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BMW und Daimler sind profitabelste Autokonzerne der Welt

Die deutschen Autokonzerne konnten im vergangenen Jahr in Sachen Profitabilität ihre Position an der Weltspitze behaupten: Mit operativen Margen von zehn bzw. 8,4 Prozent liegen BMW und Daimler im Profitabilitätsranking der größten Autokonzerne der Welt vor der Konkurrenz, Toyota folgt mit 7,8 Prozent auf dem dritten Rang. Volkswagen belegt mit 3,3 Prozent einen der hinteren Plätze – in diesem Wert sind allerdings die Gewinne in China nicht enthalten, die bei Volkswagen 'At Equity' konsolidiert werden, also nur im Finanzergebnis des Konzerns erfasst werden.

Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanz- und Absatzkennzahlen der 16 größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) quartalsweise erstellt.

Toyota beim Gewinn vorn

In absoluten Zahlen bleibt demnach Toyota der gewinnstärkste Autokonzern der Welt – trotz eines Gewinneinbruchs um gut ein Viertel. Der japanische Autobauer verdiente im operativen Geschäft umgerechnet 17,5 Milliarden Euro. Daimler belegt mit 12,9 Milliarden Euro den zweiten Platz, BMW liegt mit 9,4 Milliarden Euro auf Rang drei. In Summe stieg der Gewinn der Top-Autokonzerne im vergangenen Jahr um fünf Prozent, während der Umsatz gerade mal um 0,1 Prozent wuchs.

Chinesischer Markt sorgt für weltweites Absatzwachstum

Der weltweite Pkw-Absatz der Konzerne stieg 2016 um 2,5 Prozent – hier konnte Volkswagen an der Konkurrenz vorbeiziehen: Mit 10,21 Millionen verkauften Pkw lag der Wolfsburger Konzern knapp vor Toyota (10,17 Millionen) und General Motors (10,01 Millionen).

Haupttreiber des weltweiten Absatzwachstums war einmal mehr der chinesische Markt, wo der Absatz der Autokonzerne um neun Prozent stieg, während er in Westeuropa um knapp sechs Prozent nach oben ging. In den USA stagnierte der Absatz.

Mit einem Plus von 13 Prozent konnten die deutschen Autokonzerne in China überdurchschnittlich stark wachsen. Entsprechend stieg allerdings auch die Abhängigkeit der deutschen Autobauer vom chinesischen Markt: 4,9 Millionen ihrer weltweit verkauften 15,1 Millionen Pkw wurden von den deutschen Autokonzernen an chinesische Kunden ausgeliefert. Damit stieg der China-Anteil am Gesamtabsatz der deutschen Autobauer im Vergleich zum Vorjahr von 30 auf 32 Prozent. Besonders große Bedeutung hat China für den Volkswagenkonzern, der im vergangenen Jahr 39 Prozent seiner Neuwagen in China verkaufte (BMW: 22 Prozent; Daimler: 18 Prozent).

Wachstum geht zurück, Diesel unter Druck

In den ersten beiden Monaten dieses Jahres schafften die deutschen Autobauer zusammen nur noch ein weltweites Absatzplus von einem Prozent, nachdem sie im Vorjahr noch um 5,1 Prozent zugelegt hatten. "Das Wachstum schwächt sich ab, weil der US-Markt schwächelt, China einen Gang zurückschaltet und auch in Europa die Dynamik nachlässt", so Peter Fuß ist Senior Advisory Partner für das Automotive-Team von EY in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Gerade für die europäischen Autokonzerne entstehe mit dem Rückgang des Diesel-Absatzes ein weiteres Problem. "Der Diesel-Antrieb hat derzeit ein Imageproblem. Trotz der guten Umwelteigenschaften moderner Dieselmotoren, bei denen gerade die europäischen Autobauer stark sind, sinkt der Diesel-Marktanteil am Neuwagenmarkt deutlich. Damit geraten die Hersteller unter zusätzlichen Druck, die von der EU gesetzten Emissionsziele ab 2020 zu erreichen – andernfalls drohen hohe Strafzahlungen. Die europäische Autoindustrie hat zur Erreichung der CO2-Grenzwerte bislang stark auf den Selbstzünder gesetzt. Die Marktanteilsverluste des Diesel-Antriebs dürften nun für zusätzlichen Schub beim Umstieg auf Plug-in-Hybride und reine Elektroantriebe sorgen."

Branche im Umbruch: Hohe Gewinne für Umbau nutzen

Derzeit treiben vor allem zwei Themen die Autobranche um, so Fuß: Der Umstieg auf die Elektromobilität sowie die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Dabei verlasse die Branche ausgetretene Pfade. "Die Autokonzerne basteln derzeit mit Hochdruck an ihrem Mobilitätsangebot, kaufen Start-ups hinzu und gehen Kooperationen untereinander sowie mit branchenfremden Anbietern und Forschungseinrichtungen ein. Der Umbruch der Autoindustrie ist also in vollem Gang", stellt Fuß fest.

Über die nötigen Finanzmittel verfügen zumindest die großen Konzerne durchaus: In Summe machten die 16 größten Konzerne im vergangenen Jahr 93 Milliarden Euro Gewinn, wovon immerhin knapp 30 Milliarden auf die deutschen Konzerne entfiel. Und zum Jahresende verfügten Volkswagen, Daimler und BMW über liquide Mittel in Höhe von 41 Milliarden Euro.


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vg 03.04.2017