhöhten sie den Werbeetat zum Jahresende um mehr als das Doppelte (232 Prozent). Auf das Jahr betrachtet ergibt sich ein kumulierter Zuwachs von 42,8 Prozent der Werbeinvestitionen. Auch die Werbeausgaben des japanischen Autoherstellers Nissan haben in 2014 mit 80 Prozent deutlich gegenüber dem Vorjahr zugelegt.

Weitere Branchen mit starkem Wachstum im Werbebereich sind Online-Dienstleistungen, E-Commerce und der Lebensmitteleinzelhandel. Die E-Commerce-Branche verzeichnet prozentual betrachtet das stärkste Werbewachstum mit 27,2 Prozent. Es folgen Online-Dienstleistungen mit 17,7 Prozent. Beide Branchen haben damit absolut betrachtet größere Werbebudgets als der Lebensmitteleinzelhandel, obwohl auch dieser 13,7 Prozent mehr für Werbung ausgab als noch im Jahr zuvor.

Klarer Gewinner bei den Werbekanälen ist Mobile. Die Ausgaben in diesem Bereich stiegen in 2014 um 72,5 Prozent. Beim Blick auf die Werbetreibenden stechen teilweise extreme Budgeterhöhungen ins Auge: Am stärksten hat adidas bei der mobilen Werbung zugelegt. Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach hat 2014 seinen Etat für mobile Werbung um mehr als 700 Prozent aufgestockt. Extreme Zuwächse gibt es bei außerdem bei Procter+Gamble (693,4 Prozent), ebay (448,1 Prozent) sowie bei der Deutschen Bahn (355 Prozent).

Bei den traditionellen Werbeformaten wachsen Ambient Media und Kino deutlich zweistellig mit 26,4 Prozent bzw. 22,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Kinowerbung war vor allem in der zweiten Jahreshälfte die beliebteste Werbeinvestition nach mobiler Werbung: In den beiden letzten Jahresquartalen stiegen die Investitionen jeweils um ungefähr 35 Prozentpunkte, was für das dritte Quartal ein Plus von rund 25 Milliarden Euro und für das vierte Quartal ein Plus von rund 52 Milliarden Euro bedeutet.

Leichte Zuwächse verzeichnet Werbung in Fernsehen (8 Prozent) und Radio (2,2 Prozent). Ein zweistelliges Wachstum (10,6 Prozent) gab es für das Leitmedium Fernsehen im zweiten Quartal.

Nach deutlichen Verlusten in der Printwerbung im Jahr 2013 hat sich dieser Abwärtstrend 2014 abgeschwächt. Im Vergleich zu 2013 gingen Werbeausgaben für Fachzeitschriften um 0,6 Prozent zurück. Werbeausgaben für Publikumszeitschriften sanken um 0,8 Prozent. Lediglich Tageszeitungen, die die höchsten Bruttowerbeeinnahmen im Printsegment auf sich vereinen, konnten einen Zuwachs von 0,5 Prozent generieren.


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tor 23.01.2015