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Haupthandelspartner der EU sind die USA und China

Im Jahr 2014 blieben die Vereinigten Staaten (515,6 Mrd. Euro bzw. 15% des gesamten Warenverkehrs der EU) und China (467,3 Mrd. bzw.14%) die zwei wichtigsten Handelspartner der Europäischen Union (EU) im Warenverkehr, mit deutlichem Vorsprung vor Russland (285,1 Mrd. Euro bzw. 8%) und der Schweiz (236,9 Mrd. bzw. 7%). Diese Daten hat Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, herausgegeben.

Allerdings zeigen demnach die während der vergangenen Jahre beobachteten Entwicklungen für diese Haupthandelspartner der EU ein unterschiedliches Bild. Der Anteil der Vereinigten Staaten am Gesamtwarenverkehr der EU fiel erheblich und nahezu stetig von 24 Prozent im Jahr 2002 auf 15 Prozent im Jahr 2014. Demgegenüber hat sich der Anteil von China von sieben Prozent im Jahr 2002 auf 14 Prozent im Jahr 2014 verdoppelt. Insbesondere erreichten 2010 die Anteile der Vereinigten Staaten und Chinas am Handel der EU nahezu denselben Wert und haben sich seither stabilisiert.

Weniger ausgeprägt war die Zunahme des Anteils von Russland am gesamten EU-Warenverkehr (von 5 % im Jahr 2002 auf 8 % im Jahr 2014), während der Anteil der Schweiz in diesem Zeitraum nahezu unverändert bei sieben Prozent lag.

Handel zwischen den EU-Mitgliedstaaten überwiegt, Deutschland vorn

Für fast alle EU-Mitgliedstaaten war im Jahr 2014 bei den Ausfuhren der wichtigste Handelspartner ein anderer Mitgliedstaat der Europäischen Union, so Eurostat. Ausnahmen waren Irland (mit den Vereinigten Staaten als wichtigstem Ausfuhrbestimmungsland), Griechenland (Türkei), Litauen (Russland), Schweden (Norwegen) und das Vereinigte Königreich (USA).

Die Ausfuhren einiger Mitgliedstaaten gingen zumindest zu einem Viertel in ein einziges Partnerland, so Eurostat: Deutschland. Dies galt 2014 für die Tschechische Republik (32 % der Ausfuhren nach Deutschland), Österreich (29 %), Ungarn (28 %), Polen (26 %) und die Niederlande (25 %). Insgesamt stellte Deutschland für 16 Mitgliedstaaten den wichtigsten und für 21 Mitgliedstaaten einen der drei wichtigsten Bestimmungsländer für Warenausfuhren dar.

Im Extra-EU-Handel, d. h. im Handel mit Nicht-EU-Ländern, waren die drei wichtigsten Bestimmungsländer für EU-Ausfuhren die Vereinigten Staaten (18 % aller Extra-EU-Ausfuhren), China (10 %) und die Schweiz (8 %).

UK, Malta und Griechenland exportieren weniger als die Hälfte in die EU

Die 28 EU-Mitgliedstaaten führten 2014 Waren im Wert von 4.636 Mrd. Euro aus, wovon 2.934 Mrd. (bzw. 63 %) für einen anderen Mitgliedstaat der EU bestimmt waren (Intra-EU-Handel), teilten die Statistiker mit.

Die höchsten Anteile (75 % oder mehr der Waren wurden in andere EU-Mitgliedstaaten exportiert) an den Intra-EU-Ausfuhren verzeichneten die Slowakei (84% aller ihrer Ausfuhren gingen in die EU), Luxemburg (83 %), die Tschechische Republik (82 %), Ungarn (80 %), Polen (77 %), die Niederlande (76 %) und Slowenien (75 %). Am anderen Ende der Skala waren das Vereinigte Königreich, Malta und Griechenland (je 48 %) die einzigen Mitgliedstaaten, die 2014 mehr Waren in Nicht-EU-Länder als in die EU ausführten.

Für die Hälfte ist Deutschland Hauptquelle von Einfuhren

Wie bei den Ausfuhren war bei den Wareneinfuhren für beinahe alle Mitgliedstaaten der wichtigste Handelspartner ein anderer Mitgliedstaat. Ausnahmen waren Bulgarien, Griechenland und Litauen, derer Wareneinfuhren hauptsächlich aus Russland stammten.

Sieben Mitgliedstaaten bezogen 2014 ihre Wareneinfuhren zu mindestens 25 Prozent aus einem einzigen Partnerland: Österreich (41% der Einfuhren stammten aus Deutschland), Irland (38% aus dem Vereinigten Königreich), Portugal (32% aus Spanien), Luxemburg (31% aus Belgien4), die Tschechische Republik (30% aus Deutschland), Polen (27% aus Deutschland) und Ungarn (25% aus Deutschland). Insgesamt gehörte Deutschland für alle EU-Mitgliedstaaten außer Zypern und Malta zu den drei wichtigsten Herkunftsländern ihrer Wareneinfuhren.

Im Extra-EU-Handel war das wichtigste Herkunftsland von Wareneinfuhren in die EU im Jahr 2014 China (18% aller Extra-EU-Einfuhren), gefolgt von den Vereinigten Staaten (12%) und Russland (11%).

Einfuhren von innerhalb der EU überwiegen in fast allen Mitgliedstaaten

Die 28 EU-Mitgliedstaaten führten 2014 Waren im Wert von 4.529 Mrd. Euro aus, wovon 2 849 Mrd. (bzw. 63%) für einen anderen EU-Mitgliedstaat bestimmt waren (Intra-EU-Handel). Wenigstens drei Viertel der gesamten Wareneinfuhren in folgenden Ländern stammten laut den Statistikern aus einem anderen Mitgliedstaat: in Estland (82%), Lettland und Luxemburg (je 80%), der Tschechischen Republik und Österreich (je 77%), der Slowakei und Kroatien (je 76%) sowie in Rumänien, Ungarn und Portugal (je 75%).

Niederlande4 (46%) und Griechenland (49%) waren hingegen die einzigen Mitgliedstaaten, in denen weniger als die Hälfte der Einfuhren aus der EU stammte.

Auf Maschinen und Fahrzeuge entfielen über 40 Prozent der Ausfuhren

Im Warenverkehr der EU mit der übrigen Welt spielten 2014 Maschinen und Fahrzeuge laut Eurostat eine wesentliche Rolle, denn auf sie entfielen 42 Prozent aller Extra-EU-Ausfuhren der EU und 27 Prozent der Einfuhren. Auf mineralische Brennstoffe entfiel nur ein geringer Anteil der Extra-EU-Ausfuhren (6 %) jedoch mehr als ein Viertel (26 %) der Einfuhren. Eine wichtige Rolle im Warenhandel der EU im Jahr 2014 spielten gleichfalls die sonstigen bearbeiteten Waren (23 % der Extra-EU-Ausfuhren und 24 % der Extra-EU-Einfuhren) und die chemischen Erzeugnisse (16 % der Extra-EU-Ausfuhren und 10 % der Extra-EU-Einfuhren).


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vg 27.03.2015