ANZEIGE

ANZEIGE

Kartell: Verpackungshersteller müssen 115 Mio. Euro zahlen

Die EU-Kommission hat heute (24.6.) Geldbußen in Höhe von 115,865  Mio. Euro gegen Hersteller und Händler von Lebensmittelverpackungen wegen Beteiligung an Kartellen verhängt. Beteiligt an den Kartellen waren demnach acht Hersteller und zwei Händler von Lebensmittelverpackungsschalen für den Einzelhandel, darunter auch das Unternehmen Silver Plastics  aus Deutschland, dass über 20 Mio. Euro Kartellstrafe zahlen muss sowie die Unternehmen Huhtamäki (Finnland), Nespak und Vitembal (Frankreich), Coopbox, Magic Pack und Sirap-Gema (Italien) sowie Linpac (Vereinigtes Königreich). Bei den beiden Händlern handelt es sich um die Unternehmen Ovarpack (Portugal) und Propack (Vereinigtes Königreich).

Die Unternehmen hätten Preisabsprachen getroffen und ihre Kunden von Schaumstoffschalen aus Polystyrol und biegesteifen Kunststoffschalen aus Polypropylen untereinander aufgeteilt. Damit verstießen sie gegen die EU-Kartellvorschriften. Polystyrol-Schaumstoffschalen und biegesteife Polypropylen-Kunststoffschalen werden für die Verpackung von Lebensmitteln wie Käse, Fleisch, Fisch oder Kuchen verwendet, die in Supermärkten oder anderen Geschäften verkauft werden.

Linpac wurde die Geldbuße im Einklang mit der Kronzeugenregelung der Kommission von 2006 vollständig erlassen, da das Unternehmen die Kommission von den Kartellen in Kenntnis gesetzt hatte.

Im Rahmen ihrer Untersuchung deckte die Kommission fünf verschiedene Kartelle im Bereich der Lebensmittelverpackungen für den Einzelhandel auf:
• Die Märkte für Polystyrol-Schaumstoffschalen und biegesteife Polypropylen-Kunststoffschalen in Nordwesteuropa ('NWE'). Dieses Kartell betraf Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden und bestand von Juni 2002 bis Oktober 2007.
• Den Markt für Polystyrol-Schaumstoffschalen in Mittel- und Osteuropa ('MOE'). Dieses Kartell umfasste Polen, die Slowakei, die Tschechische Republik und Ungarn und bestand von November 2004 bis September 2007.
• Den Markt für Polystyrol-Schaumstoffschalen in Südwesteuropa ('SWE'). Dieses Kartell bezog sich auf Portugal und Spanien und bestand von März 2000 bis Februar 2008.
• Den Markt für Polystyrol-Schaumstoffschalen in Frankreich. Dieses Kartell bestand von September 2004 bis November 2005.
• Den Markt für Polystyrol-Schaumstoffschalen in Italien. Dieses Kartell bestand von Juni 2002 bis Dezember 2007.

Die Unternehmen, gegen die die Kommission Geldbußen verhängt hat, gehörten mindestens einem dieser Kartelle an.


zurück

vg 24.06.2015