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Verkaufsflächendichte: Rückgänge auch in Deutschland

Seit mehreren Jahrzehnten stieg die Verkaufsflächendichte in Deutschland Jahr für Jahr deutlich. Abgesehen von statistischen Besonderheiten (Eingliederung der neuen Bundesländer samt deren Nachholbedarf) mit einer weitgehend kontinuierliche Entwicklung seit 1950. Die Expansion der Filialisten, die geänderten Kundenbedürfnisse und damit die großzügigeren Warenpräsentationen waren die Treiber, ebenso wie die sinkende Einwohnerzahl Deutschlands, die die Dichtewerte weiter nach oben trieb.

Einen deutlichen Knick hat diese Entwicklung mit der Wirtschaftskrise 2008 erhalten. Die Flächenexpansion der Filialisten und die Lust der Immobilienindustrie neue Handelsflächen zu erzeugen, wurde stark eingebremst. Und seit zwei Jahren gibt es eine komplette Trendwende: Die Verkaufsflächendichte geht zurück. Das zeigen die Zahlen von RegioData Research.

Verlagerung der Umsätze ins Internet und konsummüde Konsumenten

Die Verkaufsfläche pro Einwohner stieg laut RegioData Research von 1,394 Quadratmetern im Jahre 2004 auf 1,524 Quadratmeter im Jahre 2013. Für 2015 wird dieser Dichtewert mit 1,498 Quadratmetern prognostiziert und fällt damit erstmals unter 1,5 Quadratmeter/Einwohner. Das klingt nicht nach viel, aber in absoluten Zahlen bedeutet das etwa eine Million Quadratmeter Handelsfläche, die in diesem Zeitraum verloren gehen, schreiben die Analysten von Regiodata Research.

Die Zukunftsperspektiven sind laut Regiodata Research ähnlich: Weiter steigende Online-Anteile würden den Kuchen für die stationären Händler verkleinern - und diese würden sich die immer teurer werdenden Flächen nicht mehr leisten wollen oder können. "Wir werden uns in Deutschland – so wie auch bereits in vielen anderen europäischen Ländern - auf zumindest für die nächsten 10 Jahre auf einen Rückgang einstellen müssen", schreiben die Analysten von Regiodata Research.




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vg 05.11.2015