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Engagement gegen Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet

Bundesernährungsminister Christian Schmidt hat am 13. April den 'Zu gut für die Tonne-Bundespreis' für gute Ideen gegen Lebensmittelverschwendung verliehen. Schmidt: "Mehr als 200 Bewerbungen aus dem ganzen Bundesgebiet zeigen, dass die Wertschätzung für Lebensmittel in unserer Gesellschaft wächst. Viele Menschen machen sich inzwischen bewusst, dass in jedem Lebensmittel wertvolle Ressourcen stecken und wir es deswegen nicht achtlos wegwerfen sollten. Ein dringend notwendiger Bewusstseinswandel, denn etwa elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Müll."

Der Jury unter Vorsitz des ehemaligen Bundesministers Prof. Klaus Töpfer einigte sich auf jeweils ein Projekt in den vier Kategorien Handel, Gastronomie, Produktion und Gesellschaft & Bildung sowie für einen Förderpreis. Die Gewinner bekamen den die 'Zu gut für die Tonne-Möhre' überreicht.

Gewinner in der Kategorie Handel: Im Angebot & Salt Solutions

Im Angebot e.K., Leipzig, erwirbt genießbare Lebensmittel, kurz bevor deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, von Produzenten und Händlern. Die Lebensmittel bietet das Unternehmen über ein eigenes Filialnetz in der Region Leipzig und im Internet an. Auch Lebensmittel, die zum Beispiel wegen einer beim Transport beschädigten Verpackung von etablierten Lebensmittelhändlern nicht mehr angenommen werden, werden bei Im Angebot verkauft.

Das Geschäftsmodell erfordert eine ausgeklügelte Logistik, die umgehend auf die Warenanmeldungen reagieren und die Filialen zügig beliefern kann. Die dafür notwendige Software hat die Salt Solutions GmbH entwickelt. Bei Im Angebot sind auch Produkte von regionalen Lebensmittelproduzenten und Landwirten erhältlich.

Gewinner in der Kategorie Gastronomie: Biond GmbH


Das Kassler Unternehmen Biond GmbH bereitet Mittagessen für Schulen und Kindertagesstätten aus 100 Prozent Bio-Lebensmitteln und einem hohen Anteil von Produkten aus regionaler Direktvermarktung zu. Kitas werden in der Region Kassel beliefert, Schulverpflegung in Form von Buffets bietet biond bundesweit an. Die Buffet- und Probierstationen sind ein Mittel, um ein Überladen der Teller und damit Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

"Damit verbindet die Biond GmbH nachhaltiges Wirtschaften und einen Bildungsauftrag, da die Kinder für das Thema Lebensmittelverschwendung sensibilisiert werden", begründet die Jury ihre Entscheidung für das Kasseler Unternehmen.

Gewinner in der Kategorie Produktion: Ugly Fruits

Mit dem Obst und Gemüse, das nur aufgrund seiner Form oder seines Aussehens wenig Chancen hat, regulär vermarktet zu werden, werden unter anderem Kitas und Schulen der Region von Ugly Fruits beliefert. Dafür erhalten die Berliner den 'Zu gut für die Tonne-Bundespreis' in der Kategorie Produktion. Die Geschäftsidee hat einerseits neue Einkommenskanäle für die Bio-Landwirte eröffnet. Andererseits profitieren die Konsumenten, da die "ugly fruits" preiswerter angeboten werden. So ermöglicht Ugly Fruits beispielsweise Einrichtungen mit einem knappen Einkaufsbudget den Kauf von hochwertigen Bio-Lebensmitteln.

Gewinner in der Kategorie Gesellschaft und Bildung: Foodsharing

Auf dessen Internetplattform foodsharing.de können Nutzer digitale Essenskörbe mit zu verschenkenden Lebensmitteln anbieten, die von anderen Nutzerinnen und Nutzern abgeholt werden können. Damit werden nicht nur Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet, sondern die Plattform schafft soziale Kontakte quer durch die Gesellschaft.

"Foodsharing ermöglicht es Menschen, sich selbstständig dezentral, lokal oder global gegen die Verschwendung stark zu machen, bringt Gleichgesinnte zusammen und hilft Menschen in Not", begründet die Jury ihre Entscheidung für den Kölner Verein. Darüber hinaus bescheinigt die Jury dem Verein eine Vorreiterrolle, da die Idee inzwischen von zahlreichen Projekten in anderen Regionen aufgegriffen wurde.

Gewinner des Förderpreises: Nimm mich zuerst!

Bei dem Kölner Projekt 'Nimm mich zuerst!' geht es um einen nachhaltigen Umgang mit vermeintlicher Ausschussware im Supermarkt, speziell Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft oder auch Obst und Gemüse, das nicht mehr ganz frisch, aber noch zum Verzehr geeignet ist. Diese Waren erhalten einen Sticker mit der Aufschrift 'Nimm mich zuerst!', 'Ich schmecke lecker' oder 'Ich bin unbedenklich'. In den teilnehmenden Märkten wird auf die reduzierten Preise für diese Produkte hingewiesen und über das Konzept der Vermeidungsstrategie von Lebensmittelabfällen informiert. Für den Kauf jedes mit einem Sticker gekennzeichneten Produkts erhalten  Verbraucher an der Kasse einen Stempel auf einer Karte.


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rh 15.04.2016