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Deutschland ist Europameister im Carsharing

Carsharing ist ein globaler Trend. Doch das Teilen von Autos und Autofahrten ist nicht überall gleich verbreitet. Über die Hälfte der europäischen Carsharing-Fahrzeuge sind auf deutschen Straßen unterwegs. Dies zeigt die Studie 'What's Ahead for Car Sharing? The New Mobility and its Impact on Vehicle Sales' von The Boston Consulting Group (BCG). Bis 2021 werden laut der Studie weltweit 35 Millionen Nutzer rund 1,5 Milliarden Fahrminuten pro Monat buchen. Dadurch werden 2021 weltweit Umsätze in Höhe von 4,7 Milliarden Euro generiert.

2015 waren weltweit knapp 90.000 Carsharing-Fahrzeuge im Einsatz. Der derzeit größte Markt ist die Region Asien-Pazifik mit 2,3 Millionen Nutzern von 33.000 Fahrzeugen. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist jedoch Europa der am weitesten entwickelte Markt mit 2,1 Millionen Nutzern von 31.000 Fahrzeugen. In Nordamerika kommen 1,5 Millionen Fahrer auf 22.000 Fahrzeuge.

Deutschland fährt vorweg

Der Carsharing-Markt hat laut BCG in Deutschland eine erstaunliche Entwicklung erlebt: Waren 2001 noch rund 1.000 Autos im Sharing-Modus, so sind es heute mehr als 15.400 – bereitgestellt von rund 140 Anbietern in 490 Städten. Das größte Fahrzeugnetz erstreckt sich mit allein 2.900 Fahrzeugen in Berlin. Auch bei den Nutzern zeigt Deutschland eine steile Wachstumskurve: Seit 2001 wuchs ihre Zahl von ca. 50.000 auf über eine Million – am stärksten seit 2011.

Damit ist der Markt aber noch lange nicht auf seinem Zenit: Die Studie geht im Jahr 2021 von etwas mehr als zwei Millionen registrierten Nutzern allein in Deutschland aus. "Carsharing hat in Deutschland gegenwärtig erst einen Anteil von 0,1 Prozent an den urbanen Mobilitätsoptionen. Die Branche hat noch sehr großes Wachstumspotenzial", so Marco Gerrits, Partner bei BCG und Koautor der Studie.

Keine Kannibalisierungseffekte bei Neuwagenabsatz

Trotz des Auftriebs der Carsharing-Branche stellt sie laut Studie keine ernsthafte Bedrohung für den Absatz von Neuwagen dar. Bis 2021 werden in Europa lediglich 278.000 Privatkunden (rund 1,3 Prozent) auf einen Neufahrzeugkauf zu Gunsten von Carsharing verzichten. Dieser Anteil ist vor allem deshalb so gering, weil das eigene Auto für viele Fahrer immer noch die Norm bleiben wird, schreiben die Autoren. Hinzu komme, dass zusätzlich weitere Carsharing-Flotten aufgebaut werden.

Die Fluktuation innerhalb der Flotten ist laut BCG beachtlich: Bereits bei einer Auslastung von 15 Prozent pro Wagen wird ein Carsharing-Fahrzeug voraussichtlich alle zwölf Monate ausgetauscht. Auf dem Markt der individuellen Mobilität sind der Verkauf und das Teilen von Autos also nicht zwingend Gegenspieler. Im Gegenteil: "Autohersteller wie BMW oder Daimler haben mit DriveNow oder Car2Go bereits Carsharing-Angebote in ihr Geschäftsmodell integriert. Sie können gleichzeitig davon profitieren, dass ihre Marke bereits für hohe automobile Kompetenz steht", sagt Gerrits.

Die Studie 'What’s Ahead for Car Sharing? The New Mobility and its Impact on Vehicle Sales' kann hier heruntergeladen werden.


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vg 23.02.2016