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Ältere Internetnutzer in Deutschland kaum im Social Web aktiv

In Deutschland sind ältere Internetnutzer in sozialen Netzwerken am wenigsten aktiv. Dies geht aus vom EU-Statistikamt Eurostat vorgelegten Zahlen zum Internationalen Tag der älteren Menschen am 1. Oktober hervor. Im Jahr 2014 nutzte demnach weniger als die Hälfte (42 %) der EU-Bevölkerung zwischen 65 und 74 Jahren das Internet.

Hinter diesem Durchschnittswert verbergen sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten. Mehr als zwei Drittel der Menschen zwischen 65 und 74 Jahren nutzten das Internet in Dänemark (84 %), Luxemburg (81 %), Schweden (78 %), den Niederlanden (76 %) und dem Vereinigten Königreich (70 %), während in Deutschland nur 53 Prozent das Internet nutzen.

91 Prozent der deutschen Nutzer senden und empfangen Mails (EU: 86 %), 86 Prozent suchen nach Informationen über Waren und Dienstleistungen  (EU: 79 %), 63 Prozent lesen Online-Nachrichten (EU: 60 %) und 49 Prozent tätigen Online-Käufe (EU: 42 %). Allerdings sind im Vergleich zum EU-Durchschnitt (23 %) nur elf Prozent in sozialen Netzwerken aktiv.

2080 könnte jeder Achte in der EU 80 Jahre oder älter sein

Weitere Ergebnisse von Eurostat: Bis 2080 könnte der Anteil der Menschen ab 65 Jahre bei fast 30 Prozent liegen, der Anteil der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung dürfte sich mehr als verdoppeln – von etwas über fünf Prozent im Jahr 2014 auf über zwölf Prozent bis 2080.

Der Anteil der EU-Bevölkerung im Alter von mindestens 80 Jahren ist in den vergangenen 15 Jahren gestiegen - und zwar von 3,5 Prozent im Jahr 2001 auf 5,1 Prozent im Jahr 2014, so die Statistiker. Bevölkerungsvorausschätzungen zeigten, dass die Bevölkerung der EU noch weiter altern werde: Bis 2080 wäre nahezu jeder Achte (12,3 % der Bevölkerung) 80 Jahre oder älter.

Man schätzt, dass die Slowakei (derzeit der Mitgliedstaat mit dem niedrigsten Anteil) der Mitgliedstaat mit dem höchsten Anteil an ab 80-Jährigen sein wird (16,3 %), gefolgt von Portugal (15,8 %), Deutschland (15,1 %) und Polen (14,9 %). Am anderen Ende der Skala fänden sich Irland (7,4 %der Bevölkerung wären 2080 voraussichtlich 80 Jahre oder älter), Litauen (8,9 %) und Lettland (9,5 %) mit den niedrigsten Anteilen.

Lebenserwartung mit 65 Jahren: größter Abstand in baltischen Staaten

Bei der Lebenserwartung mit 65 Jahren besteht der größte Abstand zwischen Männern und Frauen in den baltischen EU-Mitgliedstaaten, so Eurostat. Im Jahr 2013 lag die Lebenserwartung der 65-jährigen Frauen in den einzelnen Mitgliedstaaten zwischen weniger als 18 Jahren in Bulgarien und mehr als 23 Jahren in Frankreich und Spanien. Bei den Männern reichte sie von weniger als 14 Jahren in Lettland bis zu mehr als 19 Jahren in Frankreich, Spanien und Luxemburg. In Deutschland betrug 2013 die Lebenserwartung mit 65 Jahren bei Frauen 21,1, bei Männern 18,2 Jahre. Dies entspricht in etwa der in der EU durchschnittlichen Lebenserwartung mit 65 Jahren: für Frauen 21,3 Jahre und für Männer 17,9 Jahre.

Ältere Menschen weniger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht

Fast 20 Prozent der ab 65-Jährigen waren 2013 in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, schreiben die Statistiker. Im Durchschnitt war diese Gefahr geringer als bei den unter 65-Jährigen, von denen 25,9 Prozent von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren. Dieses Muster ist in zwanzig Mitgliedstaaten zu beobachten, vor allem in Irland, wo 13,3 Prozent der ab 65-Jährigen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren, gegenüber 31,8 Prozent der unter 65-Jährigen. In Deutschland waren 21,4 Prozent der unter 65-Jährigen von Armut bedroht, der Anteil der ab 65-Jährigen lag bei 16 Prozent.


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vg 30.09.2015