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Cargill darf Industrieschokoladesparte von ADM übernehmen

Die Europäische Kommission hat die von Cargill geplante Übernahme der Industrieschokoladensparte von ADM unter der Bedingung genehmigt, dass Cargill das ADM-Schokoladenwerk in Mannheim verkauft. Aus Sicht der Kommission würde die Übernahme den Wettbewerb in dem ohnehin bereits konzentrierten Markt für Industrieschokolade verringern. Für Kunden, die in der Nähe der deutschen Werke ansässig sind, könnte dies bedeuten, dass sie höhere Preise für Industrieschokolade zahlen müssen. Das würde insbesondere kleine und mittlere Unternehmenskunden treffen. Um diese Wettbewerbsbedenken auszuräumen, hat Cargill sich verpflichtet, das Mannheimer Werk an einen geeigneten Käufer zu veräußern.

Wettbewerb auf den Märkten für Industrieschokolade geprüft

Archer Daniels Midland (ADM) und Cargill sind beide in den USA ansässig und vertreiben Industrieschokolade sowie Fettglasuren und Füllungen.  Industrieschokolade wird in flüssiger oder fester Form verkauft und in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung von Endverbraucherprodukten wie Keksen, Eiscreme und Schokoladenerzeugnissen verwendet.

Der Zusammenschluss wurde am 19. Januar 2015 bei der Kommission zur Genehmigung angemeldet. Im Februar 2015 leitete sie eine Prüfung ein, bei der ihr Hauptaugenmerk dem Wettbewerb auf den Märkten für Industrieschokolade galt. Zudem untersuchte sie die Auswirkungen der Übernahme auf den Märkten für Kakaoprodukte und Schokoladenmischungen.

Werk in Mannheim muss verkauft werden

Die Kommission stellte fest, dass Cargill und ADM wichtige Industrieschokoladelieferanten für Unternehmen sind, die in der Nähe ihrer deutschen Werke niedergelassen sind. Ihr stärkster Konkurrent ist dort Barry Callebaut, wobei dieses Unternehmen allerdings über einen geringeren Marktanteil verfügt. Daneben gibt es einige andere kleinere Wettbewerber, die jedoch aufgrund ihrer geringeren Marktpräsenz nicht genügend Wettbewerbsdruck auf die am Zusammenschluss beteiligten Unternehmen ausüben können, so die Kommission.

Durch die geplante Übernahme würde ein wichtiger Wettbewerber entfallen und es gäbe weniger geeignete Anbieter auf den bereits konzentrierten Märkten. Dies könnte insbesondere für kleine und mittlere Unternehmenskunden Preiserhöhungen zur Folge haben, schreibt die EU-Kommission.




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vg 20.07.2015