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Jeder zweite DAX-Konzern erhöht Dividende auf Rekordniveau

Die meisten DAX-Konzerne schütten in diesem Jahr so viel Geld an ihre Aktionäre aus wie nie zuvor. Insgesamt zahlen die 29 Unternehmen, die bislang Angaben zu ihrer Dividende gemacht haben, 29,2 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner aus – das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young GmbH hervor.

Volkswagen hat demnach allerdings noch keinen Geschäftsbericht und keinen Dividendenvorschlag veröffentlicht. Sollte Volkswagen die Dividende halbieren – von 4,80 auf 2,40 Euro je Stammaktie –, würde die Gesamtausschüttung aller DAX-Konzerne in diesem Jahr um 1,7 Prozent steigen, so EY. Im Fall einer kompletten Streichung der Volkswagen-Dividende läge die Gesamtausschüttung der DAX-Unternehmen in diesem Jahr allerdings um 2,1 Prozent niedriger als im Vorjahr, als die DAX-Unternehmen insgesamt 29,8 Milliarden Euro an ihre Aktionäre zahlten.

Daimler zahlt die höchste Dividende

Größter Dividendenzahler Deutschlands ist laut der Analyse der Autokonzern Daimler, der die Ausschüttungssumme um ein Drittel auf knapp 3,5 Milliarden Euro erhöht und damit den Versicherungskonzern Allianz (3,3 Milliarden Euro, plus 7 Prozent) auf den zweiten Platz verdrängt.

Immerhin 24 Unternehmen schlagen ihren Aktionären in diesem Jahr eine höhere Dividende als im Vorjahr vor, zwei davon – Commerzbank und Lufthansa – zahlen erstmals nach einer Nullrunde im Vorjahr wieder eine Dividende.

Auf das stärkste Plus können sich die Aktionäre von HeidelbergCement und Vonovia freuen, so EY: Der Baustoffkonzern erhöht die Ausschüttung um 73 Prozent auf 244 Millionen Euro, das Wohnungsbauunternehmen verdoppelt die Ausschüttungssumme sogar von 212 auf 438 Millionen Euro. In absoluten Zahlen legt Daimler am stärksten zu: Der Autokonzern erhöht die Ausschüttungssumme um 856 Millionen Euro.

Deutsche Bank und RWE senken Dividende

Weniger als im Vorjahr erhalten in diesem Jahr nur die Aktionäre von zwei Unternehmen: Bei der Deutschen Bank gehen die Aktionäre nach einem Konzernverlust von 6,8 Milliarden Euro vollständig leer aus, RWE streicht die Dividende für die Stammaktionäre komplett, die Vorzugsaktionäre erhalten eine Mini-Dividende von 0,13 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,0 Euro). Die Ausschüttungssumme schrumpft bei RWE um 99 Prozent von 615 auf 5 Millionen Euro.

"So volatil die Aktienmärkte und die weltweite Wirtschaftsentwicklung derzeit sind, so uneinheitlich ist auch das Bild bei den Dividendenausschüttungen der DAX-Konzerne. Insgesamt zeigt der Trend klar nach oben, aber einige massive Einschnitte trüben das Bild", sagt  Dr. Martin Steinbach, Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei EY.

Unternehmen müssen Zukunftsinvestitionen im Auge behalten

So wichtig eine kontinuierliche Dividendenpolitik und die Ausschüttung einer attraktiven Dividende an die Aktionäre ist – die Unternehmen sollten gerade angesichts der unsicheren Konjunkturentwicklung vor allem in den Schwellenländern und angesichts absehbarer hoher Investition nicht übertreiben, mahnt Steinbach: "Die Unternehmen müssen auch die zukünftigen Finanzierungserfordernisse im Auge behalten. Zu hohe Ausschüttungen könnten ihre Handlungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit gefährden".

Viele Branchen seien – etwa aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Wirtschaft – erheblichen Veränderungen unterworfen, der mit einem hohen Investitionsbedarf einher gehe. "Gerade wenn das Geschäftsmodell im Umbruch ist, bringt es dem Unternehmen häufig langfristig mehr, das Geld in die eigene Geschäftsentwicklung und in die Digitalisierung der Geschäftsabläufe und Wertschöpfungskette zu investieren", so  Steinbach.


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rh 29.03.2016