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Schweizer Unternehmen brechen Aufträge weg

Der starke Franken, die schwachen Konjunkturaussichten, die steigenden Nichtzahlungen und in der Folge wachsende Anzahl an Insolvenzfällen machen Schweizer Unternehmen zunehmend zu schaffen. Zu diesem Schluss kommt die Studie, die Euler Hermes zusammen mit der Berner Fachhochschule durchgeführt hat. Sie haben 357 eidgenössische Exportfirmen zu den gegenwärtigen und künftigen Ausfuhrrisiken befragt sowie den Maßnahmen, die sie ergreifen, um die Risiken zu minimieren. Dabei erstaunt, dass viele Unternehmen keine Maßnahmen gegen zahlreiche von ihnen selbst als hoch eingeschätzten Risiken treffen.

Ludovic Subran, Chefökonom der Euler Hermes Gruppe: "Der starke Franken trifft die Wirtschaft besonders hart, weil die Euro-Zone noch immer der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt ist. Selbst wenn sich Schweizer Produkte stark über Marke und Qualität verkaufen, stellt dieser Kosteneffekt ein Risiko dar. Zudem wächst die Gefahr, dass Abnehmer ihre Rechnungen nicht pünktlich oder womöglich gar nicht begleichen. Wir gehen für das laufende Jahr in der Schweiz von einem Anstieg der Insolvenzen um 5% aus und rechnen 2016 mit einem weiteren Zuwachs."

"Von den Währungsturbulenzen und dem starken Franken waren 87% der exportorientierten Schweizer Unternehmen mittelstark oder stark betroffen - mehr als die Hälfte hat dadurch sogar Aufträge verloren", sagte Stefan Ruf, Geschäftsführer von Euler Hermes in der Schweiz. "Die Unternehmen haben jedoch reagiert, rund die Hälfte erhöht den Einkauf im vor allem europäischen Ausland und senkt die heimischen Kosten; knapp 30% sichern sich über Währungstermingeschäfte ab. Bemerkenswert ist auch, dass knapp ein Drittel die Rechnungen im Ausland einfach in Schweizer Franken stellt. Nur 5% der befragten Unternehmen trifft gar keine Maßnahmen. Gegen das konjunkturelle Risiko sichern sich hingegen fast ein Viertel der befragten Unternehmen nicht ab, obwohl sie es selbst als hoch einschätzen. Stattdessen versuchen sie, neue Märkte zu erschließen oder passen frühzeitig ihre Ressourcen in den entsprechenden Ländern an oder ziehen sich bei konjunkturellen Problemen ganz aus dem betroffenen Land zurück."



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tor 23.04.2015