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Jeder Zweite hat schon einmal eine Markenfälschung gekauft

Konsumenten kaufen vermehrt Markenfälschungen und haben dabei kein Unrechtsbewusstsein. Die meisten Käufer sind Wiederholungstäter. Das hat die eine Online-Studie des VKE-Kosmetikverbandes zusammen mit TNS Infratest ergeben. Dafür wurden im Februar 2016 insgesamt 1.000 Personen befragt, da das Thema Produkt- und Markenpiraterie die Kosmetikindustrie stark beschäftigt. Allein im Jahr 2014 wurden laut Verband an den Außengrenzen der EU gefälschte Kosmetikprodukte im Wert von fast 60 Mio. Euro aufgegriffen.

Jeder Zweite hat bereits gefälschte Waren erworben

Laut Studie können sich 88 Prozent etwas unter dem Thema Produkt- und Markenpiraterie vorstellen. 73 Prozent der Befragten verstehen darunter die Fälschung eines Markenartikels mit minderwertigem Material. Dennoch hat jeder Zweite laut Studie bereits gefälschte Waren erworben. Das Motiv war vor allem der günstigere Preis. Nur jeder Dritte dachte, es handele sich um ein Originalprodukt. 63 Prozent würden auch zukünftig wieder zu Piraterieartikeln greifen.

Dabei ist einer Mehrheit laut Kosmetikverband bewusst, dass es zu Gesundheitsgefährdungen kommen kann, die Wirksamkeit mangelhaft ist und Markenrechte verletzt werden. Mehr als die Hälfte lasse sich auch von der Tatsache nicht abschrecken, dass Kinderarbeit gefördert und Organisierte Kriminalität unterstützt werde.

Fast die Hälfte der Fakekäufer shoppen auf Reisen im Ausland, jeder fünfte Kauf erfolgt im Internet. Die Konsumenten erwarten hier laut Studie, dass die Inhaber der Markenrechte alle Produktangebote im Internet überwachen und Fälschungen entfernen.

"In Deutschland herrscht eine gefährliche Schnäppchenmentalität"

"Der Trend zu hochwertigen Markenprodukten befeuert in unserer Branche leider auch das Geschäft der Fälscher. Es sollen zwar die richtigen Marken im Badezimmer stehen, aber vielfach mangelt es an der Bereitschaft, den entsprechenden Preis im autorisierten Fachhandel dafür zu zahlen", sagt VKE-Geschäftsführer Martin Ruppmann. In Deutschland herrsche weiterhin eine gefährliche Schnäppchenmentalität. Schließlich könne die Verwendung von minderwertigen Produktfälschungen mit Inhaltsstoffen zweifelhafter Herkunft und Qualität zu massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.

"Wir versuchen, alle Kanäle – und das ist massiv das Internet – frei von Fälschungen zu halten, aber die Fälscher sind in den vergangenen Jahren immer schneller und besser geworden. Wo die Rechteinhaber einen Onlineshop schließen, entstehen zeitgleich zwei neue", erläutert Ruppmann. Noch schwieriger sei es, das Problem in den Herkunftsländern wie China an der Wurzel zu packen. "Der Erfolg orientiert sich hier leider am Grad der Rechtsstaatlichkeit versus Korruptionslevel."


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vg 15.03.2016