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Prestige- und Luxuskosmetik: Umsatz wächst um 1,5 Prozent

Für die vom VKE-Kosmetikverband repräsentierten 60 Unternehmen des selektiven Kosmetikvertriebs war das Geschäftsjahr 2015 eine herbe Enttäuschung. Mit einem Wachstum von lediglich 1,5 Prozent (Einkaufsumsätze nach Fabrikabgabepreisen) wurde die bereits niedrige Prognose für das vergangenen Jahr noch um einen halben Prozentpunkt unterschritten. Im Berichtszeitraum lag der Gesamtumsatz der Branche bei 2,04 Milliarden Euro.

"Die teilweise nachlässige Bekämpfung von Graumarktaktivitäten nimmt genauso direkten Einfluss auf die Umsatzentwicklung wie eine mangelnde Ausgewogenheit des Preisniveaus. Zudem führt der übertriebene Fokus auf Monoprodukte in der Werbung beim Verbraucher augenscheinlich nicht zu Lust auf mehr Marke", erklärt Stephan Seidel, VKE-Präsident und Geschäftsführer Clarins Deutschland.

Auch die Handelsseite bereite weiterhin Bauchschmerzen mit einem fortgesetzten Trend in Richtung Eigen- und Exklusivmarken - oftmals in Kombination mit einer überzogenen Discountpolitik im übrigen Sortiment. Ferner werde dort zu wenig auf die Produkte geschult. "Der Kunde ist das Maß aller Dinge. Ihn gilt es anzusprechen, abzuholen und auf Dauer von der Authentizität und hohen Qualität von Premiumkosmetik zu überzeugen. Sorgen macht uns als Lieferanten zusätzlich die fortschreitende Konzentration im Handel, verbunden mit der Befürchtung des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung", so Seidel.

Erfreuliches Wachstum bei Dekorativer Kosmetik und im Herrensegment

Blickt man auf die Zahlen im Detail, so zeigt sich, dass die Dekorative Kosmetik der wichtigste Wachstumstreiber 2015 war. Bedingt durch das starke Teilsegment Lippen liegt die Umsatzsteigerung hier laut VKE bei 5,2 Prozent. Auch die Herrenkosmetik kann nach einem Minus im Vorjahr nun ein Plus von 4,6 Prozent für sich verbuchen. Die Herrendüfte haben mit einem Zuwachs von 4,9 Prozent dazu beigetragen, aber auch die Herrenpflege verzeichnet eine Steigerung von 1,6 Prozent.

Im Bereich der Pflegenden Kosmetik, also insbesondere bei Gesichtspflege und Sonnenkosmetik, gab es ein moderates Wachstum von 2,8 Prozent. Das kleine Körperpflegesegment kommt auf ein Plus von 3,6 Prozent.

Umsatzrückgang bei Damendüften

Dagegen haben die Damendüfte - die mit 35 Prozent Marktanteil das wichtigste Teilsegment darstellen – durch einen Umsatzrückgang von 1,2 Prozent das Gesamtergebnis erheblich nach unten gedrückt, teilte der VKE mit.

Ausblick 2016: 37 % rechnen mit Stagnation, 47 % mit einem Plus

Für 2016 geht der VKE davon aus, dass die selektive Kosmetikbranche ein Umsatzplus von 2,0 bis 2,5 Prozent erreichen wird. Die Umfrage unter den Mitgliedern habe dabei gezeigt, dass die Erwartungen an das Jahr durchaus gemischt sind. Für das Gesamtjahr 2016 rechnen demnach 58 Prozent der Unternehmen für den selektiven Markt mit einem leichten Umsatzwachstum - davon fünf Prozent mit einem Plus von zehn Prozent und mehr. 37 Prozent gehen jedoch von einer Stagnation aus. Weitere fünf Prozent befürchten Rückgänge.

Investitionen in Online-Aktivitäten steigen stark

Der Kosmetikverband hat auch seine Mitglieder auch nach der Entwicklung der Werbespendings befragt. Ergebnis: 63 Prozent wollen diese steigern, bei den anderen bleiben sie auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Investitionen in Internet bzw. Social Media-Maßnahmen werden dabei 2016 bei 84 Prozent der Befragten zunehmen. Die Kategorie TV entwickelt sich stabil. Bei Print wollen 47 Prozent das Anzeigenvolumen immerhin konstant halten. 26 Prozent der VKE-Mitglieder beabsichtigen dies zu steigern. Für die Out-of-Home Werbung rechnen knapp 16 Prozent mit einer Zunahme bei den Buchungen dieses Mediums.

Der VKE-Kosmetikverband, Berlin, wurde 1952 in Frankfurt am Main gegründet und nimmt die gemeinsamen Berufs- und Fachinteressen der Distributeure bzw. Hersteller selektiv vertriebener Duft- bzw. Kosmetikprodukte in Deutschland wahr. Mitglieder des VKE sind heute mehr als 60 deutsche Vertriebstöchter ausländischer Stammhäuser bzw. inländische Kosmetikproduzenten, die über 250 Marken und einen Umsatz von über zwei Milliarden Euro repräsentieren.



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vg 15.03.2016