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Online-Einkaufserlebnis ist verbesserungswürdig

Gratislieferung, mehr Frische oder Online-Rabatte: Um mehr Deutsche zum Lebensmitteleinkauf übers Netz zu bringen, sollten Händler an mehreren Stellschrauben drehen. Komfort ist für deutsche Online-Käufer der häufigste Grund, Produkte des täglichen Bedarfs übers Internet zu bestellen (76 Prozent). Fast jeder Zweite kauft wegen der praktischen Lieferung nach Hause online (46 Prozent), jeder Dritte schätzt es, sich das Tütenschleppen zu sparen (36 Prozent).

Das geht aus der länderübergreifenden Umfrage 'Der Lebensmittel-Einkauf über verschiedene Kanäle' von Yahoo hervor. 3.228 Verbraucher in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien wurden dafür online befragt. Die Hälfte von ihnen kauft Lebensmittel übers Internet ein.  

Die Ergebnisse zeigen: Verbraucher schätzen den Online-Einkauf für den täglichen Bedarf, ziehen ihn aber nicht grundsätzlich dem Gang in ein Geschäft vor. So wünschen sich 42 Prozent ein besseres Einkaufserlebnis. Gleichzeitig würden 46 Prozent auch in Zukunft nicht nur online einkaufen, selbst wenn sie dort alle Waren erhielten.  

Warten auf Lieferungen und Zustellgebühren verhindern Online-Käufe

Die Befragten, die bisher nur im stationären Handel einkaufen, vermissen beim Online-Shopping vor allem die Nähe zum Produkt: 77 Prozent möchten die Ware vor dem Kauf physisch vor Augen haben und anfassen. Abgesehen davon sind die größten Hürden beim Online-Einkauf von Lebensmitteln das Warten auf Lieferungen (44 Prozent) und zu hohe Liefergebühren (29 Prozent).

Chancen, die skeptische Zielgruppe zum Online-Einkauf zu bewegen, identifiziert die Befragung von Yahoo ebenfalls. Kostenlose Lieferungen würden 37 Prozent der bisherigen Verweigerer dazu bringen, Dinge des täglichen Bedarfs auch online zu kaufen. Mit pünktlichen Lieferungen ließe sich gut jeder Fünfte zum Online-Kauf bewegen (22 Prozent). Bei den Produkten könnte der Handel bei 30 Prozent der Offline-Käufer mit Frische, bei 24 Prozent mit hoher Qualität punkten. Zudem ließe sich ein gewisser Anteil mit Preisvorteilen locken: Ein grundsätzlicher Rabatt auf Online-Einkäufe wäre für jeden Vierten der bisherigen Offline-Käufer ein Argument, Rabatte für den nächsten Online-Einkauf für 16 Prozent.

Um bestehende Kunden bei der Stange zu halten, sollten Online-Händler ihren Auftritt mit Blick auf die Umfrageergebnisse am besten so gestalten, dass er auf allen Gerätetypen gut nutzbar ist. Zwar shoppen 92 Prozent der Online-Käufer über Desktop-Computer oder Laptop, 68 Prozent mit einem Tablet und mit 44 Prozent nur weniger als die Hälfte via Smartphone. Allerdings geben Smartphone-Nutzer beim Kauf am meisten aus. Ihr Warenkorb umfasst laut der Umfrage durchschnittlich 40,61 Euro, wohingegen Einkäufer mit großem Bildschirm nur 36,53 Euro ausgeben.

Deutsche nutzen seltener Einkaufs-Apps als andere Europäer

Einkaufs-Apps nutzt nicht einmal jeder Achte, der über ein Smartphone oder Tablet einkauft (12 Prozent). Damit liegen die Deutschen gegenüber Spaniern (34 Prozent), Briten (24 Prozent) und Franzosen (23 Prozent) deutlich zurück. Allerdings nutzen die Deutschen beim Einkauf im stationären Laden ihr Smartphone: 40 Prozent suchen damit nach Produktinformationen, 34 Prozent vergleichen vor Ort Preise, und 33 Prozent scannen QR-Codes auf Verpackungen.  

Gegenüber anderen Europäern kaufen die Bundesbürger weniger Produkte für den täglichen Bedarf online ein. In Frankreich, Spanien und Großbritannien ist der Online-Einkaufskorb mit 67,85 Euro im Schnitt größer als ein durchschnittlicher Offline-Einkauf mit 62,49 Euro. In Deutschland sind die Verhältnisse mit 36,47 Euro Online-Umsatz und einem Offline-Einkaufskorb von 42,14 Euro umgekehrt.

Unabhängig von der Gestaltung von Online-Shops oder stationären Geschäften ist eines der wichtigsten Kriterien für Kaufentscheidungen der Preis, wie die Umfrage zeigt. 77 Prozent der Offline- und 63 Prozent der Online-Käufer wählen Produkte nach dem Preis aus. Qualität ist Offline-Einkäufern mit 78 Prozent Nennungen noch etwas wichtiger, Online-Shoppern hingegen mit 48 Prozent deutlich weniger.


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vg 30.07.2015