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E-Mobilität: Testfahrt und Kaufbonus wichtige Push-Faktoren

Wie bewerten Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen die Nutzung der Elektromobilität und welche Erkenntnisse können große Automobilhersteller und die Politik daraus ableiten? Diese Fragen untersuchten Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Stuttgart bereits im Jahr 2014 anhand einer Vergleichsstudie zwischen deutschen, chinesischen und amerikanischen Autofahrern unter der Leitung von Prof. Dr. Marc Kuhn und Prof. Dr. Julia Heigl. Diese User-Experience Studie wurde nun um eine Analyse in den Niederlanden und Dänemark ergänzt. Im Dezember 2015 waren dafür im Rahmen einer User-Experience-Untersuchung über 150 niederländische und dänische Fahrer aufgefordert, Elektrofahrzeuge zu testen. Die Studierenden befragten die Fahrer zu verschiedenen Leistungsdimensionen der Elektromobilität, jeweils vor und nach einer Testfahrt mit dem Elektrofahrzeug.

Nach der Testfahrt ist das Bild von Elektrofahrzeugen positiver

Die sicher wichtigste Erkenntnis: Quer durch alle Kulturkreise zeigen alle Testpersonen nach der Testfahrt ein deutlich positiveres Bild von Elektrofahrzeugen. Vor allem die Leistungsdimensionen Fahrspaß und Leistung wurden vor der Testfahrt signifikant unterschätzt. Hatten vor der Testfahrt 50 Prozent der Probanden den Fahrspaß mit einem Elektrofahrzeug positiv eingeschätzt, so waren es danach 71 Prozent.

Die gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen geringere Reichweite von Elektroautos wird hingegen von allen Kulturgruppen negativ bewertet. Überraschend bewerten jedoch Chinesen die Reichweite von E-Fahrzeugen – trotz der Größe ihres Landes - mit positiveren Attributen als die anderen Nationen.

Kaufbonus steigert Kaufbereitschaft mehr als Steuererleichterungen

Darüber hinaus boten und bieten die erhobenen Daten Diskussionsstoff für die aktuelle Frage, ob die Subventionspraxis Einfluss auf die Wahrnehmung von Elektromobilität hat. Die Auswertung der Daten zeigt, dass Nationen, in denen Elektromobilität durch einen Kaufbonus subventioniert wird, eine höhere Kaufbereitschaft für Elektrofahrzeuge zeigen als Nationen, in denen Subventionen in Form von Steuererleichterungen vorhanden sind. Es zeigt sich zudem, dass die laufenden Gesamtkosten in Ländern mit höheren Subventionen nicht besser bewertet werden als in Ländern mit niedrigeren Subventionen.

Prof. Dr. Marc Kuhn: "Bundesregierung und Automobilindustrie haben beschlossen, 600 Millionen Euro als Kaufanreiz für E-Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Käufer eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeugs bekommen demnach 4.000 Euro Prämie, für Plug-In sind 3.000 Euro vorgesehen. Fraglich ist dennoch, inwieweit sich diese Förderung auf das Kaufverhalten auswirken wird. Die kulturvergleichende Studie zieht Vergleiche mit europäischen Ländern, in denen eine Förderung bereits besteht, und gibt interessante Einblicke in die Wirksamkeit von Kaufanreizen."

Interessierte können die Studie für 20 Euro erwerben unter: + 49 711/1849-764, zef@dhbw-stuttgart.de.


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vg 20.06.2016